Tripreport - America the beautiful - Roadtrip durch die Nationalparks

Hallo und herzlich willkommen zu einem kleinen Ausflug in die USA.

Der Titel "America the beautiful" basiert übrigens auf dem gleichnamigen Jahresticket (genau für 365 Tage, nicht Kalenderjahr) für alle Nationalparks in den USA für $80 für ein ganzes Fahrzeug samt allen Insassen. Sehr lohnenswert, oft schon ab 4-5 Parkbesuchen, da allein die großen wie Yellowstone pro Besuch schon $25/Fahrzeug kosten. Insgesamt sind die Parks aber super organisiert und die Preise fair, da wie gesagt alle die im Auto sitzen inkludiert sind.

Nachdem ich im Jahr 2010 bereits von Las Vegas aus in Richtung Arizona und Utah gefahren bin, um damals den Grand Canyon (South Rim) zu besuchen, stand für mich fest, dass ich nochmal in diese Gegend muss. Die Weite des Landes, die atemberaubende Landschaft und die tollen Nationalparks sind einfach unglaublich schön.

Auch diesmal muss ich zwei Teile aus dem Bericht machen, der große Yellowstone Park etc. kommt dann im zweiten Teil, sonst wäre es doch zu schade um eine Bilder und einfach zu viel auf einmal.

Los ging es an einem regnerischen Morgen in Düsseldorf mit einem A319 von British Airways in Richtung LHR - immerhin noch Terminal 5, sollen doch die Flüge nach Düsseldorf blödsinnigerweise bald verlegt werden. Nach dem üblichen Chaos am T5 mit mehrmaligem Anstellen, der UK Border, der neuen Sicherheitskontrolle usw. ging es dann zum T5B, wo diese 744 mit oneworld-Bemalung unseren Flug nach JFK durchführen sollte:

Die Flugzeit auf LHR-JFK betrug nur etwa 6:40, ging also recht schnell vorbei, obwohl die Maschine voll und das IFE kaputt war (die Routenanzeige funktionierte nicht).

Bevor ich einen auf den Deckel bekomme - Essen :D Chicken Curry mit Salat, Brötchen und Dessert. Dazu hatte ich einen Weißwein. War recht gut.

Nun in JFK dauerte die Einreise ewig, weil das BA Terminal einfach hoffnungslos unterdimensioniert war. Dazu waren nur 3 oder 4 Schalter für "non US citizen" geöffnet, und einige Mitreisende brauchten doch etwas länger. Nach ca. 1 Stunde war es aber geschafft und wir machten uns auf zum American Airlines Terminal. Zu der Zeit kam schon fast wieder die nächste 744 aus London.

Ein Grund für den Umweg über New York war die hier - die 767-200ER von AA, für mich ein neuer Typ: Von innen aber ziemlich runtergekommen und eng, die 5:30 bis nach LAX kamen mir länger vor als der vorherige Flug mit BA, wohl auch weil es nichtmal Erdnüsse gab. Dafür gibts bei AA aber immerhon noch Getränke in richtigen 0,35l Dosen, und davon auch ausreichend.

In Los Angeles selbst hatten wir nicht so viel Zeit, da ich bisher von der Stadt auch nicht so viel Gutes gehört hatte. Zunächst ging es nach Hollywood, zum Walk of fame

Naja ganz nett, aber 90% der Leute die dort einen Stern haben, kannte ich nichtmal. :oops:

Rundherum einige Theater und bekannte Namen

Zum Glück waren wir recht früh morgens dort, danach wurd es ziemlich voll.

Hollywood Hills

Wo die Reichen wohnen - Beverly Hills: Sah ganz nett zum Wohnen aus dort, aber sonst nicht soo besonders - im Zentrum eben die gleichen Läden wie man von der Königsallee kennt.

City Hall

Venice Beach

Viele Gangsta, lustig fand ich auch die ganzen Marihuana Doktoren da. In Kalifornien ist es wohl legal für medizinische Zwecke zu smoken, nun stehen da an jeder Ecke “Ärzte” mit großen Plakaten “any pain? depressions? jet lag? today only $40” :lol:

Zum Schluss ging es mit dem Taxi zum heiligen Gral vieler Spotter - der In-n-out LAX. Grad noch einen Double-Double Burger gekauft und schon kam der erste Widebody, man kam kaum zum essen.

