Erhöhung der Wartungskategorien

Prinzipiell einge gute Idee, insbesondere wenn es darum geht, die Realität besser abzubilden. Zumindest kann ich mir durchaus vorstellen, dass die Wartung billiger wird, je größer meine Flotte eines einzelnen Flugzeugtyps bzw. der Flugzeugfamilie ist. Aber ich fände eine solche Maßnahme mit Blick auf kleine Unternehmen wenig förderlich für die Spieldynamik, da jedes Unternehmen nunmal klein, also mit wenigen Flugzeuge einer Wartungskategorie anfangen muss, während die großen auch noch bei der Wartung bevorteilt würden.

Aus diesem Grund finde ich die Regelung, sow wie sie derzeit ist, nicht ganz verkehrt, auch wenn sie mit der Realität nicht so viel zu tun hat, wie andere Vorschläge es vielleicht hätten. Immerhin behandelt diese Regelung alle gleich. Ob nun 3 oder 4 Wartungskategorien, oder wie viele auch immer ohne Aufschlag bleiben, darüber lässt sich sicher diskutieren. Denn bei aller Liebe für die Realität stellt sich immer wieder die gleiche Frage: Wie viel Realitätsnähe verträgt eine Simulation wie AirlineSim überhaupt?

Die Regelung mit den Wartungskategorien inklusive der Freikategorien wurde unter anderem eingeführt, um obskure Flottenkombinationen zu verhindern und die Spieler dazu zu bringen, realistischere Gesellschaften aufzubauen. Es gab Fälle, bei denen einige Unternehmen alles auf dem Markt verfügbare aufgekauft haben was zu Flotten führte, in der neben der 727 die 737, 757, MD80, A320, Tu-154 und Il-62 (früher tatsächlich ein Modell, das man sehr gewinnbringend einsetzen konnte) flogen.

Das Wort "unzulässig" ist nicht passend, weil es keine Vorgaben irgendeiner Institution dazu gibt. Auch der Hinweis auf den Mindestpreis geht in die falsche Richtung, weil die Wartungskosten auf diesen gar keinen Einfluss haben - als indirekte, Flugzeug- und nicht Ticketbezogene Kosten werden sie nicht zu den Herstellungskosten gezählt. Was übrig bleibt ist der Hinweis auf eine dadurch eintretende Benachteiligung kleiner bzw. neuer Gesellschaften. Auf der einen Seite ist diese Benachteiligung realistisch, ähnlich wie eine kleine Gesellschaft für ein Flugzeug mehr zahlt als ein großes Unternehmen, dass gleich 50 auf einen Schlag bestellt und so 5% Rabatt bekommt. Auf der anderen Seite ist es auch ein Prinzip der Entwickler, gerade Neueinsteigern keine unnötige Steine in den Weg zu legen und die Möglichkeiten von Großunternehmen zur Vorteilnahme nicht ausufern zu lassen.

Insofern kannst du davon ausgehen, dass eine Lösung wie von mir skizziert nicht ohne einer entsprechenden Schutzfunktion auskommt, die gerade Neulingen hilft und den Einstieg erleichtert. Möglich wäre beispielsweise eine freie Kategorie, bei der schon ab der ersten Maschine nur 100% der Wartungskosten anfallen, oder eine Regelung, dass bei nur einer vorhandenen Kategorie das neue System nicht greift (somit erst bei einer zweiten Kategorie die höheren Kosten zum tragen kommen). Im letzteren Fall kann dann jeder selbst entscheiden, wann er sich in den regulären Betrieb begibt. Abgesehen davon ist die Wartung auch kein so herausragender Kostenfaktor, trotzdem ist dein Einwand natürlich richtig.

Wie du ja bereits weiter erwähnt hattest, wäre in dem Falle die "Institution" die Spielleitung bzw. die Entwickler.

