Hallo,
ich betreibe seit einem halben Jahr ein paar 787, die alle geleast sind. Nun frage ich mich, ob es sinnvoll wäre diese oder einen Teil zu kaufen um den Gewinn zu steigern. Nun frage ich mich, wie viel mehr Gewinn die dann einbringen. Weiß da was jemand?
Vielen Dank im Vorraus
Loopsy hat ja eigentlich schon alles zum Thema gesagt.
Vielleicht sollte aber noch etwas näher auf das Thema "Gewinn" eingegangen werden.
Eine geleaste Maschine kannst du über die Flugkostenrechnung recht gut und verlässlich beurteilen, auch wenn die anteiligen Kosten im Bereich "Leasing/Abschreibung" prozentual auf die wochenanteiligen Flüge der Maschine umgelegt werden. Wenn also unter'm Strich am Ende eine grüne Zahl steht, dann ist das auch so (+/- wie gesagt)
Nicht so bei gekauften Maschinen!
Hier zählt das von Cookie gesagt: Taschenrechner!
Warum?
AS gibt dir fix die Abschreibungsdauer vor: 24 Jahre (im Folgenden wollen wir den Restwert mal ignorieren)
Diese 24 Jahre werden als Teiler hergenommen, um jeden Flug mit den Kosten für "Leasing/Abschreibung" zu belasten.
Wenn du jetzt deine neu gekaufte Maschine tatsächlich 24 Jahre betreiben willst, oder du dir sicher bist, jederzeit für deine gebrauchte Maschine den vollen Buchwert zu erhalten, dann kannst du der AS'schen Flugkostenrechnung vertrauen und dich über die großen (Anfangs-) Margen freuen. Entsprechende Posts von Spielern, die sich über Margen von teils 50% freuen sieht man ja im Forum immer wieder. ;)
Die spielerische Realität sieht nur meist anders aus:
Die Wartungskosten steigen ab dem fünften Betriebsjahr linear und verdoppeln sich bis zum 20. Jahr wärend das Altersrating natürlich abnimmt. D.h. die Beliebtheit bei den Betreibern nimmt rapide ab und nur die wenigsten werden wirklich planen, die Kisten 24 Jahre zu fliegen.
Entsprechend verringert sich der tatsächlich erwartete Marktwert in AS nicht wie die Abschreibung linear, sondern folgt eher einer linksgekrümmten Kurve.
Eine sechs Jahre alte 788 bekommst du also nicht für 75% des Neuwertes (=aktueller Buchwert) verkauft, sonder für deutlich weniger.
Und hier geht's zum Taschenrechner: diesen erwarteten Wertverlust gilt es mit in die Kostenrechnung einzubeziehen. Der Posten "Leasing/Abschreibung" ist also dann tatsächlich höher als von AS angegebene. Die Marge entsprechend niedriger.
Was die die schon hundertfach im Forum diskutierte Frage "Leasing vs. Kauf" angeht, so kann man vereinfacht sagen:
Wer expandieren kann oder will, der sollte Leasen, denn für den Kaufpreis einer 788 bekomme ich 20 geleast. Erwartungsgemäß liegen in AS die Erlöse hoch genug, dass ich mit 20 geleasten mehr Gewinn erziele, als mit einer gekauften. Also die bereits angesprochene deutlich höhere Eigenkapitalrentabilität.
Allerdings sollte man auch nicht vergessen, dass Leasing einhergeht mit hohen, wöchentlichen Zahlungsverpflichtungen (Leasingraten) - diese hat ein Eigner einer Maschine nicht. Ein auf gekauften Maschinen basierendes Unternehmensmodell in AS ist also erwartungsgemäß krisensicherer. Eine geringe Eigenkapitalrentabilität in AS per se also nicht unbedingt etwas schlechtes.
Wer also nicht (mehr) expandieren kann oder will, sondern mit seinem Geld sein Unternehmen krisensicher aufstellen will, der sollte sich meiner Meinung nach Eigentum schaffen.
@FlyHigher:
Meine Zeit an der Uni ist schon einiges her und Unternehmenskennzahlen wurden glaube ich Montag morgens behandelt… -_- :huh:
Eine Frage zum ROI:
In wiefern hilft mir hier denn der ROI für eine tatsächliche Beurteilung? Der ROI (klassisch) ist doch bilanzneutralen Finanzierungen gegenüber "blind" - demnach ist das Leasing natürlich generell dem Barkauf überlegen - obwohl das Leasing in AS langfristig ein teures Vergnügen ist.