Boeing 757 Series (200,IGW,300) absolut Unwirtschaftlich?

Danke! Devau reicht mir zeitlich ;) Kannst Dir doch ausmalen, welche Sorgen ein Airlinechef hat, der jeden Cent aus einer alten 757, A320 oder MD-80 rausquetschen muss :blush:. Wenigstens zerschneidet  der Deckenventilator die dicke Luft im Büro in Jakarta, damit ich in Ruhe den rollenden Flugzeugen zugucken kann. Ab und zu erzittern dann meine Fenster und dann ist es eine MD-80, die gerade ihren Startlauf beginnt :wub: .

Würde gerne ein paar mer Business-Sitze in die 757 einbauen, aber dann sinkt die Passagierakzeptanz. Mittelfristig werde ich wahrscheinlich auf die 757-300 wieder probieren. Man wird sehen.

Moin,

nun sind wieder ein paar Wochen verstrichen und ich möchte euch meine bisherigen Erfahrungen mit der 757 mitteilen.

Sparrow Air setzen aktuell 27 Boeing 757-200 und zwei 757-300 ein. Die 757-200-Flotte umfasst die Unterversionen -200, -200IGW und -200ER. Die bisherigen Einsatzerfahrungen beurteile ich als positiv, aber es waren einige Hürden zu meistern, bis sich der Einsatz so eingespielt hatte, dass der Gesamteinsatz erfreulich und wirtschaftlich wurde. Einige 757-200 stellen mit Abstand die ältesten Flugzeuge dar, die bei Sparrow Air aktuell eingesetzt werden.

Im Interesse einer optimalen Bedienung verschiedener Märkte werden die 757-200 in verschiedenen Konfigurationen eingesetzt, die je nach Variante insgesamt 160, 187, 189 oder 200 Gästen Platz bieten. Auf den Langstrecken kommen nahezu ausschließlich nur 160-sitzige 757 zum Einsatz und die Passagierakzeptaz ist erfreulich. Die Effizienz ist gut. Die verschiedenen Bestuhlungen waren notwendig, da je nach Streckenprofil tatsächlich die gewählte Bestuhlung einen entscheidenen Einfluß auf das Buchungsverhalten der 757 hat. Auf kürzeren Routen fassen die 757-200 teilweise 200 Sitzplätze und bieten hier eine vergleichsweise hohe Kapazität für Sparrow Air.

Die beiden 757-300 werden mit 212 bzw. 248 Sitzplätzen auf kurzen Routen eingesetzt bieten die größten Kapazitäten der Gesellschaft. Auf den eingesetzten Routen wird die hohe Kapazität vom Markt ganz gut vertragen, eine ganze Reihe von Flügen ist voll ausgebucht.

Unabhängig von den 757-Versionen sind zum Beispiel gegenüber der A321 die deutlich höheren Wartungskosten festzustellen. Dies macht die 757-300 beispielsweise (leider) nicht zu dem Modell mit den attraktivsten Kosten pro Sitzplatz. Die Wartungskosten sind oftmals doppelt oder gar dreimal so hoch wie bei der vergleichsweise ebenfalls bei den Wartungskosten nicht so günstigen MD-80-Serie.

Mit der 757 konnte ich erstmals wieder Langstrecken ab Indonesien nach Dubai, Saudi Arabien, in die Türkei und nach Russland einrichten und die 757 ist für mich ein gutes und angepasstes Gerät. Die Nachfrage auf einigen Flügen ist so hoch, dass dies die Einrichtung einer zweiten täglichen Verbindung rechtfertigt. Ich glaube nicht, dass dies ohne 757 möglich gewesen wäre. Es war ein risikoarmer Versuch und zahlte sich nun positiv aus. Bekanntlich bin ich mit Großraumgerät immer wieder auf die Schnauze geflogen.

