Marktmacht und Kartelle - Gründe für eine faire Regulierung

Hallo liebe Mitspieler und Teilnehmer,

aus gegebenen Anlass meiner unerwartet vollzogenen Unternehmensliquidation auf dem Server Yeagar I

möchte ich in diesem Zusammenhang die Möglichkeit nutzen noch einmal das Thema 

-Marktmacht und Kartelle-  ansprechen.

Mit viel Geduld und Mikromanagement vermochte ich meine Airline TransEuropaCharter mit der Basis Madrid aufzubauen und erfolgreich

auch gegen erfahrene Konkurrenten am Markt etablieren.  

Wie ich zu meiner Überraschung erfuhr, wurde das Unternehmen nun komplett liquidiert. Über die Gründe und die das Regelwerk hierzu möchte ich nun nicht kritisch sprechen, sondern vielmehr das Thema Marktmacht aufgreifen. ..."Seufz - hier spricht die Enttäuschung ;-)"

Es macht (wirtschaftlich) und perspektivisch "wenig" Sinn, dass ich nun erneut mit dem Startkapital starte und auf besetzten Märkten eine Airline an den Start bringe und geduldig über Wochen aufbaue - um dann im März abgeschlatet zu werden... . Ab einem gewissen Zeitpunkt sind die Märkte so verdichtet, aufgeteilt und besetzt, dass ein Eintritt eines neuen Wettbewerbes nur in einer Nische lukrativ möglich ist und sehr viel an Erfahrung, Können und feines Mikromanagement abverlangt - bei der Auswahl der Strecken und der Wahl des Fluggerätes. Das ist dann was für Profis!

Die Teilnehmerzahlen von 100 - 200 Spielern auf den alten Langzeitservern markieren eine magische Grenze der Sättigung, - die Eintrittsbarrieren sind dann so hoch, dass jeder freudige, unerfahrene, ja naive "Neuling" irgendeine Maschine kauft und dann prestigeträchtige Strecken fliegt, die von Wettbewerbern besetzt sind und keine Rendite abwirft. Das ist regelmäßig bedauerlich und verärgert manch einen Junior.

Häufig sind alle günstigen Angebote am Leasinmgmarkt leergeräumt und kaum noch attraktive Angebote zu ergattern, die sich wirtschaftlich betreiben lassen. Dass nun ein Neuling gerade eine 787 bestellt und nur eine Strecke bedienen soll, geht häufig an der euphorischen Hoffnung und am realen Spieltreib eines später hinzukommenen Spielers vorbei.

Umgekehrte Version: Zu Beginn einer neuen Spielwelt sind dann häufig 50 gebrauchte Modelle an 757 o.a. vorhanden und man kann sich eindecken... Das ist unsinnig.

Gerade zu Beginn sollte der Leasingmarkt geschlossen sein und später über einen längeren Zeitraum die älteren Modelle freigeschaltet werden.

Wenn man später in einen Markt eintritt und gezwungen ist in neue Modelle zu investieren, dann sollte das Startkapital auch ansteigen - z.B. um die Kostensteigerungen abzubilden, etwa jährlich 5 - 10  %, so dass der spätere Starter auch höhere Investitionen tätigen kann. Auch das scheint mir sachgerecht zu sein.

Drittens sollte kein Spieler 50-75 % Marktmarkt auf bestimmten Flughäfen haben. Streckenrechte müssten dann zusätzlich gekauft werden, oder bezahlt werde, wogegen neue Spieler auf jedenfall einen Slot erhalten sollten. Auch das spiegelt eher die Realität ab.

Sicherlich werden auch andere Spieler negative Erfahrungen gemacht haben und regulative Eingriffe für notwendig erachten. Ansonsten heißt es, warte solange bis eine neue Spielwelt eröffnet und passe den den Start rechtzeitig ab.

Schöne Grüße und noch viel Spaß

Moin KarlHubert!

Gleich vorneweg, deinen akuten Fall kenne ich nicht.

Deinen Gedankengang kann ich zwar schon ein wenig nachvollziehen, aber er geht dann doch letztendlich wieder in die altbekannte, vielzitierte Richtung...

"Am Anfang werden die Schnellsten sofort sehr gross, danach hat man keine Chance"

Ich war damals bei Serverstart auf Nicosia dabei, habe mehrere Jahre mit ein paar grossen Airlines - Nie die Allergrößten, aber 200 Flugzeuge + X - gespielt.

