Feststellung: "Sehr günstige" Flugtarife (you know what I mean…) verleiten einem zu Flügen, die man mühsam in andere integrieren muss. So kam es, dass ich irgendwann letzten Sommer einen sehr günstigen Flug nach Indien gefunden habe. Sogar mit Jet Airways, von denen hört man ja immer nur gutes und ist nicht auf die Sklavenbestuhlung von AF angewiesen. Diesen Flug konnte man auch passend über die Osterzeit legen, also hab ich da zugeschlagen. Gleichzeitig sah ich, dass ich mit meinen UA-Meilen sehr günstig (einerseits in Meilen, andererseits ohne Kerosinzuschlag) die Weiterreise antreten konnte. Fehlt nur noch das Zwischenstück. Dafür kam die Edreams-Aktion sehr passend. Nach vielen Excelkalkulationen stand dann das Routing fest und ich machte meinen Namen als Schnäppchenoma wieder alle Ehre:
FRA-BRU (LH-Meilenticket mit KEF-BER-FRA im Sommer kombiniert)
BRU-BOM (s.o.)
BOM-CMB-BKK (Edreams)
BKK-UTH (Kaufticket, kein Maximierungspotential vorhanden)
UBP-BKK-NRT-AKL (UA-Meilenticket)
AKL-WLG (Kaufticket, ging nicht mehr auf das UA-Tix)
AKL-SYD-BKK-BOM (UA)
BOM-BRU-TXL (s.o.)
TXL-FRA (Kaufticket, hatte noch nen anderen passenden OW)
Später stellte ich fest, dass ich nochmal 15,000 Meilen spare, wenn ich den Turnaround des UA-Tickets in die Südsee verlege. Nadi oder Papeete wären mir zwar lieber, aber nur Apia hatte noch freie Kapazitäten. Also buchte ich noch zwei Tage in der Südsee dazu. auf die Meilenerstattung warte ich heute noch, aber das ist ein anderes Thema…
Eine Woche vorher gab es dann noch einen schönen Tarif der Tschechen, BKK-FRA Return in Business für 320€. Da ich im September sowieso nochmal nach Bangkok muss, hatte ich den natürlich gebucht, wie wir ja alle wissen kam drei Tage später die Absage und das Gänze wird nach Ankunft in Deutschland bei meinem Anwalt landen. Oder vielleicht doch nicht?
Eine Warnung noch vorweg: Ich hafte nicht für Rechtschreibfehler oder komische Autokorrekturen, da ist Apple schuld
Soviel zum theoretischen. Nun zum praktischen.
Es ist 4:40. Mein Wecker klingelt. Scheisse ist das früh. Um 5:19 steh ich am Bahnhof und eine halbe Stunde später am Flughafen. Ferienbeginn. Schlangen durch das ganze Terminal. meinen großen Koffer habe ich meinen Eltern schon zwei Wochen vorher mitgegeben, da ich es 9W nicht zutage, meinen Koffer zu UL durchzuchecken.
Im erstaunlich leeren Kartoffelsalatparadies das erste Frühstück am Tag eingenommen, gleich nebenan war das Gate für den Brüssel-Flug. FIngerposition? Haha! Natürlich Busgate!
Der Flug an sich verlief unspektakulär und in BRU muss man noch mehr laufen wie in FRA. Online-Check-In ging für den Flug nicht, da ich einen Kotshare buchen musste. Im Terminal angekommen sah ich eine riesige Schlange, die sich quer durch das Gebäude schlängelte. Natürlich war das meine. kein Wunder, Jet Airways hat ein Drehkreuz in Brüssel und fertigt 6 Maschinen gleichzeitig ab. Meine sah ganz gut für einen VDB aus, allerdings wollte man mir kein Rerouting anbieten (Am Ende blieben noch eine Hand voll Plätze frei). Nach einer Stunde anstehen war ich dann auch mal an der Reihe und es gab nur meine Geliebten Mittelplätze. Würg.
