Routenverwaltung / Marktanteile: Statistik basierend auf Kapazität?

Habe soeben festgestellt, dass die Statistik zu Marktanteilen auf den einzelnen Routen auf der Kapazität und nicht auf den geflogenen Passagieren basiert, was ich für komplett sinnlos halte.

Wäre es nicht möglich, die Statistik der Marktanteile basierend auf die effektiv geflogene Anzahl Passagiere zu gründen? Dann hätte die Statistik wenigstens eine gewisse Aussagekraft...

Haben wir in unserer Aufgabenliste bereits stehen, wird aber wahrscheinlich noch nicht mit dem neuen GUI kommen...

Super! Und danke für die rasche Antwort...

Super! Und danke für die rasche Antwort...

Wobei ich mir nicht sicher, ob das auf der Liste "steht" oder "stand". Denn wenn man das auf die Auslastung umstellt, dann legen wir die effektiv für alle Airlines offen. Etwas, was bisher nicht der Fall ist. Ich weiß, dass wir uns darüber intern mal unterhalten haben, kann mich aber nicht mehr erinnern, wie die Entscheidung letztlich ausgefallen ist.

Wobei ich mir nicht sicher, ob das auf der Liste "steht" oder "stand". Denn wenn man das auf die Auslastung umstellt, dann legen wir die effektiv für alle Airlines offen. Etwas, was bisher nicht der Fall ist. Ich weiß, dass wir uns darüber intern mal unterhalten haben, kann mich aber nicht mehr erinnern, wie die Entscheidung letztlich ausgefallen ist.

Aber wäre das so schlimm?

Zum Einen kann man die wöchentliche Auslastung einer Airline bereits aus den Wochenstatistiken ziehen - vor daher sind diese also eh kein Geheimnis.

Zum Anderen gibt es ja im realen Geschäft nichts einfacheres, als die Auslastung eines Fliegers der Konkurrenz zu ermitteln - und sei es durch simplen body-count am Gate.

Selbst wenn ich die Marktanteile in tatsächlich transportierten Paxen angegeben bekomme kann ich daraus nicht immer gleich auf die Auslastung sehen. Dazu müsste ich mir dann immer noch die Mühe machen, alle auf der Route eingesetzten Maschinen mit Zahl der Umläufe und deren jeweilige Sitzplatzkonfigurationen zu ermitteln.

Ich sehe das wie AK.

Es gibt allerdings eine Gruppe die grundsätzlich gegen Transparenz sind. Deshalb wundert es mich, warum jemand auf der einen Seite Angst hat Financials Preis zu geben, aber jederzeit bereit ist Marktdaten seines Unternehmens mit seinen Mitbewerbern zu teilen. Letztere bieten ja weit mehr strategische Angriffsfläche.

Wie gesagt, ich würde die Transparenz auch hier begrüßen, da sie a) leicht zugänglich sind und B) strategisch wirklich gut zu verwenden sind.

Deshalb wundert es mich, warum jemand auf der einen Seite Angst hat Financials Preis zu geben, aber jederzeit bereit ist Marktdaten seines Unternehmens mit seinen Mitbewerbern zu teilen. Letztere bieten ja weit mehr strategische Angriffsfläche.

Darfst ruhig schreiben, dass du mich damit meinst  ;)

Gibt einen grossen Unterschied: Die finanziellen Kennzahlen sagen mit wenig Aufwand sehr viel (wenn nicht alles) über die finanzielle Stärke eines Unternehmens aus. Die Passagierzahlen auf einer bestimmten Route sagen noch gar nichts aus (Kapazität, Preis, Service sind ja noch andere Faktoren die da mit rein spielen).

Auch hier wieder der Blick zur Realität: (Zumindest) In der Schweiz muss ein nicht an der Börse notiertes Unternehmen keinen Geschäftsbericht vorlegen und somit keinen Einblick in die Finanzen. Die Passagierzahlen auf jeder einzelnen Route jedoch werden den Airlines jedoch von jedem Flughafen angeboten... :-)

Das war auch so eindeutig. :wink: Und das war auch kein Versuch eine parallele Diskussion des gleichen Themas zu starten.

Zum Thema: Wenn die Auslastung auf der Route bekannt ist, kann ich außer den Leasingkosten nahezu alle Produktfaktoren auf der Strecke einschätzen, da der Preis und Bestuhlung bekannt sind und mit der Preis / Bestuhlungskombination sich letztlich auch der Service einigermaßen sicher einschätzen lässt. Nackter geht es auf Einzelstrecken kaum noch.

Und das ist genau der Punkt der mich wundert. Warum soll denn die finanzielle Stärke eines Unternehmens verdeckt bleiben, wenn nicht zum Zwecke des Wettbewerbsschutzes? Ich selbst kann jedenfalls mit den Auslastungen auf einer Strecke dem Wettbewerb wesentlich besser in die Suppe spucken als mit den Kennzahlen die ich als Mindeststandard für Publizitätsgesellschaften (EBIT, EBITDA, Rohergebnis, Anlagevermögem, und Unternehmensbeteiligungen) sehen würde.