Die hohe Flexibilität der 757 zeigt sich auch im Einsatzspektrum mit teilweise sehr kurzen Inlandsflügen, die aber zahlreichen Umsteigepassagieren genug Platz ermöglichen. Der Einsatz auf Kurz-, Mittel- und Langstrecken macht für mich die 757 zu einem insgesamt sehr universell verwendbares Fluggerät. Sie bietet je nach Bestuhlung mehr Kapazität als meine 182-sitzige A321, aber letzteres Modell zeigt unter dem Strich immer eine höhere Wirtschaftlichkeit. Darum bleibt die A321 auf kürzeren Strecken mit hoher Nachfrare die eindeutig wirtschaftlichere Lösung. Insgesamt ist die 757 auf kurzen Routen auch bei voller Auslastung erheblich weniger profitabel als alle anderen bei Sparrow Air eingesetzten Modelle (717, A320-Familie, MD-87/-88 sowie MD-90). Auf Mittelstrecken kann die 757 enorme Einnahmen generieren, auf Langstrecken sinkt der Profit wieder und gegenüber Großraumflugzeugen mit mehr Sitzplätzen steht die 757 zwangsläufig kostenseitig pro Passagier nicht so optimal dar. Wichtig ist aber, dass die 757 auch auf Langstrecken Gewinne machen kann.

Das “Experiment” hat sich für mich aber als positiv erwiesen und die 757 wurde fester Bestandteil der Flotte. Die 757 ist für mich ein berechenbares Flugzeug mit einer “einkalkulierten Unwirtschaftlichkeit” ;) . 

Augenblicklich bin ich mit der Entscheidung für die 757 in Kombination mit der A320-Familie und den MDs absolut zufrieden und unterstützten mein Bestreben, dass die Airline weiterhin stabil operiert und ihre Profitabilität festigen kann. Die gesunde Auslastung gewährleistet aber auch das Umsteigerkonzept in Jakarta, meine loyalen IL-Partner und die Sparrow-Zubringer, die eine wachsende Bedeutung haben. Boeing 757 = es ist möglich :wub: ;) .

Lieben Gruss

Wenn du die jüngeren B757-200 nimmst hast du sogar auch Wartungstechnisch ein super Flieger. Ist immer eine Sache des Einkaufspreises.

Lg

Kevin

Sicherlich wären die 757 dann in der Wartung billiger, aber die 757 verliert für mich ihren Vorteil als relativ günstig zu leasendes Gerät. Hier kommt wieder das Thema der eigenen Wartung ins Spiel. Letztlich akzeptiere ich aber die deutlich höheren Wartungskosten, da die Vorteile der aktuellen 757-Flotte die Nachteile weiterhin ganz gut kompensieren.

 

Gruss

Anfangs habe ich mir darüber auch keine Gedanken gemacht. Meine Grenze liegt/lag bei 20 Jahre. Bis letzte Woche , da habe ich mal kontrolliert und siehe da , 65 meiner Flugzeuge sind nun über diese Grenze erreicht. Jetzt tausche ich Sie gerade durch jüngere A321 und werksneue B739 , das lohnt sich auf jeden Fall so ein Austausch. 

Eine Altersgrenze habe ich so nicht, aber genauso wie Du habe ich da auch so meine Gedanken. Viel hängt bei mir von der Entwicklung der A321neo ab. Sollte diese neue Version tatsächlich die Missionen der 757ER erfüllen, könnte ich mir einen fließenden Austausch der Flotte vorstellen, angefangen mit dem Ersatz der ältesten Standard 757-200 durch normale A321-100/-200, gefolgt von den Langstreckenvarianten. Die neuen A321 würden dann die bestehende A32S-Flotte ergänzen. Mit der 737-900ER habe ich bisher nicht so mein Glück gehabt, sie passt nicht so ganz in mein Konzept.Das sind aber alles Zukunftsspiele. Vorerst wird an der gesamten 757-Flotte festgehalten und die Flotte sogar je nach Bedarf erweitert. Wichtig erscheint mir, dass ich insgesamt unproblemaisch einsetztbare Flugzeuge einsetze und in den letzten Wochen eigene Einsatzerfahrung mit der 757 gesammelt habe. Die 757 passt in das aktuell Konzept mit der Möglichkeit, Langstrecken anzubieten, ohne Großraumflugzeuge betreiben zu müssen. Einen Großteil der Missionen könnte die heutige A321-200ER schon umsetzen, aber die wichtigen langen Routen schafft die -200ER nicht mit der notwendigen Nutzlast ;-(

Bei mir hat die 757 einen Fixplatz in meiner eher international ausgerichteten Airline auf Devau. Die ER hat eine Spitzenreicheweite und ist in vielen Fällen profitabler als die Widebodys darüber. Die 757-300 ist bei mir in der USA stark im Einsatz um möglichst viele PAX in meine Hubs zu feeden ohne viele Slots blockieren zu müssen und bei den PAX sind sie auch populär.