Dann ging es aber auch schon weiter zum Flughafen, da wir am späten Nachmittag nach Salt Lake City weiterflogen.

Netter Dreamliner

Der Weiterflug ging vom American Eagle Terminal, erst war ich etwas genervt als ich sah, dass man noch mit dem Bus fahren musste, aber die Strecke ist mal der Hammer. Rein in den Bus, und dann über den Taxiway unter den Tragflächen einer BA 777 zwischen den Flugzeugen übers halbe Flughafengelände :shock:

Das Terminal selbst ist eher klein und unscheinbar.

Leider wurde unser Flug ein paar Wochen vorher von EMB-140 auf CRJ-700 geändert. :evil: Kann man nix machen, wäre ein neuer Typ für mich gewesen.

Und auf

Der Flug nach SLC führte direkt über Las Vegas und war von der Aussicht sehr schön. Noch ein Blick auf die Maschine nach der Ankunft.

Dann kam der große Moment - Abholung des Mietwagens :D Endlich wieder richtige Autos, Rückspiegel in denen man auch was erkennen kann und ein Motor bei dem 5,7L nicht der Verbrauch sondern der Hubraum sind. :mrgreen:

Zu Salt Lake City folgen vielleicht später noch ein paar Bilder, zunächst ging es über den Interstate 15 in den Süden, nach Las Vegas

Ich liebe Autofahren in den Staaten

Nachdem ich schon im Venetian und im MGM Grand Hotel war, gings diesmal ins NewYork NewYork. Beim Checkin wollten sie uns erst ein Upgrade auf eine Player Suite für $50 pro Nacht andrehen, als wir das verneinten bekamen wir es dann umsonst. :lol: Tolle Masche. Das Zimmer war toll, geräumig, mit Pool und mit zweiter Hifi-Wand mit Bose Soundsystem.

Whirpool

Von Las Vegas selbst hab ich diesmal keine Bilder gemacht, exemplarisch mal eins von 2010:

Wer sich für mehr interessiert, hier gibts den Bericht von damals (inkl. Hoover Dam und Grand Canyon): http://www.flugzeugspotter.de/index.php?page=Thread&threadID=4606

Da ich mich für diese Welt da nicht begeistern kann, bin ich erstmal zur Nellis AirForce Base rausgefahren. Da war aber tote Hose, also weiter zum Red Rock Canyon Nationalpark. Der liegt nur wenige Meilen außerhalb von Las Vegas, ist aber doch irgendwie eine ganz andere Welt - so wie ich Amerika eben mag.

Interessante Felsformationen.

Am nächsten Tag ging es dann durch den Zion Nationalpark. Wir wollten am gleichen Tag noch bis zum Grand Canyon North Rim, daher sind wir nur durchgefahen, aber auch der Zion Park bietet sehr viel. Wie so oft auf der Reise bei den vielen Nationalparks habe ich gedacht, allein in diesem Park könnte man mehrere Tage verbringen und es würde nicht langweilig.

Tolle Perspektive beim Fahren

Autochen

Ein bisschen Abseits der Straßen laufen

Und weiter über kurze, kurvige und unübersichtliche Straßen :lol:

Auf dem Weg zum North Rim geht es auf das Hochplateau mit dem Kaibab National Forest, dort bin ich bereits 2010 vorbeigekommen, als wir vom South Rim aus wieder über einen Umweg zurück nach Las Vegas gefahren sind. Tolle Gegend mit faszinierender Aussicht.

Die LKWs schnaufen ganz schön, liegt auch immerhin auf ca. 2200m Höhe. Ein normaler Automotor hat ja da schon gut 20% weniger Leistung als auf dem Boden. Macht nix, uns blieben also immernoch über 300 PS.

Plötzlich ist man inmitten eines großen Waldes, mal wieder ein Beispiel, wie abwechlsungsreich die Landschaft dort ist.

Grand Canyon North Rim. Nicht so groß und gut besucht wie der South Rim, aber doch sehenswert.