Meiner Meinung nach haben Kennzahlen in AS - ganz im Gegensatz zum realen Geschäft - recht wenig Aussagekraft.

Und wie ich einem Gegner möglicherweise schaden könnte, weil ich seine Auslastung auf einer Route kenne ist mir auch schleierhaft.

Was bringt es dem Gegner, wenn er sieht, dass ich auf Strecke A-B 2.000 Paxe am Tag zu Preisen bei 170% Standard fliege wärend er selbst es nicht schafft, auch nur 5 Tickets auf gleicher Strecke zu 50% Standard zu befördern. Nur um mal ein Beispiel meiner Routen zu nennen. Die Verbindungen machens wärend die nackte Routenauslastung doch recht uninteressant ist.

Meiner Meinung nach haben Kennzahlen in AS - ganz im Gegensatz zum realen Geschäft - recht wenig Aussagekraft.

Das stimmt. Grundsätzlich gewinnt das Gesamtbild mit zunehmender Anzahl an Kennzahlen an Aussagekraft.

 

Und wie ich einem Gegner möglicherweise schaden könnte, weil ich seine Auslastung auf einer Route kenne ist mir auch schleierhaft.

Was bringt es dem Gegner, wenn er sieht, dass ich auf Strecke A-B 2.000 Paxe am Tag zu Preisen bei 170% Standard fliege wärend er selbst es nicht schafft, auch nur 5 Tickets auf gleicher Strecke zu 50% Standard zu befördern. Nur um mal ein Beispiel meiner Routen zu nennen. Die Verbindungen machens wärend die nackte Routenauslastung doch recht uninteressant ist.

Die streckenbezogene Auslastung gibt ein Bild von der absoluten Nachfragesituation. Diese + die Information der Vorgehensweise des Wettbewerbers vereinfacht die Wahl eines möglichst kompetitiven Fluggeräts und dazugehöriger Bestuhlung.

In kurzen Worten kann ich folgende Vorgehensweise wählen:

  1. Bedarfs- und Angebotsanalyse

  2. Geplanter eigener Marktanteil / geplantes Ergebnis (auch ggfls. negativ)

  3. Analyse der Positionierung des Wettbewerbers (welche Mindestauslastung benötigt der Wettbewerber, wo liegt er jetzt und wieviel muss ich ihn runter bringen?)

  4. Auswahl eines optimal (idR kleinen) Fluggerätes und ORS-orientierte Preisplanung

Das Ganze ist bis auf die Bedarfsanalyse schon jetzt möglich und führt im Zweifel dazu, dass Geld und/oder Slots verbrannt werden solange sie da sind. Die Bedarfsanalyse auf Basis der IST-Nachfrage und der Kenntnis der Slotsituation erleichtert eben die Beurteilung wie leicht oder schwer es ist, auf einer Strecke Marktanteile zu gewinnen.

Abgesehen vom Wettbewerb bietet die streckenbezogene IST-Nachfrage über die daraus ableitbare Auslastung ein Indiz in welchen offenen Märkten es sich lohnt zu investieren.

Das Thema Verbindungen spielt natürlich eine übergeordnete Rolle und in der Konsequenz hat selbstverständlich der Anbieter besserer Verbindung einen Vorteil. Natürlich kann eine routenbezogene Wettbewerbsstrategie keine Gesamtplanung der Verbindungen ersetzen.

Interessante Diskussion! Ich habe mal recherchiert, ob in RL manche Flughäfen in ihren Verkehrszahlen einzelne Strecken ausweisen - Antwort: ja, vereinzelt (z.B. Genf). Viele jedoch tun das nicht,sondern bieten z.B. Verkehrszahlen nach Ländern oder einfach nur Monate. Die Airlines machen es vermutlich genauso - sie veröffentlichen eher stark aggregierte Zahlen.

Ich würde in AS auch eher dazu tendieren, die Auslastung der anderen Airlines weiterhin zu verbergen. Damit können aus meiner Sicht die zugrundeliegenden Daten (Kapazität) beibehalten werden.

Zur Darstellung jedoch in der AS Routenverwaltung: Zunächst ist hier der Begriff "Marktanteil" irreführend, es sind ja angebotene Kapazitäten. Und daraus folgt für mich, das hier die Prozentzahlen wenig hilfreich sind.

Besser wäre aus meiner Sicht also

      1. eine Umbennennung des Tabs in "Angebotene Kapazität",

      2. Ergänzung von absoluten Zahlen (angebotene Sitzplätze) in der Tabelle.

      3. Ein hierzu besser passendes Balkendiagramm (waagerecht)

Sollte das Balkendiagramm aus Platzgründen nicht machbar sein (man denke an Rennstrecken mit sehr vielen Airlines), könnte man vielleicht einfach das Tortendiagramm mit den Prozentzahlen lassen. Dies hätte aber natürlich nach wie vor wenig Aussage.

