Moin!
Angenehm, wenn ein neuer Spieler normal Fragen stellt! Hier haben ja schon einige Spieler sehr gute Hinweise gegeben.
3. Welche Flugzeuge, Länge der Routen?
Bei der Auswahl des individuell für Dich richtigen Flugzeugtyps würde ich grundsätzlich schauen, ob der betreffende Flugzeugtyp Teil einer Familie ist und auch die Anforderungen erfüllt, die sich in Deinem Umfeld ergeben könnten.
Turboprop-Familien bieten sich an. Die Dash 8-Familie deckt ein attraktives Spektrum an Kapazitäten ab und bietet je nach Version auch sehr gute Charakteristika bei kurzen Pisten.
Grundsätzlich kannst Du schauen, ob Du mit einer Familie mehrere Kapazitätsstufen abdecken kannst. Flugzeuge bis „150 Sitze“ halte ich für realistisch. Auf einer gut nachgefragten Route ist eine 150-sitzige A320 oder Boeing 737/MD-90 gerechtfertigt. Bei Bedarf kannst Du hier auch zuerst die A319 oder Boeing 737-700 einsetzen, die weniger Sitzplätze auf den Markt werfen, die Du gesund auslasten musst.
Es ist in der Anfangsphase sehr wichtig, dass Du KEINE Langstrecken anbietest. Diese können Deine noch junge Airline ruinieren, da die Verluste derart hoch sein können und nicht einmal die anderen Routen diese Verluste kompensieren können.
Achte darauf, dass Du nach Möglichkeit nicht mehr als drei verschiedene Wartungskategorien hast.
Als Beispiel dient hier mal meine Hauptlinie: 183 Flugzeuge bilden die Flotte, drei Wartungskategorien:
Airbus A318/319/320/321 = eine Kategorie
Boeing 717/MD-8X/MD-90 = eine Kategorie
Boeing 757-200/-300 = eine Kategorie
Mit diesen Flugzeugen decke ich abgestuft den Bereich ab 100 bis 212 Sitze ab. Auch können bestimmte Modelle aufgrund ihrer Leistungsfähigkeit Routen bedienen, für die eine anderer Typ nicht geeignet wäre. Würde ich jetzt eine vierte Kategorie einführen (zum Beispiel Airbus A330/340 oder Boeing 767), würden meine Wartungskosten schlagartig systemweit um 15% steigen.
Ich habe von Anfang an mit zwei Unternehmen gearbeitet, damit Turboprops von Anfang an aus operationellen und finanziellen Gründen nicht von der Hauptgesellschaft, sondern einer Zubringergesellschaft betrieben werden.
Hier ist Sparrow Commuter mit Abstand der wichtigste Zubringer für Sparrow Air und auch hier achte ich auf drei Wartungskategorien und die Flotte spiegelt die Anforderungen meiner bedienten Märkte wider: Let 410, Dash 8-100 und Fokker 50 bilden hier die Flotte. Die grundsätzlich eher geringe Verfügbarkeit einer Anzahl ausreichender Dash 8-300 begründet u.a. die Entscheidung für Fokker 50, ansonsten würde ich eher Dash 8-100/-300 einsetzen und hier eine Wartungskategorie sparen.
4. HUB System
Es gibt Spieler, die sehr ausgefeilt und mit „minutengenauer Abstimmung“ einen Hub betreiben. Hubs sind essentiell wichtig.
Ich bin da eher eine Mischung verschiedener realer Fluggesellschaften: Hubs betreibe ich intensiv, aber ich achte nicht exakt auf minutengenaue Abstimmung. Abflugwellen ergeben sich automatisch durch morgendliche Abflugwellen und deren Ankünfte am späten Vormittag nach ihren ersten Flügen. Warum achte ich nicht so darauf?
Eine sehr große US-amerikanische Fluggesellschaft setzte in den 1980ern das Hub-Konzept konsequent um. Die Vorteile wurden offenbar. Negativ war aber, dass Flugzeuge an den Spokes (also an den Zielorten weg vom Hub) manchmal zu lange rumstanden, damit sie am Hub wieder zeitlich korrekt eintreffen. Darum entschied diese Airline eine Änderung: Die Flugzeuge kehren unabhängig von zeitlicher Abstimmung zum Hub zurück. Dadurch kann die Nutzung des Flugzeugs erhöht werden.
Bei mir fliegen die Flugzeuge gemischt kreuz und quer oder auch „Ping-Pong“, wie es einige europäische Liniengesellschaften umsetzten und umsetzen. Dies ist für mich gerechtfertigt, wenn ich weiss, dass die Kapazität einer MD-88 auf dieser Route durchweg gegeben ist und es grenzt auch etwaige Probleme mit diesem Flugzeug auf diese eine Route ein. Fällt die Maschine aus, ist nur diese Route betroffen. Die Mehrheit fliegt aber bei mir (durchdacht) kreuz und quer. Mir ist es wichtig, dass die Flugzeuge eine sehr hohe tägliche Nutzung erzielen.
Bei richtiger Flugpreis-Einstellung und ab einer bestimmten Hub-Größe sind Gäste auch bereit, auf den nächsten Anschlussflug auch ein paar Minuten länger zu warten.
Eine zeitlich gut verteilte Bedienung der Zielorte kann hilfreich sein, also nicht Abflüge von A nach B um 07:00, 07:10, 07:15 und 07:20 und dann kommt kein weiterer Flug mehr. Praktischer ist es, wenn Du (als Beispiel) von A nach B um 07:00, 12:00 und 16:00 und 20:00 Abflüge bietest. Dann kann auch ein Gast, der von C nach A fliegt und erst um 10 Uhr an Deinem Hub eintrifft, dann die Maschine nach B um 12:00 bekommen.
Bei der Auswahl an Zielorten wurde schon einiges geschrieben. Die gründen Balken geben eine Orientierung, aber eben auch nur eine Orientierung. Bei einem Hubkonzept ist es tatsächlich so, dass auch ein Flughaben mit weniger Balken sehr wohl genug Volumen generieren kann. In der Anfangsphase würde ich einerseits auf starke Zielorte in Deinem Umfeld setzen, gleichzeitig aber auch sekundäre Ziele schnell in Deinen Hub einbinden. Von Flugplätzen mit nur einem Strich würde ich am Anfang tendenziell die Pfoten lassen. Auch ist es so, dass an Zielorten, die zwar zwischen Regionen mit sehr viel Aufkommen liegen, aber nur wenig oder sogar fast keinen Flugverkehr aufweisen, nicht automatisch eine riesige Marktlücke bedeutet. Manchmal hat es seine Gründe, warum keine benachbarte Fluglinie dort stark aktiv ist.
6. Flugzeug: Kredit, kaufen oder Leasen?
Lease Flugzeuge. Es bleibt die finanziell beste Lösung.
Gruss