Man steht oft nur staunend da, Bilder können die Dimensionen ohnehin nicht transportieren

Eins der Hotels lag dann in Kanab,Utah in einem kleinen Ort inmitten des Nichts

Die Metropolen sind ja schön und gut, aber das ist das wahre Amerika.

Später ging es zum Bryce Canyon Nationalpark, für mich einer der schönsten und atemberaubendsten überhaupt.

Schon die Zufahrt ist nett

An den kleinen Leuten im Bild kann man die Dimensionen und die Weite des Landes erkennen

Das "Amphitheater", eine riesengroße Formation von Felsen, die wie in einem Halbkreis gestaffelt sind

Der Ausblick ist so genial

Auch außerhalb des Amphitheaters gibt es noch tolle Formationen. Im Bryce Canyon Nationalpark gibt es sicherlich 15 Aussichtspunkte, die alle gut mit dem Auto erreichbar sind und sich allesamt lohnen.

Auch die Tierwelt in den ganzen Parks ist natürlich eine Erwähnung wert. Es gibt fast alles, was man sich so vorstellt, von Berglöwen über Adler, Bären, Prairiehunde, Squirrels, Rehe, Reptilien… Leider habe ich besonders im Yellowstone die Erfahrung gemacht, dass viele Leute die ständigen Schilder "DO NOT APPROACH WILDLIFE" nicht verstehen, und ständig anhalten sobald sie ein Tier sehen, aussteigen und ihm nachstellen. Wenn dann ein 1000kg schweres Bison mal ausrastet weil es seine Jungen beschützen möchte, oder ein Grizzlybär Hunger hat, dann sind natürlich wieder die Tiere alle böse und gefährlich. Falls also jemand von euch mal in den Parks unterwegs ist und ein Wildtier sieht, bleibt einfach im Auto sitzen, macht ruhig Fotos, und lasst das Tier dann in Ruhe. Die Park Ranger verteilen übrigens gelegentlich auch Strafen für das Nachstellen der Tiere.

Naja, weiter im Bericht.

"Natural Bridge"

"Rückseite" des Parks

Und wieder diese Weite…

Wanderpfad

Fazit: Der Bryce Canyon Park ist auf jeden Fall einen Besuch wert!

Danach ging es wieder Richtung Südosten, nach Arizona. Dabei kam man durch das Grand Staircase Escalante National Monument, ein sehr verlassenes Gebiet östlich des Bryce Canyon Parks, welches noch sehr ursprünglich ist und einige Naturschönheit bietet. Das Navi hatte uns gar nicht vorgewarnt - plötzlich sollten wir rechts abbiegen. Ich weiß gar nicht mehr, wer von uns gerade fuhr, derjenige mit dem Navi in der Hand lotste ihn eine Ausfahrt raus. “Hier??? Bist du sicher??? - Ja!” Ein Schild kündigte an: “Steep hills, unpaved ground, 4x4 strongly recommended!” Man fährt ja nicht umsonst ein fast 400 PS Offroad Monster, also den Schalter von 2WD auf 4x4 umgelegt und weiter :D

Hat echt Spaß gemacht. Ich glaube da würd ich nur für die Offroad Fahrt nochmal hinwollen. :D Zumal es überall links und rechts noch Abfahrten gab, die noch besser aussahen. Übrigens, wir hatten unseren Wagen ja nicht bei einer großen Kette gemietet, sondern bei einem kleinen privaten Vermieter, und der sieht das nicht so eng mit den Offroadfahrten, solange es eine “offizielle” ausgeschilderte Straße ist, und das war es ja, es standen Hinweis und Speed Limit Schilder dort, und das Navi kannte sie auch.

Den Berg hochkämpfen. Die Verbrauchsanzeige überschritt dabei locker die 30l/100km

Die gesamte Strecke dauerte ca. 30 Meilen, davon ca. 10 Meilen mit lockerem Sand und stärkeren Steigungen, wo man mit einem PKW wohl nicht weit gekommen wäre. Zwischendurch gab es eine Ranch, und ab dort war die Straße zwar noch staubig aber auch von Campern und PKWs zu bewältigen.