Glücklicherweise konnte ich am Gate dann noch einen Gangplatz klarmachen…
Erster Eindruck der Maschine: Dagegen sehen die Europäer alt aus! Die 777 ist 3-3-3 bestuhlt und auch der Sitzabstand ist gut. Es gibt sogar Fußstützen. Die Sitze sind sehr bequem und haben einen riesigen Recline. Mit einer Stunde Delay ging es dann los in Richtung Mumbai. PTV an jedem Sitz ist auch selbstverständlich, nur die Box im Fußraum stört ein bisschen.
Zusammen mit bisschen Knabberzeugs wurde mir das erste Bierchen serviert. Stella oder Tiger, ist ja klar dass es kein Kingfisher an Bord gibt
Mit dem Essen ließ man sich Zeit und es wurde dann so 2 Stunden nach Abflug serviert. Ich wählte natürlich das indische Non-Veggie-Essen, und ja, das Chicken Korma war sehr lecker. der Flugbegleiter warnte mich noch, dass das “spicy” sei, ich merkte davon nichts. Seit meinem Nepalausflug letztes Jahr bin ich einiges gewohnt
Ich schaute mir noch paar Serien und Filme an, irgendwann döste ich ein und schon gab es die zweite Mahlzeit: Einen Wrap und danach noch ein Eis.
Ich muss sagen, Jet Airways ist toll. Super Essen, super Sitze, ganz gutes IFE. Die Crew könnte nur motivierter sein. Das Mood Lighting hatte ich als alter Star-Alliance-Flieger zum ersten Mal gehabt und ja, es sieht sehr geil aus.
Landung in Mumbai on Time dank Rückenwind, jetzt beginnt der Spaß. Da ich nicht mit Jet Airways, sondern mit Srilankan weiterfliege, muss ich erstmal 20 Minuten am Transferschalter absitzen, mein Pass wird mitgenommen. Danach wurde mir eine Transit Passenger Card ausgestellt, mit der ich mich in 90 Minuten am Gate mit einem 9W-Representative treffen soll, die mir dann die richtige Bordkarte gibt. Incredible India.
Nach der Fummelbude entdecke ich erstmal einen Stand mit kühlem Kingfisher. Für 395 Rupien pro 0,5er Dose hole ich mir erstmal zwei Stück,ehe ich dann am Gate feststelle, dass ich gerade mehr als 11 EUR für 1 Liter Bier ausgegeben habe…
Das Bier verfehlt seine Wirkung nicht (Kleine Bierkunde, während ich hier am Gate sitze und mir erneut der Pass abgenommen wurde: Kingfisher ist eines der wenigen asiatischen Biere, die man wirklich trinken kann! Asahi und Tiger gehen auch noch. Beerlao soll der Benz unter den Asia-Bieren sein, hab ich allerdings mangels Verfügbarkeit noch nie probiert)
Wie schon gesagt, jetzt sitze ich hier am Gate, die inzwischen drei Liter Bier (gepaart mit relativ wenig Essen) verfehlen ihre Wirkung nicht und nun warte ich darauf, dass mir mein Pass inklusive Bordkarte wiedergebracht wird. Natürlich mit dem Kommentar, dass ich sehr gerne auf einen anderen Flug ausweiche, falls meiner Überbucht ist
Immer wieder kommen die Leute mit meinem Pass wieder, wollen noch mehr Informationen wie ich weiter flieg. Eine Stunde vor Abflug dann, endlich, gibt es die Bordkarte im Tausch gegen den Passierschein. Praise the Lord! Ich muss aber vorher noch mal an die Security, da muss noch ein Stempel drauf. Geschafft. Incredible India.
Der A320 der Srilankan, der mich nun nach Colombo bringen wird, hat erst eine Eingangsverspätung und darf dann noch eine halbe Stunde am Gate warten. Luftraum ist überfüllt. Nachts um 3. Incredible India.
Irgendwann, ich in einer Phase zwischen Schlaf und Wach, ging es dann los. Die Sitze, steinhart (baugleich mit den alten, die Ryanair verbaut hatte) tun ihr Übriges. Dann gibts Futter. Chicken Tikka, irgendwas Kartoffelartiges und als Nachtisch ein Wassermelonenkuchen oder sowas. Serviert mit richtigem Besteck und richtigen Gläsern. Merke: Auf einem 2-Stunden-Flug! Dazu noch ein schönes srilankanisches Bier und ich verschlafe den Rest des Fluges.