Schön zu lesen! Ich werde mich nach Abwägung aller relevanten Faktoren von der 757-300 vorerst wieder trennen, da diese insgesamt trotz höherer Kapazität gegenüber der 757-200 und A321 für mich deutlich weniger ertragreich ist. Als Ersatz beider 757-300 sind zwei zusätzliche A319 und eine weitere A321 angemietet worden, um den Wegfall der Kapazitäten zu kompensieren. Ich glaube Dir gern, dass bei richtigem Einsatz die 757-300 eine schöne Passagierschaufel zu Hubs sein kann.

Gruss

Auf Croydon betreibe ich eine recht große Flotte an B757-200, zudem noch einige -200 IGW, -200ER und -300.

Viele davon kann ich sehr profitabel ab Europa betreiben, indem sie die weiten Strecken fliegen. Die Wartungskosten sind zwar bei den älteren -200 recht hoch, aber es müsste sich rentieren. Vergessen darf man natürlich nicht, dass man dann nur max. 3 Wartungskategorien betreiben sollte. Sind es mehr, dann steigen ja die Kosten um jeweils 15%

Die -200 IGW eignen sich gut auf den kurzen Nordatlantikrouten. Die -200ER auf weiten Routen.

Bei der -300 scheiden sich ja die Geister. Teilweise kann ich sie profitabel einsetzen, aber nur mit wenig Gewinn.

Insgesamt würde ich langfristig diese gegen A321 tauschen. Diese ist wartungstechnisch günstiger, aber kann die weiten Routen nicht wirklich bedienen. Die neue A321neo könnte das unter Umständen ausgleichen.

Bei der -300 scheiden sich ja die Geister. Teilweise kann ich sie profitabel einsetzen, aber nur mit wenig Gewinn.

Diese Erfahrung machte ich auch. Die Margen waren mir zu gering, um den Einsatz dieser Version zu rechtfertigen. Der Ersatz in Form von weiteren A319/321 ist in diesem Fall praktischer für mich. Aktuell probiere ich an verschiedenen Sitzkonfigurationen rum, um die verschiedene Märkte die richtige 757 einzusetzen. Tatsächlich entscheidet die "richtige" Bestuhlung bei mir sehr stark, ob eine 757 hohe Einnahmen erzielt oder mau ist. Auf kurzen Routen kann ich realitätsnah bestuhlen, auf langen Routen degradiere ich die 757 zu einem Flugzeug mit nur wenig mehr als 160 Sitzplätzen.

Vergessen darf man natürlich nicht, dass man dann nur max. 3 Wartungskategorien betreiben sollte. Sind es mehr, dann steigen ja die Kosten um jeweils 15%

Klar. Das ist wirklich wichtig.

Die neue A321neo könnte das unter Umständen ausgleichen.

Dies ist auch meine Hoffnung. Selbst die aktuell leistungsstärkste Version der A321 hätte bei mir Nutzlastprobleme oder könnte bestimmte Routen schlicht nicht bedienen.

Gruss

Die Airbus A321 haben in fast allen Punkten einen Vorteil gegenüber der 757. Habe mir gerade erst wieder 15 gekauft. Trotzalledem sind Sie in der Reichweite fast unschlagbar. Wenn man die Reichweite nicht brauch ist zu empfehlen auf A321 umzusteigen , ansonsten die B737-900 wenn man die Reichweite doch brauch.

Lg

Kevin

Das macht dann wiederum auch keinen Sinn mehr, wenn man die 757 hat und ne Airbus Narrowbody-Flotte, dann noch auf 737-900ER HGW WL zu setzen.

Zum vergleich wo meine 757-200 IGW sehr gut laufen ist FRA - LGA. Eingesetzt habe ich eine EcoPlus/BusinessPremium Bestuhlung zusammen 146 Plätze.  Ein A321 könnte eigentlich 140 Plätze fassen, aber dank zu geringer Reichweite bei der -200 heavy passen da nur 123 rein. Die 737-900ER HGW WL würde die Route problemlos mit 138 Paxen schaffen.

