Bewertung der Bestuhlung

Hallo zusammen,

ich weiß nicht genau, ob dieses Thema so schon mal diskutiert wurde. Nachdem ich nichts explizit dazu gefunden habe fange ich hier einfach mal einen neuen Thread an…

Ich glaube der Titel macht die Problematik schon ziemlich deutlich: die Bewertung der Bestuhlungen…

Es gibt vermutlich weltweit keine Airline, die in einem Flugzeug der A320/B737- Baureihe nur 5 Stühle pro Reihe verbaut, was hier in AS Stühlen den Modellen ‘Comfort’ oder ‘Comfort Plus’ entspricht. Man braucht hier im Spiel aber diese Stühle um eine gute Bewertung für die Bestuhlung zu bekommen.

Es ist aber eigentlich das Gegenteil auf dem realen Markt der Fall: immer mehr Airlines setzen auf beispielsweise die Slimline Modelle von Recaro - von der Bezeichnung her eigentlich der schlechteste Sitz, den es hier in AS gibt.

Ich denke man sollte sich mal ernsthaft Gedanken machen, ob man nicht die Stühle der ‘Leisure Plus’-Baureihe aufwertet, dass sie zumindest für Distanzen bis 1500km volle Bewertung erhalten. Dieses Modell erlaubt zum Beispiel im A320 “nur” 27 Reihen, das ist aber weniger als die meisten Airlines in diesem Flugzeug bestuhlen. (BA: 27 Reihen, AF/LX 28 Reihen, LH 29 Reihen, AB 30 Reihen)

Ich denke mit den momentanigen Bewertungen sind einfach keine realistisch wirtschaftlichen Bestuhlungen möglich. Dabei haben die Verantwortlichen andrerseits Problem damit Dinge ins Spiel einzubauen bei denen sie sich mit den Daten nicht 100% sicher sind. Das widerspricht sich in meinen Augen ein wenig, einerseits nur absolut wasserdichte Daten zu verwenden und andrerseits die Spieler zu unrealistischen Konfigurationen zu zwingen um überhaupt eine Chance auf volle Flieger zu haben…

Und hieß es nicht bei der Einführung des aktuellen Kabinenkonfigurators, dass ‘in Kürze’ für den Leisure bzw. Leisure Plus- Sitz Zusatzoptionen, wie persönlicher IFE-Monitor etc., nachgereicht werden sollen?! Es war auch mal ein Sitz-Recycling (wenn man das so nennen möchte), als die Wiederverwendung von Stühlen bei Änderung der Konfiguration etc., in der Diskussion. Kommt das noch oder ist das gestrichen und wenn ja, wie sollen sich diese Zusatzoptionen auf die Bewertung auswirken?

Wie die Sitze heißen, wie sie in ihrer Größe und Bewertung zusammengesetzt sind, ist in erster Linie egal. Der Tenor Deiner Forderung ist ja, man soll bessere Sitze auf gleicher Fläche einbauen können um wettbewerbsfähig zu bleiben. Aber hier beisst sich der Hund in den eigenen Schwanz. Denn die Konkurrenz, die dafür entscheidend ist ob Du gebucht wirst oder nicht, hat genau die gleichen Sitze mit den gleichen Flächenbedarfen und den gleichen Bewertungen zur Verfügung. Das bedeutet mit anderen Worten - würde man Deiner Argumentation folgen und dies wirklich in einer Art und Weise anpassen, würde damit auch Deine Konkurrenz diese Verbesserung bekommen und im selben Ausmaß davon profitieren, wie Du auch. Oder mit anderen Worten ... wir hätten die gleiche Situation wie jetzt.

Zum anderen möchte ich die hier gemachte Unterstellung entkräften, dass die derzeitigen Sitze unrealistisch seien. Wer damals auch als Tester dabei war, wird wissen, dass hier sehr wohl anhand realer Bestuhlungspläne die Flächenbedarfe ermittelt wurden und daran anschliessend die Bewertungen erstellt wurden. Und auch wenn es im Moment den Trend zum "billig aber eng" gibt, so bedeutet das nicht, dass dies vom Fluggast als gutes Produkt eingeschätzt wird. Wer bessere Sitze einabut muss auch mehr für sein Ticket verlangen können, was den Mehrverbrauch wieder ausgleicht.

Zu den letzten Fragen: Ja, das kommt noch, aber es gibt hierfür im Moment keinen Zeitplan.

Ich sage doch nicht, dass man bessere Sitze bei gleichem Platzbedarf einbauen können soll, sondern hinterfrage die Bewertung der Stühle am Beispiel des hier in AS 'Leiser Plus' betitelten Gestühls in Bezug auf den realen Flugbetrieb. Und natürlich haben auch meine Konkurrenten dadurch evtl. Vorteile.

