Erste Woche Vietnam

Server: Quimby XII
Airline: InterWings Viet
HUB: Ho Chi Minh City

Hallo zusammen.

Ich bin jetzt kurz vor dem Abschluss meiner ersten Woche. Ich fliege mit 3 A330-300 (Y304, C35) und 2 E195AR (Y96,C12) nur Inland Strecken, meine Marge liegt jetzt bei 48%. Alle Flüge sind immer zwischen 90% und 100% ausgebucht.

Nun meine Fragen:
Macht es überhaupt Sinn mit den A330 Inland zu fliegen? Irgendwie sieht es nicht so aus als ob viele Sitplätze positiv gegenüber der Unterhaltskosten wirken. Sollte ich vielleicht die A330 abstoßen und mit mehr kleinen Fluggerät fliegen?

Ab wann kann ich auch ins Auslandfliegen, gibt es da eine Faustregel?

Viele Grüße

Nun, zuerst einmal würde ich nicht zwischen Inland und Ausland unterscheiden, sondern zwischen Kurz- vs. Langstrecke, wenig vs. viel Nachfrage und wenig vs. viel Konkurrenz.

Meiner Erfahrung nach sind auf nachfragestarken, kürzeren Inlandflügen zu Beginn Narrowbodies (Airbus A220, A320, A321, Boing 737-900, 737-8, 737-9) oder grosse Regio Jets (EMB 195, Sukhoi Superjet) standardmässig die beste Wahl (abgesehen von einigen Strategien, welche eher für sehr erfahrene Spieler sind).

Widebodies haben auf kurzen Strecken vor allem den Nachteil, dass sie sehr lange Turnaroundzeiten haben. Setzt man diese Flugzeuge nun hauptsächlich auf Kurzstrecken ein, dann ist das Flugzeug mehr am Boden als in der Luft. Auf der Langstrecke ist der Anteil dann entsprechend tiefer.
Auch ist es bei den Widebodies von der Kostenstruktur her wichtig, sie möglichst lange in der Luft zu halten.
Grund: Die Fixkosten pro Sitz sind bei Widebodies im Normalfall wegen dem teuren Leasing höher als bei Narrowbodies (vorausgesetzt keine günstige gebrauchte Maschinen), d.h. nicht die Unterhaltskosten sind hier der entscheidende Faktor, sondern die Leasingkosten. Bei den Widebodies sind diese tendenziell höher pro Sitz als bei den Narrowbodies oder grossen Regio Jets.
Je höher vergleichsmässig die Fixkosten im Vergleich zu den Variablen Kosten sind desto wichtiger ist es, das Flugzeug möglichst lange fliegen zu lassen.

Weiter haben kleinere, günstigere Flugzeuge den Vorteil, dass man mehrere davon kaufen kann. So kann man mehrere Verbindungen und somit mehr Transferpassagiere erhalten. Dies schützt vor aufkommender Konkurrenz.
Was bei Anfängern gerne vergessen geht: Auch ausländische Airlines können inländischen Routen konkurrieren. So ist beispielsweise eine Airline in Bangkok auf der wichtigen Route Ho Chi Minh - Hanoi eine ernstzunehmende Konkurrenz

Grundsätzlich haben Widebodies wegen der Verteilung der Pax auf die Flugzeuge auch einen grossen Nachteil: Die Passagiere werden (neben dem ORS Rating) anhand der Anzahl Flüge zwischen zwei Destinationen verteilt. Hat man also 4 Flüge mit 100 Sitzen kriegt man viel mehr Pax als mit 1 Flug mit 400 Sitzen (wenn man Konkurrenz hat, bei einem Monopol spielt es keine Rolle).

Es gibt jedoch durchaus einige Situationen, wo auch Widebodies auf Kurzstrecken sinn machen:

  • Das Flugzeug fliegt Langstrecke, aber mit den geplanten Hubwellen ist die Auslastung weit weg von 100%. Da kann man zwischendurch eine Kurzstrecke eingügen, um die Auslastung zu verbessern
  • Es gibt kaum noch freie Slots: Wenn es kaum noch freie Slots gibt aber man dennoch sehr viel Potential für Transferpassagiere hat kann es Sinn machen, ein Widebody einzusetzen. Durch die bessere Auslastung auf den Transferflügen wird der geringere Profit des Widebodies mehr als kompensiert
  • Gebrauchtmarkt: Gibt es einige sehr günstige Widebodies auf dem Gebrauchtmarkt kann es durchaus lukrativ sein, diese einzusetzen. Da die Leasingkosten bei Widebodies ein wichtiger Faktor sind, kann hier ein guter Deal durchaus die Profitabilität boosten

Bestimmt gibt es noch andere Situationen, aber die genannten fallen mir gerade spontan ein.

Hoffe ich konnte einige hilfreiche Inputs liefern

Danke für deine sehr ausführliche Antwort, ich werde einiges daraus mitnehmen.