Wieder auf richtigen Straßen - nächstes Ziel war Page, Arizona. Ein kleiner Ort der damals zum Glen Canyon Dam entstand, der nach dem Hoover Dam zweitgrößte in der Gegend.

Dam vom Besucherzentrum aus

Imposant angelegte Brücke - über den Dam selber kann man leider nicht gehen oder fahren

Blick auf den Lake Powell, einen der größten Seen in der Gegend, und Ziel vieler Bootsausflüge.

Weiter ging es dann zum Horseshoe Bend, einer Flussbiegung des Colorado Rivers in riesigem Fels

Dazu musste man sich aber erstmal ein Stück zu Fuß durch die Wüste kämpfen.

Leider herrschte Gegenlicht - trotzdem sehr imposant. Von der Felskante oben geht es etwa 1000 Fuß runter, der Fluss unten sieht so klein aus, aber wenn man von oben kleine Boote gesehen hat, waren die Dimensionen etwas klarer.

Wir sind am nächsten Morgen nochmal hingefahren - diesmal ohne Gegenlicht, dafür mit Schatten unten. Naja, egal. Man muss da übrigens an den Abhängen aufpassen, vor ein paar Jahren stürzte ein Tourist dort in den Tod. Es geht extrem steil runter, und teilweise gibt es auch fiese Windböen.

Weiterer Verlauf des Flusses.

Danach ging es noch etwas einkaufen beim örtlichen Walmart und wir wollten dann eigentlich richtung Montrose, CO aufbrechen. Allerdings entdeckten wir dann eine große Pfütze unter dem Motorraum unseres Autos, "öhm, das ist aber nicht von uns? - doch! - fuck!" und es tropfte weiter. Ein Blick unter den Motorraum zeigte, dass Kühlfüssigkeit aus dem Kühler tropfte, muss wohl irgendwo ein Leck sein. :x Also, was tun?

Die Kühlflüssigkeitsanzeige zeigte noch ca. halbvoll, die Temperatur war trotz 40 Grad in der Wüste noch im grünen Bereich, aber wir wussten ja nun nicht, wieviel und wie lange das schon da rauslief. Kurz mit dem Vermieter telefoniert und gesagt, dass wir da ungern mit weiterfahren wollten, zumal die nächsten Tage jeweils mehrere hundert Meilen inkl. Berg- und Wüstenetappen geplant waren, und da ist ein kaputter Kühler natürlich suboptimal. Der Vermieter hat wohl im Internet geschaut und wollte uns zu einem Dodge Händler in Page,AZ schicken, allerdings gab es an der genannten Adresse nur ein kleines Ersatzteilgeschäft. Hmm, also selbst mal nach der nächsten Werkstatt Ausschau gehalten und auch eine gefunden - die gute B&B Auto repair von Chris und seinem Team. Ein kurzer Blick des Experten bestätigte unseren Verdacht, der Kühler ist hin, irgendwo gerissen. Das engagierte Team versuchte direkt einen neuen aufzutreiben, allerdings war das nächste Ersatzteil in Phoenix,AZ was doch noch ein paar hundert Meilen weg waren, daher wäre es frühestens mitte des nächsten Tages da. :x Nagut, macht man nix, mit dem Vermieter die Reparatur abgeklärt (war wohl offenkundig ein Materialfehler und nicht unsere Schuld) und dann musste eben noch fix eine zweite Hotelnacht in Page organisiert werden. Ein Wasserkanister verhalf uns über den Tag, sodass wir im Großraum Page ohne Probleme herumfahren konnten. Am nächsten Tag wurde dann das Ersatzteil eingebaut und es ging weiter, nicht ohne vorher Gespräche mit den Mitarbeitern der Autowerkstatt zu führen. Echt nette Leute, aber die übelsten Rednecks, mit NRA Supporters Aufklebern auf den Trucks, großer Abneigung gegen Leute aus Kalifornien, einer ganzen Scheune voll V8 Motoren, Oldtimern und allen Maschinen die man zur Restauration alter Muscle Cars braucht. Sogar ein kleines Boot mit riesem V8 Motor hinten dran stand in der Halle, ganz ohne Schalldämpfer - auf den Hinweis, dass sowas bei uns verboten sei, lachte der Besitzer nur. :lol:

Nundenn, auch mal ein Erlebnis, aber so mussten wir dann am nächsten Tag Zeit gutmachen und fast den ganzen Tag fahren. Immerhin führte die Strecke durch das Monument Valley in Richtung Colorado, zum Rest der Reise aber dann beim nächsten Mal. Ich hoffe der erste Teil hat gefallen und läd mal dazu ein, sich diese schöne Gegend anzuschauen, anstatt immer nur in den Städten zu verweilen.