In Colombo angekommen steht am Nachbargate der A330 nach Guangzhou bereit. Mir reichts, ich steig in Bangkok schon aus. Auch hier leider ein Flieger ohne PTV, aber egal, ich verpenn eh fast alles. bis aufs Essen. Es gibt sogar Menükarten. Weil ich morgens um 7/nachts um 4 (je nach Zeitzone) keine Luft auf Fisch habe,nehme ich das vegetarische Futter. War ganz akzeptabel. Pünktlich die Landung in Bangkok. da aber vorher noch eine Transaero angekommen ist, gibt’s erst nach einer Stunde den Einreisestempel. Endlich Da. Ich werde zu alt für die 4-Umsteiger-Flüge.
Mit der Bahn fahre ich in die Stadt und checke dort im All Seasons Siam ein. Mehr als 7€ pro Nacht inkl. Frühstück nach Abzug von Cashback ist der Schuppen nicht Wert. Mein Aclub Platinum bringt bei der Expediarate eh nichts, also erwähne ich den erst gar nicht. Jetzt erstmal Schlaf nachholen.
Am Abend laufe ich in die Stadt und hol mir im Hawker Centre vom MBK ein sehr geiles Pad Thai. Für umgerechnet 40 Cent. Würde ich hier wohnen, würde ich mir sowas von den Magen vollschlagen. Allerdings mache ich den Fehler und würze das Zeug so, wie ich es in Deutschland gewohnt bin. Ich glaube, meine Lippen haben nun Verbrennungen ersten Grades.
Danach traf ich mich noch kurz mit einem Bekannten, da wir beide aber recht früh rausmüssen geht’s schon recht früh wieder zurück.
Die Nacht zeigt, dass selbst die 7€ nichts Wert sind. Das Bett ist durchgelegen und ich brauche jetzt erstmal eine Ladung Ibuprofen, bis ich auf die Beine komme und meine Schulter wieder bewegen kann. Das Frühstück ist vollkommen okay und fast das Geld wieder wert. Mit der Hochbahn fuhr ich in Richtung Mo Chit zum Busbahnhof. Aber Obacht, dieser ist nicht direkt an der Bahnstation! Also erstmal quer durch die Parks gelaufen, zufälligerweise das Eisenbahnmuseum gefunden und irgendwann stand ich dann vor dem Busbahnhof. Für etwa einen Euro ging es dann nach Ayutthaya.
Die Fahrt dauert circa 90 Minuten und geht auch am alten Flughafen vorbei. Auf dem Apron stehen alte Tristars und 747 Classic, alle abgestellt und die Flut letztens tat ihr Übriges.
In Ayutthaya angekommen erstmal mit mäßig Wasser eingedeckt und dann die Tempel erkundigt. Ja, ganz nett hier und vor allem nicht überlaufen. Heute war auch noch freier Eintritt, das hat nochmal 30THB (also ein Mittagessen) pro Tempel gespart. Es ist schon imposant, diese Ruinen zu sehen. Beim Hochwasser standen die Tempel kniehoch unter Wasser, man sieht allerdings nichts mehr davon.
FUCK THE POLICE!
Auf dem Rückweg noch schnell am Straßenrand an einem BBQ schnell einen Mittagssnack geholt, bevor ich mich eigentlich per Bahn zurück machen wollte. Die Bahnstation ist außerhalb der Insel, laut Lonely Planet per Fähre erreichbar. Allerdings wurde die Fährhafen bei der Flut anscheinend weggespült, also müsste ich doch wieder mit dem Bus zurück.
Am alten Airport Don Muang stieg ich aus, ich war hier seit Jahren nicht mehr. Es hat sich nichts geändert, außer dass es nun hier ruhiger ist. Am Terminal 2 sind sogar noch die alten Schilder angebracht, welche Airline wo ihre Schalter hatte.
Diesmal fuhr ich mit der Bahn zurück. 20THB in der 3. Klasse für eine Stunde Fahrt bei offenem Fenster, das ist eine nette Erfahrung. Insbesondere das Restaurant an den Bahngleisen, welches aus Platzgründen einige Tische zwischen die Bahngleise (!) gestellt hat ist sehr imposant. Ob ein solches Geschäftskonzept nicht mal was für eine ICE-Strecke ist?