Dann war ich mehrere Jahre inaktiv und bin jetzt seit einigen Wochen wieder auf Nicosia in Europa dabei. Damit mache ich genau das, was 'eigentlich ja gar nicht funktionieren dürfte' wenn die Dinge so banal einfach wären wie Du sagst... ich bin im Wesentlichen deshalb wieder nach Nicosia gegangen, weil ich dort einige Spieler noch von damals kenne. Rein "rational" waere es ausserdem klüger, nicht in einen grossen gemeinsamen Wirtschaftsraum wie Europa, sondern in ein derzeit nicht, oder unterversorgtes Land mit anständigem Inlandsverkehr zu gehen.

Zugegeben, die alten Kontakte haben mir anfangs mit günstigen Leasings auch geholfen, wobei ich durchaus auch immer wieder günstige Flieger vom Markt nehmen kann und viele der grossen Spieler, egal welcher Allianz, bereit sind Flieger guenstig zu verleasen. Da ist mein persönlicher Eindruck, dass doch viele mittlerweile auch verstanden haben dass der Server davon lebt dass auch wieder neue Spieler dazu kommen. Andere Spieler ingame anschreiben ist ja auch Nichts, was man nur als erfahrener Spieler machen kann... Das habe ich damals auch schon so gemacht. Und wenn mich damals Jemand angeschrieben und um Hilfe/Rat gefragt habe, dann habe ich nie Nicht, oder ablehnend geantwortet. Mag es auch mal geben, aber an sich wuerde ich behaupten ist die Community schon recht hilfsbereit. Ich steh jetzt aktuell bei immerhin knapp 120 Flugzeugen, das ist auch noch nicht die Welt, die erste Umsatzmilliarde ist noch ein ganzes Stueck entfernt ;-) aber immerhin! Es geht also! Und ich sehe um mich herum auch noch ein paar Andere, die das so geschafft haben, teilweise sogar an Standorten wo ich es selbst nicht fuer moeglich gehalten haette.

  

Klar, man kann sich nicht frei an einem Standort wie London Heathrow oder Frankfurt entfalten und in Ruhe sein Ding aufbauen; andererseits, wenn das so einfach ginge waere doch das Spiel auch langweilig, oder? In den letzten Jahren sind in regelmäßigen Abständen immer wieder grosse Airlines an grossen Drehkreuzen über die Wupper gegangen. Also anderswo starten, Kapital aufbauen, und dann Lücken die sich auftuen neu besetzen. Das ist ein anstrengender Prozess, aber geht.

Die Alternative hat man ja mittlerweile auf den privaten Spielwelten - da kann man sich, geschützt vor Konkurrenz, ungestört sein reich aufbauen. Mir persönlich waere das viel zu langweilig, das ist doch in etwa so wie wenn ich ein Computerspiel mit Cheats durchspiele nur weil ich einmal in die letzte Mission, oder alle freigeschalteten Items zur Verfügung haben will, und wenn man dann da ist, stellt man enttäuscht fest dass es nicht die grosse Befriedigung ist...  

Vielleicht ist das auch so eine Art virtuelles Regal fuer Herpa Flieger, also Airline Fans die unter dem echten Airline Namen dort den Betrieb einer real existierenden Airline nachstellen wollen, ich weiss es nicht. Vom Spielspass her jedenfalls ist das aus meiner Sicht langfristig keine Alternative.

Ich gebe Dir Recht: Wenn man ganz neu dabei ist, dann ist es sehr schwer Fuss zu fassen; stimmt. Man muss auf Anhieb eine ganze Menge richtig machen. Aber wenn man sich dann hier im Forum schlau macht, kommt man dann doch recht flott auf die richtige Spur. Zur Not startet man eben zwei Mal neu. Da sind wir dann wieder beim alten Spagat; das Spiel fuer Anfänger leichter machen, ohne dass es fuer die Experten langweilig wird. Ist ja immer wieder versucht worden, mit Mäßigem Erfolg. Wer aber wirklich möchte, der kann es glaube ich schon schaffen, dafür gibt es schliesslich auch genügend Beispiele. 