Viele Grüße,

Sven

Toll. :wub: Kann man ja schon fast neidisch werden. :blush:

Fast? :)

Allright, weiter gehts. :D

Damit der landschaftliche Übergang nicht ganz so harsch erscheint, geht es von Page,AZ aus erstmal durchs Monument Valley in Richtung Nordosten. Übrigens befindet sich das ganze Gebiet (inkl. Page) dort in der Navajo Nation Reservation, einem der größten Reservate der Navajo Indianer. Wirtschaftlich gibt es dort immernoch große Probleme, auch wenn durch Tourismus, Abgaben z.B. auf Sprit etc. einige Einnahmen generiert werden. In diesem Gebiet gibt es nicht wie sonst in Arizona und Utah die Sommerzeit, sondern wir mussten die Zeit wieder auf Las Vegas und LA zurückstellen.

Die bekannten Felsformationen

Der sogenannte “Mexican Hat” :)

Irgendein Loch

Weiter Richtung Colorado ein Zug der Union Pacific, wie wir einige in der Gegend gesehen haben

Wieder die unendlichen Weiten

Des Nachts am Colorado River gab es eine Ungezieferplage, deren ganzes Ausmaß uns erst am nächsten Morgen bewusst wurde:

Wir sind bis nach Winter Park, Colorado gefahren, mitten in den Bergen und Skigebiet, aber sehr schön (wenn wir mehr Zeit gehabt hätten, wir mussten ja wider Erwarten gleich weiter).

Hübscher Bergsee

von Winter Park aus ging es dann in den Rocky Mountains Nationalpark, dort durch führt der höchstgelegendste Highway der USA auf bis zu 3700m.

Traumhafte Berglandschaft

Schnee lag dort auch noch

Ganz schön hoch… der Automotor hat in dieser Höhe dann schon gut ein Drittel weniger Leistung, und vor allem Bergab muss man bedächtig bremsen und möglichst Motorbremse einsetzen, sonst glühen die Scheiben. :wink:

Am höchsten Punkt

Wildlife :)

Wieder vom Gipfel zurück ging es durch Felsschluchten weiter durch Colorado

Unser nächstes Ziel war Hot Springs in South Dakota, dabei haben wir uns für einen kleinen Umweg über Nebraska entschieden, damit man diesen Staat auch mal gesehen hat. :D Sehr abwechslungsreich.

In Hot Springs war abends nicht viel los, das Örtchen ist zwar nett angelegt an einem Bach mit einem Wasserfall, aber um 20:00 hatte schon alles bis auf einen Dairy Queen zu. Es gibt dort ein großes Zentrum für Veteranen mit Krankenhaus und Kuren und so, ansonsten ist die nächste Sehenswürdigkeit der Wind Cave Nationalpark, der zum größten Teil aus einer Höhle - eben der Wind Cave - besteht. Die Höhle ist riesengroß und beinhaltet über 200 km unterirdischer Gänge, die bereits bekannt sind, aber die Forschungen gehen noch weiter. Durch die Höhle haben wir eine von 3 oder 4 möglichen verschiedenen Führungen mitgemacht, war ganz interessant:

Nette Kristallformationen

Berühmt ist die Höhle vor allem für sogenanntes "Boxwork", eine bestimmte Gesteinsformation, die sonst auf der Welt eher selten ist

Von der Höhle aus ging es weiter zum Mt.Rushmore, ein ganz schön geyptes Ding wenn ihr mich fragt - mehrere Parkhäuser, ein riesiges Besucherzentrum und etliche Geschäfte, für die kleinen Leutchen im Stein…

Washington, Jefferson, Roosevelt, Lincoln

Naja sonst gabs da nicht mehr so viel. Der Badlands Nationalpark wäre vielleicht auch noch interessant gewesen, aber in begrenzter Zeit kann man eben nicht alles machen.

On the road again

Das nächste Ziel sollte Sheridan, Wyoming sein - eine Stadt östlich vom Yellowstone Park und eigentlich ganz nett mit einer sehr guten Grillbar. Dort gab es auch abends ein Straßenfest, auf dem Alkohol erlaubt war, wobei an beiden Enden der Festzone ein Cop drauf achtete, dass man bloß kein Alkohol außerhalb der Festzone konsumiert. :)

Noch weiter westlich liegt dann der Ort Cody, der besonders für Buffalo Bill berühmt war und ein wenig auf Westernstadt macht

Cody bezeichnet sich auch als Rodeohauptstadt

Von dort ging es zum großen Yellowstone Park wieder in die Berge

Schöne Gegend, wenn auch ein wenig einsam

Es plätscherte neben der Straße

Und es lag auch noch etwas Schnee, Ende Juni. Der Osteingang des Yellowstone Parks ist bis spät in den Frühjahr aufgrund des hohen Schnees geschlossen, überhaupt empfiehlt sich ein Besuch meistens nicht vor Mai, da zu viele Straßen und Parks einfach nicht geöffnet sind.

Nun passierten wir aber das Eingangstor und waren im Yellowstone, dem ältesten und wohl berühmtesten Nationalpark der USA (nicht ganz zu Unrecht :wink: ) Der Park ist einfach riesig ( 8.987 km² ) und neben Seen, Wäldern, hunderten Wasserfällen, einem großen Canyon beinhaltet er vor allem heiße Quellen. Nicht nur ein paar, sondern 62% der heißen Quellen der ganzen Welt, etwa 10.000 Stück in so vielfältiger Form, dass ich selbst hier bei so vielen Bildern nur eine kleine Auswahl präsentieren kann. In dem Park kann man etliche Tage verbringen, und immer wieder neues entdecken.

Und da war auch schon unsere erste heiße Quelle, in einem grau/braunen Tümpel, und ziemlich nach Schwefel miefend

Der Boden um diese Orte sollte möglichst nicht betreten werden, es gibt überall Holzwege um die Quellen herum, die nicht verlassen werden dürfen.

Hier sprudelt und dampft es schön

Dem Dickerchen scheint aber weder der Schwefelgestank noch die Touristen etwas auszumachen

Hier zischt es auch aus dem Berg hervor

Kleine Übersicht über eine ganze Ecke mit geothermal aktivem Gebiet, auch da sitzt ein Bison herum

Apropos Bisons, von denen gibt es im Yellowstone etwa 4000 frei lebende. Natürlich gibt es auch Braunbären, Grizzlies, Rehe und Elche, … eine fantastische Tierwelt die leider von vielen Touristen nicht in Ruhe gelassen wird :roll:

Hier waren es aber die Bisons, die sich an die Straße gesellten

Ob da ein Auto kommt oder nicht, jetzt wird die Straße überquert

Gerade wenn Bisons Jungtiere dabei haben, sollte man allerdings großen Respekt vor ihnen haben. Sie können bis zu 1t schwer werden und etwa 50 km/h schnell rennen,

Die beiden großen Wasserfälle des Parks… die upper…

… und lower falls

Der Fluss fließt dann weiter durch den Yellowstone Canyon… interessante Farben

Und noch ein Wasserfall

Post Office

Die ließen sich auch nicht Stören

Am ersten Yellowstone-Tag haben wir den Park dann nach Norden nach Montana verlassen, da wir ein Hotel in Livingston,MT gebucht hatten. Etwa eine Stunde nördlich des Parks liegt dieser nette Ort, wo am Abend noch irgendwie ein Tag der offenen Galerien waren, sodass viele Leute durch die Straßen schlenderten und sich Kunst anschauten. Wir haben gut bei einem Mexikaner gegessen.

