Da ich meine FLotte nach Streckenlänge aufgeteilt habe, kann ich ziemlich einfach den Unterschied sehen. Auf der Ultralangstrecke ging das Frachtaufkommen um 95% zurück, auf der Langstrecke 80%. Bei der Mittelstrecke sind es 10% und auf der Kurzstrecke ist es im Bereich der statistischen Unschärfe. Manche Routen gehen besser, manche schlechter.
Auffallend sind die Langstrecken. Wenn ich die klassichen Rennstrecken MEM/SDF-ANC-HKG/PVG anschaue, sind diese weitgehen weggebrochen. Wenn es mehr auf die Direktflüge ankommen würde, würde ich eine Verbesserung von MEM direkt nach PVG erwarten. Aber gerade da ist nichs mehr vorhanden. Auf beiden Seiten geht es mit mehr als 100 eigenen Maschinen in die Fläche mit 737 und ATR. Die ATRs sind unnverändert voll. Die 737 sind stark abhängig von der Strecken. ICN ist sowohl von HKG, PVG und besonders von ANC tot.
Die klassischen Atlantikstrecken sind zwar eingebrochen, aber nicht so stark. Hier sieht es für mich so aus, dass Hubs mit mehr Maschinen in die Fläche weniger betroffen sind. Mein Haupthub in Europa, LEJ mit 300 Maschinen, ist weiter gut ausgelastet, die Nebenhubs (LUX/LGG) mit weniger als 200 Maschinen trifft es stärker. Direktflüge aus den USA in andere Städte (CDG, ZAZ, HHN) gehen fast gar nicht mehr. Von dort aber auf die Kurzstrecke ist es fast unverändert.
Meine These ist, dass zwar Kurzstrecke und sehr große Hubs immer noch gut gehen, kleinere Hubs, die aus großer Entfernung angeflogen werden, so gut wie gar nicht mehr. Bisher ging es von MEM nach LUX mit 640 FE, jetzt verteilt sich das mehr statt LUX auf BRU, LIL, MXP, … gleichmäßig. Es bringt nur nichts, alle die direkt mit jetzt 6% statt vorher 3% Auslastung anzufliegen. Beim Umladen haben die enger getakteten Passagierairlines mit Unterflurfracht nun einen Vorteil, zumindest scheinen sie diese jetzt zu bevorzugen als ein Weitertransport zwei Stunden später in einem Vollfrachter.
Die große Ausnahme von alldem ist ANC. Darüber läuft auch bei mir nur noch sehr wenig, die lokalen Strecken (Fairbanks, Dutch Harbor…) sind unverändert, die Direktflüge in den Osten Russlands sind weg. Das 1,5 Mio FE-Frachtterminal steht leer.
Es ist jetzt in meinen Augen noch wichtiger, ab den Hubs noch mehr in die Fläche zu gehen als zuvor. Statt A330 oder B767 halt mehr ATRs und - in meinem Fall - PC-12. Oder noch mehr lokale Partner - was an den reinen Frachthubs natürlich schwer ist.
Ich habe jetzt über 40 Stunden in den Umbau gesteckt. Gekostet hat es mich 52 B747-8F (von 52, also alle), 44 B777 (von 58), 296 A330 (von 361), dazu noch ein paar Tu-204 und 737-7C. Stand heute. Da die meisten gekauft waren, sind die Abschreibungen entsprechend groß.
Nebeneffekt - nach dem Umbau habe ich fast ausschließlich gekaufte Maschinen (dann um die 2600). Die kleinere Konkurrenz hat es stärker erwischt. Für mich sieht es eher so aus, dass meine Marktmacht danach noch größer sein wird als jetzt schon. Wie stark es die Mischairlines (PAX+Fracht) getroffen hat, kann ich nicht sagen, deren Finanzrating ist aber auch auf ein B gefallen.
Wenn ich mich mit Kollegen unterhalte, hatte der Patch erheblich mehr Auswirkungen auf die reinen Frachtairlines, Passagierairlines eher punktuell (Verschiebungen zwischen Routen, zwischen Eco-Bus-First).
Als alter Rollenspieler betrachte ich das als weltweite Gesetzesänderungen, an die ich mich anpassen muss. Eine sieben Jahre alte Airline deswegen wegzuschmeißen, kommt für mich nicht in Frage - zumal es der einzige Server ist, auf dem ich noch aktiv bin. Soviel Stunden AS habe ich schon lange nicht mehr für mein Geld bekommen, oft brauche ich das aber nicht. Also bitte keine Verschiebung der Kurzstrecke auf die Straße…
Ich hatte das Glück, dass ich Corona-bedingt in den letzten Monaten soviel Überstunden aufgehäuft habe, dass ich die jetzt zum Teil abfeiern musste und so weder Arbeit, noch Familie oder Hobbys gelitten haben. Aber ich denke, da stehe ich recht alleine da und es ist ein persönlicher glücklicher Umstand.
Prinzipiell finde ich den Patch gut und richtig. Geholfen hat ein sehr umfangreiches Controlling außerhalb von AS. Hier würde ich mir mehr Unterstützung von AS wünschen. Das Berichtswesen beschränkt sich auf die Auslastungsüberwachung, die Weiterverarbeitung dieser Rohdaten fehlt aber leider. Genauso wie ein Alarmsystem und getriggerte Nachrichten auf Ereignisse.
Hinfallen, Aufstehen, Krone richten, weitermachen.