Balancing Online Reservation System

Ich finde die Verbindungsbewertung im Online Reservation System könnte eine Nachjustierung vertragen, so wie sie ist liefert sie, wie ich finde, teils absurde Präferenzen.

Folgendes Beispiel in der C-Klasse:

Strecke MXP-ACE

Flugverbindung A

    zwei Einzelflüge: MXP-STN rating 56 | STN-ACE rating 58        Dauer Gesamtverbindung: 6:49h | Preis Gesamtverbindung: 1133 AS$ | rating Gesamtverbindung 57;

Flugverbindung B

                              MXP-ACE rating 39                                         Dauer Gesamtverbindung: 4:00h | Preis Gesamtverbindung: 662 AS$ | rating Gesamtverbindung 57;

Verbindung A wird im ORS über Verbindung B eingestuft;

Die Flüge von A sind also lediglich etwa 46% besser bewertet als der Flug von B, dafür ist Verbindung A 70% länger, beinhaltet ein notwendiges Umsteigen und kostet auch noch stolze 71% mehr.

Gibt es irgendjemanden der in der Realität Verbindung A wählen würde? Ich kann es mir nicht vorstellen. Die Verbindungsdauer sollte meiner Meinung nach ein wesentlich stärkerer Faktor sein und ein erforderliches Umsteigen auch noch mal ein deutlicher Malus da der Umsteigestress für die Reisenden auch noch mal einen deutlichen Comfortverlust darstellt.

Um mal einen Ansatz zu liefern wie eine Bewertung aussehen könnte die vllt realistischer ist:

Man greift dabei auf die ideale Reisezeit der Direktverbindung zurück die sich bei Verwendung des schnellsten Flugzeuges ergeben würde. Mit einer Boing 787-9 (hab bisher kein schnelleres Flugzeug hier entdeckt) wäre die Strecke MXP-ACE in 3:21h geschafft.

Diese Ideale Reisezeit teilt man nun jeweils durch die Dauer der Gesamtverbindungen und erhält für

A 49% (3:21h/6:49h)

B 84% (4:00h/6:49h)

Man erhält hierdurch einen Faktor mit dem die ursprünglichen Flugratings gewichtet werden können.

Verbindung A hat ein Flugrating von 57 (quick and dirty: {58+56}/2)

Verbindung B hat ein Flugrating von 39.

Beide Verbindungensratings werden nun mit dem Idealfaktor der Flugdauer multipliziert und man erhält ein rating II:

Verbindung A 57*49%=28,01

Verbindung B 39*84%=32,66

Für das finale rating III wird dann noch der Preis einbezogen, entweder man Teilt das rating II einfach durch die jeweiligen Gesamtverbindungspreise und erhält für

A 0,0247 und für

B 0,0493

oder man geht den Umweg über den Standardpreis der Direktverbindung MXP-ACE (509AS$) und erhält für

A (509/1133)*28,01=12,58 und für

B (509/662)*32,66=25,11

Im Verhältnis der beiden Berechnungsarten ändert sich aber nichts, Verbindung B wird doppelt so gut bewertet wie Verbindung A.

Die Berechnung lässt sich sicherlich noch weiter verfeinern aber ich empfinde das Ergebnis dieser Bewertung sehr viel realistischer als das bisherige. Es dürfte kaum jemand geben der für 46% mehr Service etc., 71% mehr ausgibt um dann auch noch 70% länger unterwegs zu sein.

Was meint ihr?

Wie bei allen diesen Diskussionen wird von einem Irrglaube ausgegangen. Es ist nicht so, dass die Verbindung A nun aufgrund ihrer Position im ORS alle Passagiere abbekommt und B nicht. Es sind im Endeffekt Verhältniszahlen und A und B werden dann annähernd gleich viele Passagiere abbekommen. Ob das immer realistisch ist, wird man nie beantworten können, aber der Unterschied in der Bewertung der Flüge zeigt schon deutlich, das man hier auch von ziemlich viel Service-Unterschied reden muss. Wenn man also als "direkt" fliegende Airline seinen Flug besser machte, sollte man sich hier um Welten absetzen können gegenüber der Umsteigeverbindung. Was die Preise angeht ... LH hat seinerzeit auch noch Tickets verkauft, obwohl FR mit 1€ Preisen geworben hat - sind halt unterschiedliche Zielgruppen.

Ich bin auch nicht davon ausgegangen dass A aufgrund der Position im ORS alle Passagiere abbekommt, dass dem nicht so ist seh ich ja schon an den Buchungen. Aber dass die Verbindungen so wie sie sind als fast gleich bewertet werden finde ich total unrealistisch. Eben weil die längere Verbindungsdauer nicht stark genug einfließt. Wenn A den selben Direktflug anbieten würde, mit 46% besserem Service und 71% höheren Preisen würd ich noch sagen das geht gerade noch so in Ordnung weil die Margen mit höherer Leistung überproportional zunehmen. Dass dann der Flug hier aber auch noch 70% länger ist sprengt das ganze aber. Für 46% Serviceunterschied nimmt doch niemand einen Umweg von 70% samt Preissteigerung von 71% in Kauf. Wer fliegt bitte von Mailand über London nach Lanzarote nur wegen ein wenig bequemerer Sitze und zahlt dafür auch noch so viel mehr? Den besseren Service braucht man doch erst wenn der Flug 70 Prozent länger dauert ^^

Es gibt noch Image-Gründe, weshalb Passagiere (insbesondere Geschäftsreisende) gar nicht auf die Idee kommen bei anderen Airlines zu schauen. Zusätzlich muss man beachten (ich empfehle hierzu auch das Video vom München Treffen), dass wir bei AirlineSim keine Buchungsklassen haben, also wir hier immer von einer unterschiedlichen Scharr an Nachfragern und immer gleichen Ticketpreisen reden. Das es nicht besonders einleuchtet ist ja eine Sache, das man es sicherlich auch noch anders lösen kann (siehe MUC-Video) auch keine Frage. Aber das ist immer so bei einer Simulation, was nicht bedeutet, dass es dauerhaft so bleiben wird.

Ich finde die idee an sich auch ziemlich gut das ORS so zu bewerten wie vorgeschlagen, sehe aber andere dinge im moment als dringender an. Aber danach könntet ihr das ja mal angehen :wink: