Die Zahlenflut erschlägt einen auf den ersten Blick schon etwas. Aber ich glaube auch, dass man schnell einen Blick dafür gewinnt, wo man hinschauen muss, wenn man nicht ins Detail einsteigen will.
Neben dem Ausgangsthema für die Änderung finde ich die Aufgliederung nach Klassen sehr hilfreich. Vorher war das eher eine Mischung von Bauchgefühl und mal grob bis so gut es geht nachgerechnet. Jetzt hat man es auf einen Blick. An dieser Stelle (und das brachte die meißten neuen Zahlen) aus meiner Sicht ein klarer Zugewinn an Information, die auch unerfahreneren Spielern, bzw. solchen mit wenig betriebswirtschaftlichem Interesse etwas bringen sollte.
Bei Wide-bodies wird die Berechnung etwas unangenehm durch die Fracht verzerrt, was so keinen Sinn macht. Lässt sich aber wohl nicht vermeiden.
Nur leider stimmen die Zahlen im klassen-jeweiligen Ergebnis nicht, denn es wird nach dem gleichen Verhältnis umgelegt wie der Mindestpreis - und da ist der Wurm drin.
Auf einem Beispielflug habe ich in der Eco einen Mindestpreis 244$, in der First einen solchen von 777$. Rechne ich mal das Catering raus, dann ergeben sich:
200,15$ für die Eco
687,9$ für die First
Nun verzehrt aber ein F-Sitz auf diesem Flug 1,21% der Kabinenfläche, wärend ein Y-Sitz nur 0,3% beansprucht. Wir sind also bei einem realen Verhältnis von 4,03. In diesem Verhältnis muss der jeweilige Sitz auch an den Kosten der Kabine beteiligt werden. Nach aktueller Rechnung sind’s aber nur 3,44.
Edit:
Der Fehler ist auch schnell gefunden: 3,44 ist das isolierte Flächenverhältnis zwischen dem verwendeten Y- und dem F-Sitz.
Um aber korrekte Ergebnisse (vor allem im Hinblick auf Anti-Dumping) zu erhalten, muss ich zwingend die Kabinenfläche bzw. Breite und evtl. zusätzliche Sitzabstände innerhalb der Klassen mit einbeziehen.
Die Rechnung muss also lauten:
Kabinenfläche Y + Kabinenfläche C + Kabinenfläche F = 100% Kabinenfläche
Die jeweiligen Flächenanteile (= % der Gesamtkosten ohne klassenspezifische Kosten (Catering)) sind dann durch die jeweilige Anzahl der Sitze zu teilen.
In meinem Fall habe ich gemäß Kabineneditor z.B. 60,1% der Gesamtfläche für die Y verbraucht. Gesamt sind nur 98,8% der Kabine genutzt => Y wird mit 60,83% belastet. Diese 60,83% der Gesamtkosten (ohne Catering) der Kabine werden durch die Anzahl der verbauten Sitze geteilt.
Was die Fracht angeht, so kann man da sicherlich unterschiedlich herangehen. Aktuell werden die Kosten nach der angebotenen Kapazität auf Kabine und Fracht verteilt. Ich perönlich halte dies für einen schwerwiegenden Fehler, denn so wird der Unterflurfrachtraum gerade bei großzügig bestuhlten Langstrecklern mit einem gigantischen Kostenberg belastet. Ich habe aktuell fast keine Langstrecke mehr, auf der ich auch nur annähernd den Mindestpreis erreiche! Das kann nicht sein.
Muss auch nicht.
Die Rechnung muss einfach derart umgeschrieben werden dass man Unterflurfracht und Paxe als nicht verbunden betrachtet.
Die Unterflurfrachtkapazität muss also in Relation zum maximal möglichen Payload gestellt werden.
Um bei meinem Beispielflug von oben zu bleiben:
Aktuell habe ich auf diesem Flug 245 Sitze (=23.275kg) installiert, an Fracht kann ich 231FE (=23.100kg) befördern. Nach aktueller Rechnung wird also mein Frachtraum mit 23.100/(23.275+23.100)*100% = 49,81% der Kosten belastet!
Tatsächlich kann aber meine Maschine ein Payload von 64.900kg (aus AS-Daten errechnetes Payload für den A346) aufnehmen, wobei der Frachtraum zu Gunsten der Paxe als erstes bei Payloadbschränkung geopfert wird.
Ich kann (und sollte) also als Kostenanteil für den Frachtraum ansetzen: 23.100/64.900*100% = 35,59%. Die Paxe haben (egal welche Bestuhlung verwendet wird) den Rest von 64,4% zu tragen.
Mag alles kleinlich klingen, aber da der Mindestpreis Teil der Spielregeln (Anti-Dumping) ist, sollte er besser stimmen.