Mit der Option auf persönliches IFE (was ja auch schon im 'Leisure' verfügbar ist) + Fußrasten, ist das eigentlich das Maximum, was man in der Eco in Narrow-Bodies im Kontinentalverkehr erwarten kann. American und Continental haben selbst auf den transatlantische genutzten B757 6 Plätze/Reihe und haben teils noch gar kein bzw. erst in der jüngeren Vergangenheit persönliches IFE verbaut.

Was mir auch immer noch etwas unklar ist, ist die Bewertung eines erweiterten Sitzabstandes. Man muss 5" (12,75cm) mehr Abstand einplanen, damit die Bewertung hierfür steigt. Ich glaube jeder reale Passagier würde sich schon über 5 cm, also 2", freuen.

Vielleicht geht es ja nur mir so, dass es mir unrealistisch erscheint einen A320, beispielsweise von TXL nach MXP, mit 5 Sitzen je Reihe fliegen zu lassen um eine vernünftige Bewertung für den Flug zu bekommen.

Mein Anliegen ist es also zu hinterfragen ob es nicht eventuell sinnvoll wäre, in Bezug auf den realen Flugbetrieb, die Stühle so zu bewerten, dass für Strecken bis 1.500km oder von mir aus auch nur für 500km die volle Bewertung, bei 6 Sitzen je Reihe in einem A320 bzw. einer B737, erhalten zu können...

ich spreche mich ganz klar dagegen aus.

mein grund:

viel zu viele verbindungen dümpeln bereits bei 99/100 herum im ORS. wenn die bewertung der bestuhlung angehoben wird, wird es noch leichter diesen wert zu erreichen. eine differenzierung fällt zunehmend raus.

darüber hinaus nimmt es den spielern, die eine luxusairline aufbauen wollen, jedwede möglichkeit, da “durchschnittliche” bestuhlung bereits den gleichen effekt hätte, aber natürlich viel mehr pax unterbringt. ich unterstütze daher alle bestrebungen, ein rating von 100 nahezu unmöglich zu machen.

wie sk schon völlig richtig angemerkt hat, kommt es nicht auf die absolute sondern die relative bewertung an. wenn alle anstatt 100 ein rating von 80 hätten, könnte man viel mehr differenzieren und hätte weniger einheitsbrei. dies könnte bei entsprechender gewichtung der einzelnen faktoren im ORS auch billigairlines als anderes ende des spektrums etwas besser stellen, da diese über das preisleistugsverhältnis konkurrenzfähiger werden würden (die aufkommensverteilung benachteiligt sie eh schon).

zum punkt sitzabstand: die balken sind eine repräsentation von 20er Schritten. auch 1in mehr platz erhöht die bewertung. wenn du fünf inches bei deinen stühlen brauchst für einen balken, dann kann man davon ausgehen, dass du pro inch etwa 20 / 5 = 4 punkte besser da stehst

Und wie häufig ist es schon vorgekommen, dass du in der Economy sasst und nach dem Flug dachtest: "Mein Gott! War das Bequem!"

Und wie häufig ist es schon vorgekommen, dass du in der Economy sasst und nach dem Flug dachtest: "Mein Gott! War das Bequem!"

Avro von Brussels ;)

Der Thread spricht ein wichtiges Problem an. "Unrealistische" Bestuhlung meint nicht, dass solche Sitze, wie in AS geboten, real nicht verwendet werden, sondern dass die meisten Airlines mindestens Leisure Plus, in der Regel sogar Comfort Plus auf Kurz- und Mittelstrecken verbauen, was in der Realität die Ausnahme ist. Real erfolgreiche Konzepte mit sehr enger Bestuhlung (Ryanair usw.) haben in AS keine Aussicht auf Erfolg.

Die Konsequenz dieser Beobachtung ist nicht, einfach die Bewertungen zu verbessern - sondern den Einfluss der Bestuhlung auf die ORS-Wertung zu verringern!

Reale Airlines sind bei starkem Wettbewerb gezwungen, sehr auf die Kosten zu achten. Und die Kosten pro Sitzplatz werden mit einer engen Bestuhlung schon erheblich gedrückt. In AS dagegen ist das ziemlich egal, weil die Kosten (und damit der Ticketpreis) für die Passagiere zu unwichtig sind.

Im ORS kann man solche Auswüchse zuhauf beachten. Etwas überspitzt: Die Passagiere wählen lieber eine Verbindung, die einen Tag länger dauert und 500 $ mehr kostet, wenn sie auf dem letzten Leg mehr Beinfreiheit und ein Gourmet-Sandwich extra bekommen.