Weiter gings dann nach einer Übernachtung am Flughafen für 90 Cent nach Cashback nach Udon Thani. Auf dieser Strecke leisten sich alle Airlines einen guten Preiswettbewerb. Ich habe diesmal TG für 45€ gebucht. Air Asia wäre paar Euro günstiger gewesen, dafür hätte ich kein Frühstück in der Lounge gehabt und außerdem war für meinen Flug ein schöner A300 eingeplant.
Die Domestic Lounge ist ganz okay, bei Abendabflügen sollte man nur bedenken, dass es dort keinen Alkohol gibt. Der TG-Flug war überraschenderweise sehr gut gebucht. Im Innenraum geht nicht mehr Retro. Bunte Sitze, Malereien an den Wänden… Man fühlt sich gleich in die 80er versetzt!
Zu Futtern gab es dann ein Brötchen mit einer Seafoodpampe und ein Getränk. Reicht doch.
Nach knappen 45 Minuten bin ich dann auch schon wieder auf dem Boden. Interessanterweise steht in UTH eine 747 rum, aber keine Ahnung, für was die genutzt wird. Flugbereit ist sie zumindest nicht mehr.
Die Abholung war auch schon da und es ging dann ab, Verwandte besuchen. Im Waldtempel. Dort hätte ich zwar auch übernachten können, ich bevorzugte jedoch das nahegelegene Resort, was mit etwa 15€ pro Nacht auch ganz akzeptabel im Preisrahmen lag.
Dort am Waldtempel gibt es unter anderem auch einen Tempel, der die Mönche ehrt, die vor 30 Jahren an Bord einer HS748 auf dem Weg, von der Königsfamilie geehrt zu werden, abgestürzt sind.
Am nächsten Tag ging es weiter nach Ubon Ratchathani (nicht zu verwechseln mit Udon Thani, zwischen den Orten liegen 400km!) und noch mehr Verwandte zum besuchen.
Da mir dort schnell langweilig wird, blieb ich auch nur eine Nacht und flog am nächsten Abend weiter. Obwohl TG inzwischen nur noch zwei Mal am Tag UBP anfliegt, gibt es dort sogar eine Lounge! Tja, liebe Hansels, mit euren drei täglichen Flügen ab Friedrichshafen ist sowas nicht möglich…
Die 737-400 hat in C ganz passable Hocker, die mit denen einer Domestic Först in den Staaten vergleichbar ist.
Zu Essen gab es auf diesem 40-Minuten-Hüpfer auch etwas fischiges, man beachte die Tischdecke!
In Ubon wollte mir mein Gepäck nicht mit Tokyo durchlabeln, so musste ich das in Bangkok in Empfang nehmen und neu aufgeben. Erfahrene BKK-Geschädigte wissen, was das heißt: Genau, ich darf nun die 700THB Airport Tax berappen. Mal schauen, ob und wie ich mir diese zurückholen kann…
Dank der bescheidenen Flugzeiten hatte ich nun gute 5 Stunden am Airport, die ich natürlich in der Lounge verbrachte. Dazu kamen nochmal eine halbe Stunde Verspätung der NH auf dem Inbound-Flug.
Gegen 1 Uhr Nachts hebte dann die Air Nippon 767-300 ab. Die Sitze sind okay, nur nicht für Redeyes. Miese Recliner. Das IFE an Bord kann man vergessen, dafür ist die Crew sehr bemüht.
Nach einem Glas Sake (aus der Region Fukushima, sehr lecker und nicht zu vergleichen mit den bisherigen Supermarkt-Sakes, die ich bisher immer hatte) versuchte ich, etwas Schlaftrunkenheit herzustellen, bevor ich dann etwa 2 Stunden später von der Crew geweckt wurde. Zeit für Frühstück.
Natürlich bestellte ich die japanische Variante, die zumindest für mich sehr lecker war. Das einzige, was nich so toll war, war die eingelegte Rohkost.
