Frachtpreise

Es kommen hier eben zwei Dinge zusammen, die nichts miteinander zu tun haben.

1. Eine Kostenrechnung, die (aus meiner Sicht) auf die meisten Fragen in AS gute Antworten gibt, aber im Falle der Widebodies nicht sinnvoll ist. (Ein Zustand, der keiner Änderung bedarf, sondern mehr das Vermögen die Zahlen richtig zu lesen und zu interpretieren.)

2. Die mangelnde Profitabilität von Langstreckemaschinen, die leider immer wieder mit dem falschen Argument (der Deckungsbeitragsrechnung) oder bestenfalls der Fracht verargumentiert wird. Die Fracht leistet aber eben nur einen gewissen Erklärungsbeitrag hierzu, der wesentliche liegt aber in der Kostenstruktur der Maschine. Diese verlangt - Fracht hin oder her - eben höhere Ticketpreise. Diese sind aber aufgrund der Narrow Body Konkurrenz am Markt nicht durchzusetzen. Am anderen Ende der Rechnung könnte ich also auch argumentieren, dass die Passagierpreise auf der Langstrecke zu niedrig sind oder die Narrow Bodies zu günstig. Soll zeigen, das Thema ist komplexer als der Frachtpreis.

Aber das ist doch dann genau der springende Punkt! AS kann nicht unterscheiden zwischen main- und lowerdeck Fracht.

Daher scheint es sehr komisch, dass man trotz massiv tiefen Preisen unter dem Standardpreis (was ich ja durchaus nicht will) die Flieger trotzdem nicht voll bekommen. Und wenn man diese dann mit ach und krach voll bekommt, muss man die Preise so tief ansetzen, dass die Gewinne der PAXe gleich wieder aufgefressen werden und somit ein ganzer Flug unter umständen Verlust schreibt obwohl voll mit PAXen zu ziemlich hohen Preisen.

Ich rede hier nicht von Destinationen die kein Frachtaufkommen haben. Sondern die grossen Frachthubs wie oben erwähnt.

Und wenn man dann auch noch Frachtterminals baut und immer noch keine Veränderung sieht macht das keinen Spass mehr übrhaupt zu investieren.

Ich denke auch, dass dies ein Mitgrund ist, warum aktuell sehr viele aus dem Spiel aussteigen, weil man nur noch damit beschäftigt ist den Verlust der Fracht einzudämmen.

Versteht mich nicht falsch, ich bin dafür, dass wenn ein Frachter eingesetzt wird auf einer Strecke dieser auch bevorteilt wird. Aber ich denke das funktioniert auch, wenn die Fracht auf den PAX fliegern wieder profitabel wird. Denn selbst wenn man die Frachtpreise einiges über die Standardpreise einstellt und ausnahmsweise mal voll ist, macht man immer noch miese in der Fracht. Dies obwohl sogar rote Balken beim Preis auftauchen.

Also ich denke hier muss echt grundsätzlich was überdacht werden.

Ich verstehe nicht so ganz dein Problem.

Welche Verluste hast du bei der Fracht und woran machst du das fest?

Wenn du die Flugkostenrechnung meinst, dann solltest du die Unterflurfracht nicht allzu ernst nehmen. Nur weil die Kostenrechnung da bei der Fracht einen Verlust ausweist machst du noch lange keine Verluste.

Die "Verluste" bei der Fracht entstehen einfach durch die Art der Umlage der Kosten auf die Klassen.

Wärend man die Kosten gut auf die einzelnen Pax-Klassen umlegen kann, so ist das bei der Fracht schwierig.

Aktuell erfolgt die Umlage der Kosten auf die Klassen nach theoretischem max. Payload. Ich hatte das selbst mal so vorgeschlagen, weil ich keine bessere Alternative sah. Zum "Nachteil" später...

Nehmen wir als Beispiel zur Berechnung die 747-8I:

Es könnten insgesamt 605 Paxe und 150FE mitgenommen werden. Um das Ergebnis durch etwaige Premium-Bestuhlungen (größerer anteiliger Nutzflächenverzehr) nicht zu verzerren, muss mit diesem theoretischen Wert gerechnet werden!

Der Unterflur-Frachtraum wird also mit 150FE*100kg/FE / (150FE*100kg/FE + 605Pax*95kg/Pax) * 100% = 15000kg/(15000kg+57475kg)*100% = 20,7% der Gesamtkosten belastet.

Soweit alles in Ordnung.

Kommen wir aber zum "Nachteil" - bei der 748i mit am deutlichsten sichtbar:

Ich teile die Gesamtkosten auf das mögliche Payload auf, und beziehe hier eben auch die Unterflurfracht mit ein. Bei der 747-8i sind das eben die oben berechneten 72.475kg Payload, worin 15.000kg Fracht enthalten sind.

Der Frachter, 747-8F, hat in etwa identische Kosten, aber transportiert ein Payload von 134.200kg. Die Kosten pro kg sind also deutlich niedriger als bei der 8i.

ABER:

Beim Nurfrachter muss ich tatsächlich meine Kosten voll aus der Fracht decken. Für einen Gewinn muss also unterm Strich ein grüner Wert stehen.