Ich denke es ist nunmal eine Simulation fuer einen relativ exklusiven Kreis von beherzten Spielern, und wenn man auf den etablierten Welten den Versuch unternimmt, das Ganze aufzuweichen, dann riskiert man die ernsthaften Spieler zu verlieren. Also im Zweifel sollten die Dinge dann doch besser so bleiben wie sie sind.

Gruss Fabian 

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Hallo,

nochmals ein paar Beobchtungen zur Generierung und Verfestigung einer marktbeherrschenden Stellung auf gewissen Märkten:

Die Gewinnung und Festigung einer Marktmacht scheint mir nicht nur von der Angebotsseite abzuhängen, sondern natürlich auch von 

der Marktnachfrage. Ein ansprechendes Angebot mit neuen Maschinen und exzellentem Service führt natürlich auch zu einer entsprechenden

Nachfrage und zu einem Wettbewerb, bei dem es Konkurrenten es sehr schwer haben werden, mit einer alternativen Strategie Marktanteile abzunehmen,

sei es über einen günstigen Preis oder hoher Qualität mit gutem Service oder hoher Frequenzdichte.

Mir ist aufgefallen, dass selbst bei einem neuen Nonstopangebot

zu günstigen Preisen häufig ein Strecke nicht wirtschaftlich betrieben werden kann, wenn  es über Hub-Systeme bessere Verbindungen existieren, bei denen auch ein Umstieg und Zwischenstop nicht negativ ins Gewicht fällt - die Vorteile der Hub-Strategien lassen grüßen. Nun weiß ich nicht, wie die Gewichtungen im Spielsystem ausbalanciert sind zwischen der Attraktivität von Direktverbindungen zu zeitaufwendigen Umsteigeverbindungen.

Natürlich hängt die Generierung von Gewinn auf diesen Strecken auch von der Nachfrageseite ab. Aber es gibt auch Sättigungsgrade und Grenznutzenverläufe. An diesem Punkt irritieren mich seltsame Erscheinungen aufgrund wohl nicht ausbalancierter Mechaniken:

Seltsam ist, dass es z.B. über 20 Nonstopflüge Barcelona-Santo Domingo existieren mit durchaus Modellen wie A-359. Das mutet seltsam an, auch weil es fast genauso viele Flüge ab Madrid gibt. Wird über diesen Kanal nun alle Reisenden aus Europa in die Karibik geschleust, existieren keine weiteren Direktverbindungen? Was sind das für seltsame Einstellungen?

Genauso muss ich immer wieder über die Strecke Madrid-Barcelona schmunzeln, bei der es häufig nicht weniger als 70 Verbindungen angeboten werden, also qausi alle 20 Minuten. Sind alle Verbindungen wirtschaftlich? Es mag sein, dass auf Rennstrecken wie London-New York 10 tägliche Verbindungen angeboten werden, aber nicht auf der Strecke London-Venedig plötzlich auch 20 Flugpaare mit A321 angeboten werden. Das spiegelt doch nicht die Realität wieder. Es mag sein, wenn es sich um eine exklusive Strecke handelt, aber doch nicht bei der Existenz von Konkurrenzverbindungen.

Moin

Die von Dir angesprochenen "seltsamen" Flüge sind gar nicht so seltsam sondern das Ergebnis funktionierender Netzwerke grosser Airlines. Das ist prinzipiell schon gar nicht so unrealistisch, findet in der Realität lediglich nicht ganz so stark ausgeprägt statt, weil in der Realität noch eine Vielzahl an anderen Einflüssen greifen die hier nicht so einfach darstellbar sind.

Airlinesim funktioniert stark vereinfacht so, dass es ein Grundaufkommen gibt, dass dann anhand einer Anzahl von Faktoren verteilt wird. Der Netzwerkeffekt, also die Zahl und Qualität von Anschlussverbindungen spielt da eine entscheidende Rolle; grundsätzlich ist das nicht völlig unrealistisch, es wirkt sich hier im Spiel nur deutlich krasser und ungebremster aus als in der Realität. 

Kurz zum Hintergrund, ich habe ein knappes Jahrzehnt Berufserfahrung in dieser Branche, mache gerade berufsbegleitend einen Master in Logistik mit meiner Schwerpunktarbeit zum Thema Drehkreuzstrategien, und aktuell bin ich in Reykjavik und mache ein Projekt bei Icelandair; ich glaube also, ich kann durchaus sagen, dass dies eine unglaublich komplexe Branche ist, weil sie von einer Vielzahl externer Faktoren beeinflusst wird. Airlinesim muss einen sehr schwierigen Kompromiss schaffen, und ich denke der ist zumindest so gut gelungen dass ein Spiel dabei herauskommt, dass die wichtigsten Mechanismen beinhaltet, einerseits eine Vielzahl echter Werte verwendet, und andererseits dennoch spielbar ist. 