Am nächsten Tag besuchten wir dann den größten Teil der heißen Quellen, angefangen mit den Terassenformationen

So sehen die meisten Wege durch die Quellen aus, sehr gut angelegt, und oft kann man große Rundwege absolvieren

Oftmals trifft man auf interessante Farbformationen, eine Mischung aus Mineralien, Schwefel, und ganz besonderen Bakterien, die es an keinem anderen Ort gibt

Irgendwie unwirklich

Das sieht schon eher nach einem netten Pool aus, allerdings etwas warm

Überblick

Es waren draußen schon ohnehin 30 Grad, wenn man sich in einen Geysier gestellt hat, kam es einem aber danach doch wieder kühl vor ;)

Die Kombination aus Farben, Dämpen, brodelndem Wasser ist faszinierend

Hier ein sognannter Schlammtopf, dort drin brodelte es auch, nur dass eben kein Wasser sondern Schlamm drin ist. Da würd ich nicht unbedingt gern reinfallen.

Wie diese Farben immer zustande kommen… interessant

Es sprudelt überall

Der größte regelmäßig aktive und gut vorhersagbare Geysier, der "Old Faithful" bricht etwa alle 60-90 Minuten aus und wird von vielen Leuten besucht. Es gibt zwar deutlich größere im Park, die eruptieren aber nur sehr unregelmäßig mit einer Zeitspanne von 2 Wochen bis 5 Jahren, was für einen Tagesbesucher eher ungünstig ist. :wink:

Wie ein Whirpool - auch wenn es noch so schön aussieht, baden ist nirgendwo erlaubt und auch gesundheitlich alles andere als empfohlen

Dieser fiese Geysier hier plätscherte ganz unauffällig vor sich hin, als ich dann aber vorbeiging wurde er frech

Interessante Krater

Das größte Heißwasserbecken im Park - mit besonders schöner Farbkombination aus rotbrauner/orangener Kruste und tiefblauem Wasser

Von der Seite kommt das auf den Bildern leider nicht so gut rüber, daher mal ein Luftbild aus dem Internet http://www.ankas.net/sayfalar/places/Yellowstone.jpg

Der dampfte dafür etwas mehr

Und das schöne blaue Becken sah auch irgendwie so aus, als möchte man sofort hineinspringen

Mit diesem Geysier schließe ich den Yellowstone-Teil auch wieder

Auch wenn es vielleicht etwas viele Bilder geworden sind, der Park bietet so viel, das kann man gar nicht alles in einen Bericht packen

Vom Yellowstone ging es für uns dann wieder Richtung Süden, das nächste Hotel lag in Jackson Hole

Auf dem Weg dorthin begegnete uns noch eine Elchkuh, die auf die Straße sprang

Sie hatte allerdings noch ein Junges dabei, das sich nicht über den Zaun traute oder noch zu klein für den hohen Sprung war

Nachdem die Mutter einige Sekunden vergeblich gewartet hat, sprang sie wieder zurück über den Zaun und machte es ihrem Jungen nochmal vor, das traute sich aber immernoch nicht, und so kam die Mutter zurück und die beiden gingen wieder in die andere Richtung, aus der sie gekommen waren.

Kurz vor Salt Lake City dann unser letztes Quartier, hier haben wir noch den Park im Salzsee besucht

Und damit ging der Urlaub auch schon wieder zuende. Ich habe selten so viele Impressionen in kurzer Zeit bekommen, aber auf jeden Fall hat es sich gelohnt. Es gibt viele Punkte der Reise, die ich nochmal besuchen würde, dann mit etwas mehr Zeit und Ruhe.

Diese MD82 brachte uns zunächst nach Dallas

Von Dallas aus ging es dann mit einer 777-200 von AA wieder nach London. Die 2-5-2 Konfig in der 777 ist etwas gewöhnungsbedürftig, zum Glück haben wir noch zwei Plätze außen ergattert, sodass es für uns eigentlich ganz annehmbar war. Nach einem Amstel light, einem Budweiser und einem Abendessen was ganz ok war konnte ich sogar ein bisschen schlafen, die Flugzeit betrug etwa 08:50h

In London mussten wir dann noch vom T3 ins T5 wechseln, was aber auch schnell ging, und dann ging es mit einem A320 wieder nach DUS.

Das wars. :D

Hoffe die Bilder haben gefallen und regen an, auch mal in diese Gegend zu kommen.

Gruß,

Sven

Geiler Bericht!! ;)