Bei der Unterflurfracht entstehen die "Verluste" nur durch die Art der Umlage, die wie derpendja schon richtig sagt, nicht fix ist und von jedem selbst definiert werden kann. In AS wird eben so umgelegt und nicht anders.

Ob du tatsächlich einen Verlust mit deiner Unterflurfracht machst kann dir die Flugkostenrechnung in ihrer aktuellen Form nicht sagen, einfach deshalb weil die gemeinsame Umlage zweier unvereinbarer Kostenträger (Paxe/Fracht) in AS nicht exakt möglich ist.

Ich selbst bin auch noch zu keiner praktikablen Lösung gekommen. Im Falle der 747-8i könnte man die Fracht analog zum Payload einer 8F belasten und dafür mehr an Kosten auf die Paxe schieben - und schon macht die Fracht auch hier Gewinn. Aber bei anderen Maschinen wird's kritischer (mangels Vergleichsmuster)

Klar, das Problem ist ja ein und das selbe.

Die Kostenverteilung auf die Klassen geteilt durch Stück ergibt den Mindestpreis.

Die ganze Berechnung beruht auf der Idee der Findung eines “fairen” Mindestpreises, also eines Preises, der Nurfrachtairlines vor Dumping schützt.

Das Hauptproblem ist nur die Ermittlung des Preises, sprich, wie die Kosten auf die einzelnen Klassen umverteilt werden. Bei den Paxen ist dies absolut problemlos, da die Sitze direkt vergleichbar sind. Die Fracht (unterflur) davon aber unabhängig.

So wie jetzt berechnet kommen Maschinen mit hohen Kosten aber relativ dazu geringem Payload (Widebodies) bei der Unterflur schlechter weg.

Nur wie macht man es besser? Dazu habe ich zwischen all den Beschwerden noch nichts brauchbares lesen können.

Ich habe gerade noch eine Idee dazu, werde später mal kurz durchrechnen und mich wieder melden.

Was ich jedoch nicht verstehe:

Ich fliege auch viel Unterflur mit 333, 788 und 748. Aber unter Mindestpreis muss ich dabei nicht gehen. Ein paar Routen gehen nicht aber die bekomme ich mit Nurfrachtern auch nicht hin…

Die ATR-Schwemme ist zugegeben keine sehr angenehmen Situation und im Grunde teile ich die Auffassung. Die Vielzahl der eingesetzten ATRs wird jedoch durch zwei nicht zu unterschätzende Faktoren getrieben:

1. Die Rentabilität der ATR gegenüber der 73C: Die knappe Ressource neben den Slots ist die Fracht selbst und mit der ATR lassen sich deutlich bessere Margen erzielen.

2. Die Fracht ist aus meiner Sicht zu sensibel in Sachen Flugdauer und Transferanzahl. Das bevorteilt ein enges ATR-Netzwerk.

Die Unterflurfrachtproblematik stellt sich durch das ausgeprägte Frachtnetzwerk bei mir wirklich nur auf der Langstrecke und da auch nur zum Teil und bei angemessenen Preisen.

Den Mindestpreis abzusenken ist sicher eine Lösung. Ich halte das aber für den falschen Weg.

Auf Aspern fällt die ATR-Schwemme bisher aus. Das liegt in meinen Augen primär an den deutlich höheren Landegebühren auf großen Flughäfen für die kleine ATR. Die Rentabilität liegt dort etwa auf dem Niveau der 737.

Bei Transferfracht begrenzen die zwei Hops eine sinnvollere Lieferkette, aber ich kann das Argument sehr gut verstehen, dass mehr als zwei "Umsteigeplätze" die Rechner in die Knie zwingen würde. AS ist halt voll auf das Passagiergeschäft ausgelegt.

Das Transferlimit von 2 ist das eine - hier sehe ich auch wenig Basis für eine technische Weiterentwicklung. Das andere ist die Flugbewertung - es wäre ja eine Option im Frachtbereich Flüge mit 3 Teilen nicht wesentlich schlechter als einen Direktflug zu bewerten. Oder Verbindungen mit 16h Dauer nicht wesentlich schlechter als solche mit 4h Dauer.

Sofern die Rentabilität von ATR gleich der der 737 ist, spricht leider immernoch vieles für die ATR. Ich bin gespannt ob die ATR nicht irgendwann auch auf Aspern nachzieht.

Und das Geschrei wäre groß, wenn die Anzahl der Transfers und Flugdauer bei Unterflurfracht und Vollfrachtern unterschiedlich bewertet werden würde.

Ich sehe da auch nur zwei Möglichkeiten. Entweder es so lassen, wie es ist - oder aber das volle Programm mit LD3-Containern, Lebendtransporte etc. Wäre zwar ein großer Aufwand bei der Verwirklichung, würde aber den Frachtbereich deutlich interessanter machen.

Nein, also ich meinte schon gleichermaßen an Unterflur- und Vollfrachten die Bewertungskriterien ändern. (Sicher würde ich auch bei dieser Variante laut aufschreien, weil das auf einem Bestandsserver ein sehr substantieller Eingriff für einen Cargoanbieter ist.)