Es geht eben nicht darum, einfach nur ein Spiegelbild der realen Flugpläne abzubilden. Dann hätte man ein statisches Spiel, und spaeter dazu stossende Spieler keine Chance mehr Fuss zu fassen. Das Spiel basiert auf Mechanismen und nicht nur einem starren Aufkommen. Das führt dazu dass eben auch nach vielen Jahren es möglich ist, mit einer guten Strategie Fuss zu fassen und eine grosse Airline aufzubauen. Es ist eben nicht nur moeglich, in Frankfurt oder München ein Drehkreuz einzurichten (wie langweilig!), sondern auch in Hamburg, Köln oder Hannover, so lange man es richtig anstellt. Das Spiel ist sicherlich nicht unverbesserlich, und es gibt einige Leute, die hier und da ein bisschen bremsende / restriktive Features wünschen, da der Mechanismus nach einer gewissen Zeit recht berechenbar wird, aber im grossen und Ganzen ist der Spielmechanismus schon keine schlechte Sache, und ich schlage vor, Du beschäftigst Dich erst mal etwas eingehender damit und fasst Fuss im Spiel, bevor Du allzusehr damit ins Gericht gehst.

Das tolle daran ist ja wie gesagt, dass Du Dir diesen Netzwerk-Effekt genauso zu Eigen machen kannst, nur eben nicht, in dem Du die 71. Verbindung zwischen Barcelona und Madrid anbietest; such Dir einen mittelgrossen Flughafen, an dem sich noch kein grosser niedergelassen hat, das geht sogar in Europa. 5 oder 6 Stricher, sollte Umsteigen erlauben. Die kleineren Airports haben hier sogar den Vorteil kürzerer Umsteigezeiten. Dann am besten Checken ob einer der grossen Airports im Verkehrsverbund liegt. Wenn dem ebenfalls nicht so ist, checke ich meistens in der Marktanalyse ein paar Verbindungen, unter anderem die Rennstrecken. Wenn dort Alles voll ausgebucht ist, und das Preisniveau nicht zu weit unter default Preisen liegt, dann ist das meistens ein Indikator dass hier noch eine gewisse "Unterversorgung" herrscht bzw. Platz/Aufkommen fuer einen weiteren Anbieter ist. Wie gesagt, es ist nur eine Indikation, aufgrund der dynamischen Faktoren, aber doch ein gewisser "Fingerzeig". 

Gruss Fabian

Hallo lieber Fabian,

sehr interessante und differenzierte Ausführungen, die Du hier verständlich ausführst.

Ja, im Hinblick auf die Marktmacht und den zugrunde liegenden Sog- und Konzentrationseffekten der Netzwerke kann ich Dir nur zustimmen. Die Effekte sind in der Realität sehr wohl zu finden, die Hamburger Airportfreunde können ja alljährlich ein Klagelied darüber anstimmen, dass der Reisende ex Hamburg lieber mit Starallianz über München nach Marseille fliegt als mit einer einmal versuchsweise eingerichteten Nonstop-Verbindung einer neuen Fluggesellschaft , die aufgrund der Eintrittsbarrieren vom streckenbezogenen Quellaufkommen nicht genügend Reisende ihre Linie aufleiten kann.

Bei Airlinesim scheinen mir die Effekte in der Tat sehr "extrem" auszufallen. Dann braucht es noch nicht einmal eine starke Allianz an einem Flughafen mit noch genügend freiuen Slots zu geben, es genügend wenn es zu den Drehkreuzen 10-20 Flüge abgehen, um das Quellaufkommen zu fast sämtlichen Destinationen abzusaugen. In den USA soll es wohl solche starken Effekte eben - so wie Tampa oder Orlando - Atlanta, wo auch mind. zehn Flugpaare abgehen und die Nonstop-Strecken nach Chicago oder Washington (vergl. damals TWA oder Pan AM mit zwei Flügen) ökonomisch kannibalisierten.