Natürlich gibt es auch in der Realität Passagiere, die für mehr Qualität mehr zahlen wollen. Aber es gibt auch viele Passagiere, die in erster Linie billig und schnell fliegen wollen, und das nicht zu knapp, wie die Marktentwicklung in Europa, Ostasien usw. zeigt. Die werden von AS kaum abgebildet, denn die Abstriche bei der Bestuhlung, die man mit engen Sitzen bekommt, kann man über den Preis nicht ausgleichen.

Das Ziel muss doch sein, dass beide Strategien - Kostensenkung/Preis und Qualität - in AS funktionieren können. Meine Hoffnung ist, dass die Balance zumindest etwas von der einseitigen Qualitätsorientierung weg ausgeglichen würde, wenn der Einfluss der Bestuhlung verringert würde.

Mit der möglichen Diversifizierung von Strategien würde das Spiel auch für fortgeschrittene Spieler wieder interessanter. Momentan ist es jedenfalls so, dass das Managen einer Passagier-Airline recht eintönig wird, wenn man den Bogen einmal raushat. (Mich persönlich hat nur die Eröffnung des Riem-Servers wieder neu motiviert, und auch nur für das Frachtgeschäft).

Google Translate:

Um zu dem, was "sk", so hinzuzufügen: Fragen Sie einfach Southwest in den USA! Ihre eigenen CEO zugegeben, dass die schlanken Sitze Sie auf den letzten 18 Monaten installiert ("Evolve") waren "unangenehm", und die Passagiere nennen sie Folterkammern! Werfen Sie einen Blick rund um a.net oder Flyertalk zum Beispiel.

Original English:

To add to what "sk" said: Just ask Southwest in the USA! Their own CEO admitted that the slimline seats they installed over the past 18 months ("Evolve") were "uncomfortable", and passengers call them torture chambers! Just have a look around a.net or flyertalk for example.

Verstehe das Problem auch nicht so ganz... man kann auch mit Recliner Shorthaul in Eco noch Geld verdienen. Natürlich fliegen die Airlines in echt nicht mit solchen konfigurationen, jedoch sollte man nicht vergessen das in der Realität der Preisfaktor eine viel wichtigere Rolle spielt da die Nachfrage von anderen Verkehrsmitteln subsitutiert wird. Will sagen wenn Ryanair für 1 Dollar von Berlin Hamburg fliegt werden 80% der Bahn und Buskunden also 99% des bisherigen Marktes mit Ryanair fliegen wollen und zusätzlich würde das Angebot noch Gäste anziehen die bisher aus Preisgründen immer in Berlin geblieben sind.

In Airlinesim wird dahingegen immer mit einer Nachfragemenge X gearbeitet die eben zu 100% auf das Angebot ausgeschüttet wird. Daher macht es m.e. nicht so viel sind eng zu bestuhlen, es sei denn es herrscht irgentwie Slot oder Flugzeug knappheit - man sollte ja nicht so viele Leute wie möglich transportieren sondern eher gucken wie man mit der eben vorhandenen Menge X das meist Geld verdient...

Genau das sage ich - in der Realität spielt der Preisfaktor eine viel wichtigere Rolle. Nur liegt das z. B. im innereuropäischen Verkehr - anders als du offenbar denkst - eben nicht an konkurrierenden Verkehrsmitteln. Ryanair fliegt nämlich gar nicht von Berlin nach Hamburg...

Genau das sage ich - in der Realität spielt der Preisfaktor eine viel wichtigere Rolle. Nur liegt das z. B. im innereuropäischen Verkehr - anders als du offenbar denkst - eben nicht an konkurrierenden Verkehrsmitteln. Ryanair fliegt nämlich gar nicht von Berlin nach Hamburg...

Da kann ich dir nicht ganz folgen. Wieso sollte der Preisfaktor eine Rolle spielen wenn es keine konkurrienden Angebote gäbe ? Das Beispiel war rein hypothetisch und sollte eigentlich nur ein einfach Angebot/Nachfrage Modell skizieren.

Da kann ich dir nicht ganz folgen. Wieso sollte der Preisfaktor eine Rolle spielen wenn es keine konkurrienden Angebote gäbe ?

Einfache Antwort: Ich sprach von konkurrierenden Verkehrsmitteln, nicht von konkurrierenden Angeboten. In der Luftfahrt gibt es eben in vielen Regionen einen Preiskampf unter den Airlines.

Verstehe das Problem auch nicht so ganz... man kann auch mit Recliner Shorthaul in Eco noch Geld verdienen. .....

Genau darin liegt das eigentliche Problem.