Landung in Narita um 8, dann schnell noch ab in die Arrival Lounge zum Duschen und rein in den Keisei Express in die Stadt. Eigentlich hatte ich die Intention, nur in Narita City zu bleiben, bei 10 Stunden vor Ort erschien mir das jedoch recht langweilig. Der Keisei Express ist der "Billigzug", der einen in 80 Minuten für etwa 10€ nach Tokyo reinbringt. Zum Vergleich: Die 40-Minuten-Variante kostet mehr als das Doppelte!
Da ich erstens wenig Zeit vor Ort hatte und zweitens schon öfters in Tokyo war, blieb ich in den Stadtteilen rund um die Ueno Station. Da jet gerade die Kirschblüte ist, war der Ueno Park natürlich richtig voll. Dennoch sehr interessant anzusehen. Und es gab bei den Essenständen mein geliebtes Okonomiyaki! Damit hat sich der Trip hier her schon gelohnt
Unter den Bahngleisen fand ich dann auch einen Supermarkt, deckte mich mit Tee ein und fuhr weiter zur Tokyo Station. Dort ist der Kaiserpalast immer hübsch anzusehen. Nach einem Abstecher über Ginza ging es dann wieder zurück zum Flughafen. So langsam meldet sich der fehlende Schlaf, sodass die 80 Minuten Fahrt auch nicht mehr ins Gewicht fallen und ruhig länger hätten sein können…
Der Check-In von Air New Zealand ist hübsch mit Stofftieren verziert und ich erlebte den ersten Wow-Effekt: Ohne Probleme konnte ich mein Gepäck bis zur Enddestination Wellington durchchecken, es wurde mir auch schon gleich meine Bordkarte gegeben. Merke: Zwei verschiedene Tickets UND nah an der Minimum Connecting Time! Wow.
Schon beim Einsteigen wurde ich mit Namen begrüßt, die Purserin konnte diese während des Fluges auswendig. Ebenso kam sie nach dem Stadt zu jedem hin, stellte sich vor und fragte, was man so in Neuseeland vor hat und gab Tipps. Man stelle sich so etwas bei europäischen Fluggesellschaften vor! Bei einem weiteren Flugbegleiter stellte ich fest, dass dieser der deutschen Sprache mächtig war und als ich ihm sagte, dass ich Deutscher bin war er richtig froh. Wir kamen ins Gespräch und er bot mir an, nach der Ankunft mit mir ins Domestic Terminal rüberzugehen. Ich schreibe selten Lob über eine Airline, aber bei Air New Zealand ist es in diesem Fall wirklich angebracht!
Soviel zur Crew. Das Essen und insbesondere die Weine waren auch eine der besten, die ich bisher an Bord hatte. Ich wählte das Rind mit Kartoffeln und Brokkoli, es war wirklich zart und hatte Geschmack. Der Blauschimmelkäse zum Abgang war etwas zu sehr intensiv, aber gut, besser als ein geschmackloser Gouda. Der Dessertwein dazu spülte das gut runter. Es ist noch zu erwähnen, dass jedem Sitz ein Weinguide ausliegt.
(Komischerweise gab es den Käse NACH dem Eis)
Ich ließ mir meinen Sitz zum Bett umbauen und war erstaunt, wie bequem dies ist und vor allem, wieviel Platz man im Schulterbereich hat! Da kommt keine LX-C und vor allem keine Fußkuschel-LH-C mit. Hätte sich nicht meine Speiseröhre dauernd gemeldet (Vorteil an den Rutschen: Da fließt das Zeug nach unten ) hätte ich auch länger als die 5 Stunden schlafen können.
Dann gab es auch schon Frühstück. Den Jogurt mit Früchten kann man sich nach belieben zusammenstellen lassen, als warmes Menü hab ich die Pancakes gewählt. Und den Tee endlich mal aus richtig großen Bechern! Was nerven mich immer die kleine Tassen an Bord von Flugzeugen…
Zum IFE ist noch kurz zu erwähnen, dass die Kopfhörer wirklich gut sind und die Auswahl auch ordentlich. Gibt sogar einige Filme auf Deutsch. Der Monitor ist nur kein Touchscreen.