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Die streckenbezogene Auslastung gibt ein Bild von der absoluten Nachfragesituation. Diese + die Information der Vorgehensweise des Wettbewerbers vereinfacht die Wahl eines möglichst kompetitiven Fluggeräts und dazugehöriger Bestuhlung.

In kurzen Worten kann ich folgende Vorgehensweise wählen:

  1. Bedarfs- und Angebotsanalyse

  2. Geplanter eigener Marktanteil / geplantes Ergebnis (auch ggfls. negativ)

  3. Analyse der Positionierung des Wettbewerbers (welche Mindestauslastung benötigt der Wettbewerber, wo liegt er jetzt und wieviel muss ich ihn runter bringen?)

  4. Auswahl eines optimal (idR kleinen) Fluggerätes und ORS-orientierte Preisplanung

Das Ganze ist bis auf die Bedarfsanalyse schon jetzt möglich und führt im Zweifel dazu, dass Geld und/oder Slots verbrannt werden solange sie da sind. Die Bedarfsanalyse auf Basis der IST-Nachfrage und der Kenntnis der Slotsituation erleichtert eben die Beurteilung wie leicht oder schwer es ist, auf einer Strecke Marktanteile zu gewinnen.

Eine solche streckenbezogene Analyse bringt dir im Spiel mit der reinen gegebenen Auslastung rein gar nichts.

Um überhaupt streckenabhängig sinnvolle Schlüsse ziehen zu können, müsste man die Umsteiger aus den gegebenen Auslastungen isolieren. Denn nur aus den direkten Paxen lassen sich sinnvolle Schlüsse für eine Route ableiten.

Nur weil z.B. eine LH auf der Route NUE-MUC eine CRJ füllt heißt das noch lange nicht, dass es auch nur ansatzweise einen Bedarf für diese Strecke (in isolierter Betrachtung) gibt.

Oder mal ein Beispiel einer meiner Airlines:

Was würdest du aus folgenden Daten schließen?

Ich fliege 550 Paxe die Woche zwischen Ningbo (China) und Baku (Aserbajdschan), Auslastung 100%, Preise weit über Standard. Solange du nicht einen Hub in Baku betreibst bringt dir diese Info rein gar nichts, denn 100% dieser Pax steigen in Baku zu mehr als 70 Zielen in Europa um. Selbst wenn du einen Hub in Ningbo betreiben würdest halte ich es schon rein geografisch für ausgeschlossen, dass du auch nur ein Flugzeug wenigstens annähernd kostendeckend füllen könntest.

Um wirklich Rückschlüsse ziehen zu können, bräuchte es also weit mehr als nur die nackte Routenauslastung. Eine Isolierung der Umsteiger wäre das absolute Minimum, besser - aber weit über das Ziel hinaus schießend - wären Daten über gesamten Verbindungen hinweg.

Also um beim Beispiel zu bleiben:

Verbindungen von Ningbo nach FRA, AMS, MUC, LHR, etc. pp.

Edit: Wenn du also deinen Marktanteil, Profit oder was auch immer auf dieser Strecke ausbauen möchtest, dann bringt dir der Blick auf die Route nichts. Dafür müsstest du das große Ganze analysieren, sprich, wie muss ich meine Feeds bzw. Anschlüsse planen.

Interessante Diskussion! Ich habe mal recherchiert, ob in RL manche Flughäfen in ihren Verkehrszahlen einzelne Strecken ausweisen - Antwort: ja, vereinzelt (z.B. Genf). Viele jedoch tun das nicht,sondern bieten z.B. Verkehrszahlen nach Ländern oder einfach nur Monate. Die Airlines machen es vermutlich genauso - sie veröffentlichen eher stark aggregierte Zahlen.

Ich würde in AS auch eher dazu tendieren, die Auslastung der anderen Airlines weiterhin zu verbergen. Damit können aus meiner Sicht die zugrundeliegenden Daten (Kapazität) beibehalten werden.

Zur Darstellung jedoch in der AS Routenverwaltung: Zunächst ist hier der Begriff "Marktanteil" irreführend, es sind ja angebotene Kapazitäten. Und daraus folgt für mich, das hier die Prozentzahlen wenig hilfreich sind.

Besser wäre aus meiner Sicht also

      1. eine Umbennennung des Tabs in "Angebotene Kapazität",

      2. Ergänzung von absoluten Zahlen (angebotene Sitzplätze) in der Tabelle.

      3. Ein hierzu besser passendes Balkendiagramm (waagerecht)

Sollte das Balkendiagramm aus Platzgründen nicht machbar sein (man denke an Rennstrecken mit sehr vielen Airlines), könnte man vielleicht einfach das Tortendiagramm mit den Prozentzahlen lassen. Dies hätte aber natürlich nach wie vor wenig Aussage.

Das kommt darauf an - auf der Webseite und im Jahresbericht wirst du oft nur diese einfachen Übersichten finden. Die detaillieren Daten gibt es oft nur auf Anfrage, also zb für Presseberichte oder wissenschaftliche Forschungsarbeiten. Glaube die IATA hat auch eine Datenbank, der Zugang ist jedoch recht teuer,,,