Wenn ich schon absolut bewerte, dann dürfte ich - um yukawa zu zitieren - bei 99/100 keinesfalls auch nur annähernd an der Gewinnzone kratzen.

Eine “100” dürfte im absolut arbeitenden ORS nur dann stehen, wenn ich auf der kürzest möglichen Strecke mit einer 787 in der Eco eine “Private Suite” bei max. Service zu 1$ anbiete.

Genau das sage ich - in der Realität spielt der Preisfaktor eine viel wichtigere Rolle. Nur liegt das z. B. im innereuropäischen Verkehr - anders als du offenbar denkst - eben nicht an konkurrierenden Verkehrsmitteln. Ryanair fliegt nämlich gar nicht von Berlin nach Hamburg...

Ich denke mal das war nur ein fiktives Beispiel...

Das habe ich schon verstanden. Das fiktive Beispiel hinkt nur daran, dass man bei Ryanair und anderen Billigfliegern kaum reale Beispiele findet, in denen Bus und Bahn die Hauptkonkurrenten sind.

Nun bei Billigfliegern nicht. Jedoch ist das Flugangebot Basel-Paris stark rückgängig seit der TGV-Verbindung.

Genauso sah es mit den Inlandsflügen Köln - Frankfurt aus.

Innerhalb Frankreichs sind Regionale Verkehre mit Flugzeug kaum Wirtschaftlich seit dem Ausbau der TGV-Strecken. Selbst London -Paris hat am Eurostar zu knappern.

In dem Bereich bis 5 Stunden wird häufig die Bahn bevorzugt.

Sobald seitens der Bahn die Fahrzeit gedrückt wird kann der Flieger nicht mehr mithalten.

... und deswegen war das Beispiel Hamburg-Berlin eben schlecht gewählt. Für Billigflieger ist die Konkurrenz aus Bahn und Bus auf der kurzen Strecke hinderlich.

Aber egal, eigentlich ist die Bewertung der Bestuhlung nur ein Aspekt. So wie sie ist, steht die ORS-Bewertung vielfältigen Spielkonzepten im Weg, und das macht das Spiel auf Dauer etwas eindimensional. AK hat das hier schön zusammengefasst.

in dem im vorherigen beitrag verlinkten text steht auch ein zitat von sks statement. bitte beachten

Das habe ich schon verstanden. Das fiktive Beispiel hinkt nur daran, dass man bei Ryanair und anderen Billigfliegern kaum reale Beispiele findet, in denen Bus und Bahn die Hauptkonkurrenten sind.

Southwest, "die Mutter aller Billigflieger" ist ja dadurch entstanden das man versucht leute aus andere Verkehrsmitteln ins Flugzeug zu bekommen und nicht primär Gäste anderer Airlines abzuwerben. Das hat sich dann erst sekundär ergeben. Dazu gerne wieder der Verweis auf meine Lieblingsfallstudie.. https://hbr.org/product/southwest-airlines-in-a-different-world/910419-PDF-ENG

Das nächste mal werde ich mein fiktives Beispiel selbstverständlich noch mit fiktiven Orten ausstatten, damit nichts mehr hinken tut ;)

Kern des Sitzproblemes ist für mich, dass AS-Paxen der absolute Preis egal ist. Sie gucken nur relativ, also auf Preis/Leistung. Da wird auch auf Kurzstrecken das Bett gebucht, auch wenn es absolut dreimal so teuer ist :D.

Geld verdienen kann man mit allen Sitzen, aber es ist natürlich schwieriger, 180 Slimline-Tickets zu verkaufen als 150 Leasure Plus oder 90 Comfort Plus (bei gleichem Preis-Leistungs-Verhältnis). In AS kann man keine neuen Passagiere schaffen bzw. von anderen Verkehrsmitteln weg locken, da kann man nur sein Stück vom Kuchen versuchen zu kriegen. Und das geht mit hochwertigen Sitzen einfacher, weil man einfach weniger Tickets verkaufen muss. Das die teurer sind ist ja egal, weil sie ja auch mehr bieten (in der Denke des AS-Passagieres) ;)

Ich selbst hab auf kurzen Strecken übrigens fast nur Leisure-Sitze und komme realen Bestuhlungen schon recht nahe. Macht auch viel Gewinn mit nur zwei oder drei Strichen in der Sitz-Bewertung. Aber mir  ist dabei wichtiger als die Top-Bewertung, möglichst viele Leute zum Hub zu schaffen, damit ich die (dann weniger real bestückten) Langstrecken-Widebodys füllen kann. Die haben immerhin den größten Anteil an einer ORS-Bewertung bei Umsteigerverbindungen  ;)