So sinnvoll die Schutzfunktionen sein mögen, sie fühlen sich im Spiel etwas "eckig" an, da sie in dem Fall zwar die Neueinsteiger schützen, aber sehr auf Kosten des Realismus (was auch immer dies in einer Simulation sein mag) gehen. Der Vorteil solcher degressiven Wartungskosten liegt sicherlich in der Implementierung (Prinzip KISS) und ist als neues Feature schön isoliert und unabhängig von anderen Funktionalitäten zu betrachten. Gerade bei der Wartung liegt aber auch noch ungenutztes Spielpotenzial, welches durch die Wartungspunkte als Arbeitsgegenwert, welcher monetarisierbar ist, der Spieltiefe dienen kann. In einer Welt, in der Zeit und Implementierungskosten keine Rolle spielen, wäre mir diese weitere Stellschraube, die auch Neueinsteigern die Chance auf Einsparungen im Spiel und neue Kontakte bietet, lieber. Hier reguliert der Markt sich selbst anstatt durch Barrieren in seine Grenzen gewiesen zu werden.

Stimmt. Isoliert betrachtet sind viele einzelne Dinge in AS keine großen Kostenfaktoren und auch keine spielnotwendigen Features. Auf Terminals könnte man auch verzichten, da diese auch vorwiegend die etablierten Spieler bevorzugen, wäre aber schade drum. Vielleicht liegt die Zukunft auch in einer variablen Spielanlage, die einem standardmäßig viele Tätigkeiten gegen Spielgeld abnimmt, andererseits aber optional die Erweiterung der Spieltiefe ermöglicht. So kann sich jeder sein Wunsch-AS zusammenklicken.

Wenn die Spielleitung/Entwickler gleichzeitig festlegen, welches System zur Anwendung kommt und welches System zulässig oder unzulässig ist kannst du davon ausgehen, dass es nie unzulässige Systeme gibt

Ich denke es gibt es viele Ideen hier im Forum, die das Spiel deutlich interessanter, vielfältiger und tiefgehender gestalten würden, die allerdings nur realisierbar sind sofern man die utopische Vorstellung der Zeit- und Implementierungskostenfreiheit voraussetzt. Auf der einen Seite ist diese aber nicht gegeben, auf der anderen Seite würde dabei auch wieder nur ein Teil des Kundenkreises berücksichtigt werden - nämlich jene, die auf diese Spieltiefe lust haben. Als Idee kann man das Zweifelsohne festhalten, und du bist wie jeder andere auch dazu angehalten, solche Vorstellungen so gut es geht zu beschreiben und fortzuentwickeln, um sie anschließend den Entwicklern zur Verfügung zu stellen. Ich halte es aber auch für sinnvoll, verschiedene Möglichkeiten zur Verbesserung der jetzigen Situation durchzuspielen - auch damit klar wird, dass es nicht nur um eine Wartungskostenberechnung geht, sondern um ein Administratives Werkzeug zur Steuerung der Flottengestaltung.

Das aufbauend auf meinem Vorschlag künstliche Vereinfachungen für Einsteiger "eckig" wirken, wie du es sagst, liegt in der Natur der Sache. In den meisten Fällen wird das auf Basis einer ansonsten realistischen Lösung als sinnvoll zur Aufrechterhaltung des Spielbetriebs akzeptiert. Das Problem bei der jetzigen Wartungssituation ist jenes, dass es keine realistische Grundlage hat und deshalb als ganzes einen merkwürdigen Eindruck hinterlässt - gerade für diejenigen, die zumindest die Ansätze von Realismus im Spiel untergebracht sehen wollen.

Dieses Prinzip ist schon lange handlungsbeeinflussend und in Anbetracht der oben bereits erwähnten unterschiedlichen Zielgruppen auch sinnvoll, es lässt sich aber nur sehr schwierig für beide Seiten sinnvoll umsetzen. Gut möglich, dass deswegen in Zukunft auch ganz andere Wege beschritten werden müssen. Aus dem Grund ist es immer sinnvoll, über Alternativen zu diskutieren.