Landung vor Plan, Einreise problemlos und schon war ich im Domestic Terminal. Der Koffer muss am Band abgeholt, selbst abgeholt und dort wieder aufgegeben werden.
Die Domestic Lounge hat einen riesigen Bier- und Weinkühlschrank, mich interessierte erstmal die Dusche.
Essensauswahl ist vergleichbar mit einem Frühstück in einem 3-4-Sternehotel, wochentags gibts dort auch einen Barista, wenn man sich zu fein für die Kaffeemaschine ist. Natürlich auch hier richtig große Becher.
Boarding für meinen Weiterflug nach Wellington verlief auch zügig und es gab Seatblocking für einen armen BD Gold. Die billigsten Buchungsklassen geben keine Meilen, aber als Statusheini kann man sich die vorderen Reihen mit massig Sitzabstand vorreservieren.
Zu Essen gab es auf diesem 50-Minuten-Hüpfer drei verschiedene Snacks sowie den üblichen Barservice.
Es sei noch zu erwähnen, dass man die günstigsten Flugpreise bei NZ nur mit POS in Neuseeland bekommt. Jetstar ist zwar teilweise günstiger, aber die Dusche und das Durchchecken waren mir die paar Euro mehr wert.
In Wellington angekommen, den Koffer abgeholt und ab mit dem Bus ins Hotel. Ich hatte das Comfort Hotel gebucht, nach Cashback für immer noch teure 25 Euro. Dafür gab es weder Wi-Fi noch Frühstück. Die Lage war aber okay. Fast nebenan hab ich mit Burgerfuel meine neue Lieblingsburgerkette entdeckt (Burger mit Rote Bete und Spiegelei rockt!) und ich schaute mir mal Wellington ab. Ist ja die Hauptstadt Neuseelands. Und recht hübsch ist die Waterfront auch, auch wenn man vom kostenlosen Wifi absieht.
Das Parlement ist als "Beehive" bekannt und ist ein schöner Vertreter des Betonbrutalismus. Hübscher ist eine Fahrt mit der Standseilbahn, von dessen Endpunkt aus man auch einen sehr schönen Blick üb die Stadt hat. Ein Botanischer Garten ist auch vorhanden, wobei dieser nicht an den Benchmark aus Sydney rankommt. Man kann auch von hier aus wieder herunterlaufen, ich habe aber wieder die Bahn genommen.
Das Highlight Wellingtons ist das Nationalmuseum "Te Papa", in diesem unter anderem auch ein Riesenkalmar ausgestellt ist. Die ganzen Exponate sind sehr ansehlich und kurzweilig aufbereitet, ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall. Danach lief ich noch kurz zum Stadtstrand, bevor ich mich ins Hotel machte.
Dank der Osterfeiertage fuhr der erste Bus zum Bahnhof erst gegen 7 Uhr, das war mir definitiv zu spät. Da ich mich weigere, der Taximafia Geld in den Rachen zu werfen hieß es also, noch früher aus den Federn und die 30 Minuten zum Bahnhof gelaufen.
Eigentlich krank. Der Zug dauert länger (12h vs. 1h) und ist such noch teurer als der Flieger zurück nach Auckland, dennoch ist die Strecke des Overlanders eine der schönsten Bahnstrecken der Welt und führt uret durch die Nationalparks.
Der Zug catert inzwischen allein für Touristen, es gibt auch nur einen pro Tag. Dafür gibt es einen Panoramawagen sowie für die Fotorgafen auch eine offene Plattform.
Morgens um 7 sehnte ich mir nichts sehnlicher herbei, als dass der Gasthof zum goldenen M seine Pforten öffnet und ich diesem nach Jahren wieder einen Besuch beschere, aber meine Wünsche wurden verwehrt. In weiser Voraussicht habe ich mir schon am Vorabend im 24h-Supermarkt ein Frühstück geholt, aber erstaunlicherweise waren die Preise des Zugbistros doch sehr human. Kaffee und Sandwich kommen auf ca. 6€, da ist man wohl als Deutscher von den heimischen Preisen abgehärtet. Es gab auch Lammkeule für 9€, aber sowas am Morgen muss dann doch auch nicht sein.