Letzte Frage an Dich Fabian:

Was meinst Du mit "Marktanalyse" ? Ist damit das Tool Routenevaluierung gemeint?  

Vielleicht habe ich ein Instrument übersehen.

Schönen Dank,

viel Spaß Karl Huber

Moin Karl Hubert

Genau das Tool meine ich! Es sind im Prinzip drei Ansichten (Flugplanung / Inventory / Marktanalyse) welche ein und dieselbe Sache aus unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchten. Ueber die Flugplanung kannst Du Fluege einplanen - wobei es auch noch anders geht und da glaube ich jeder seine Präferenzen hat - die Inventory Ansicht ist gut um Auslastungsentwicklung eigener Flüge und der Gesamtverbindung zu machen, insbesondere dann wenn dann mit der Zeit mehr und mehr Frequenzen dazukommen, zu verschiedenen Uhrzeiten, mit verschiedenem Fluggerät, auch im Bezug auf die möglichen Anschlüsse.

Die Marktanalyse als drittes Tool zeigt alle, die auf dieser Verbindung fliegen. Ganz früher gab es das in dieser Form nicht, seit es das so gibt benutze ich persönlich das ORS eigentlich kaum noch. Du wirst Folgendes feststellen: Bestimmte Strecken werden in AS einfach kaum geflogen; man kann an beiden Airports viele Abflüge, oder entsprechend IL Partner haben, und es wollen einfach trotzdem kaum Leute fliegen; das ist in manchen Fällen einfach so. Selbst dann, wenn es in der Realität auf diesen Verbindungen Verkehr gibt. Insgesamt ist meine Erfahrung jedoch, dass die Flugpläne realer Airlines meistens schon ein ganz guter Anfang sind, speziell dann wenn man an einem Standort weit von der Heimat entfernt anfängt, wo man ansonsten nicht so Bezug zu hat. Dann ist die Marktanalyse ein ganz nettes Tool, denn man muss die Route selbst noch gar nicht fliegen, es reichen Offices an beiden Standorten um die Auslastung der anderen Marktteilnehmer einsehen zu koennen; Personal wird fuer die Niederlassungen auch erst dann eingestellt, wenn tatsächlich Kapazitäten dort bedient werden, also sprich "Niederlassung zum Auswerten eröffnen" kostet nichts.

Die Drehkreuze sind schon stark, aber dein Vorteil in AS gegenüber der Realitaet ist eben dass die notwendige Airport Infrastruktur nicht erst geschaffen werden muss. Du kannst also bspw. in Bordeaux, Birmingham oder Hannover von null auf hundert ein Riesen Flugprogramm aufstellen, wofür die Airports in der Realitaet nie bereit wären. Klar ist das nicht 100% realistisch, aber es tut dem Spiel gut als dass es eben immer wieder Chancen ermöglicht. Klar, die Riesendrehkreuze haben noch mehr natürliches Aufkommen und mehr Kapazität, weswegen man langfristig natürlich gerne dort sich niederlassen moechte, andersherum gesehen sind die kleineren Airports auch leichter "dicht" zu machen, sprich gegen Konkurrenz zu schützen wenn man 2.500 Abflüge hat und dann kaum noch Slots da sind. Hat also alles seine Pro's und Con's. 

Und was die vielen Verbindungen in kurzen Abständen betrifft: Eine gewisse Regulation wurde hier schon geschaffen, als dass Du die ganz kleinen Flieger nicht mehr zwischen den ganz grossen Airports einsetzen darfst (Siehe die Tabelle auf den Typenseiten); also reines "Slotblocking" ist nicht erlaubt. Trotzdem gibt es natuerlich auch verschiedene Spielansätze: Die Einen schauen rein auf die Rendite, und wollen auf einer möglichst hohen operativen Marge arbeiten; das bedeutet ab einer gewissen Größe auch gewisse Märkte nicht zu bedienen, wenn sie wenig profitabel sind. Andere spielen sehr expansiv und möchten möglichst viele PAX transportieren bzw. einen grossen Teil der Karte abdecken. Beides hängt zwar ein Stück weit zusammen, je weiter man das Unternehmen jedoch entwickelt, desto mehr Möglichkeiten ergeben sich. Wenn DU mal die Performance einiger gelisteter Unternehmen anschaust, dann wirst Du an den Zahlen schnell sehen, was ich meine.

Gruss Fabian