Das einzige logische wäre die 757 durch die 737 zu ersetzen, wenn man auf solche Langstrecken setzt. Zwar sinken dann die Wartungskosten stark, aber dafür fallen deutlich höhere Leasingkosten an. Mit einer Airtline betreibe ich daher eine A32X-Flotte und 757 dazu. Bei anderen Airlines setze ich lieber auf 737-700 BGW, 737-900 BGW/HGW und 737-900 HGW ER WL.

Vorteil der 757 ist, dass man sie auch noch grounden könnte in schlechten Zeiten, ohne dass es zu einem hohen Wertverlust kommt (bei gekauften Fliegern).

Ich kann deine Sorgen nicht teilen. Ich fliege 757-200 IGW und die -300 auf den kürzeren Langstrecken. Ich habe damit keine Probleme und fahre Gewinn ein. Besonders bei der -300. Das ganze mit 232 Sitzen in Buisness und Eco Bestuhlung. Wenn du sie nicht füllen kannst, werden sie allerdings ziemlich schnell zum Geldfresser...

/edit: Ich hab noch eine Eingeflottet. Momentan sind die meine Gelddruckmaschine Nummer 3. Natürlich hat die 752 gegen den 321 auf Kurz und Mittelstrecke keine Chance, aber auf der Langstrecke find ich die Super. Zumal ich auch 767 habe und somit eine Gattung weniger Piloten habe bzw. diese besser nutze.

Schön zu lesen, dass Du die -300 gut einsetzen kannst! Meine 757-200-Flotte habe ich weiterhin bei 28 Flugzeugen eingefroren und weiteres Wachstum in diesem Segment meinerseits mit der A321. Die 757 wird aber weiterhin ihre Rolle spielen, aber ich traue mich aktuell nicht, es noch einmal mit der 757-300 zu versuchen.

Gruss

Moin, 

nun habe ich (wieder) vier Boeing 757-300 im Einsatz und ein profitabler Einsatz erscheint möglich. Interessant ist, dass aber innerhalb meiner Unternehmensgruppe jede Fokker 100, MD-80 oder Boeing 727 ein höheres Einahmepotential hat und die 757-300 verhältnismäßig nicht so viel verdient, wie es eigentlich sein müsste. Gestreckte Derivate eines erfolgreichen Modells erzeugen niedrigere Betriebskosten pro Sitze bei nicht proportional steigenden Gesamtbetriebskosten. Die 757-300 müsste eine Melkkuh sein, aber auf identischen (voll ausgelasteten) 757-Routen nimmt die kürzere -200 mehr Geld ein als eine -300.

Meine 757-300 kann ich leider im Interesse des Komforts nicht normal eng bestuhlen. Mir wären 265 Sitze oder mehr lieb gewesen, aber ich packe nur jeweils 233 Sitze rein, damit der Unterschied zwischen 757-200 (max. 189 bei mir ) und 757-200 ausreichen hoch ist, damit sich der Einsatz einer längeren Aluminiumröhre überhaupt lohnt. Ich glaube aber, dass s aktuell in meiner Flottenstruktur die risikoärmste Lösung darstellt, ein relativ großes Flugzeug einzusetzen.

Nun kommen immerhin 36 Boeing 757-200/-300 zum Einsatz und ich glaube, dass genug Raum für die eine oder andere zusätzliche 757 besteht.

Gruss

Nachdem ich mir mal den Eintrag durchgelesen habe, hab ich mir auch mal 2 Boeing 757-200 angeschafft, die bei mir Kurz und Mittelstrecke fliegen.

Ich bin sehr zufrieden! Gewinnmarge bei der Mittelstrecke ist sehr ordentlich, bei der Kurzstrecke muss ich noch ein wenig anpassen

Viele machen den Fehler und kaufen 1-3 von diesen Maschienen gleich zu anfang …habs allerding auch mit einer 738 gemacht

Ich bin sehr zufrieden! Gewinnmarge bei der Mittelstrecke ist sehr ordentlich, bei der Kurzstrecke muss ich noch ein wenig anpassen

Schön zu lesen, Habe mittlerweile 44 Boeing 757-200 im Einsatz und sieben 757-300. Die machen ja u.a. das meiste Langstreckenprogramm. Probiere aber bei einigen 757-300 eine großzügigere Bestuhlung für nur 212 Gäste und kann dadurch Komfort und etwas mehr Reichweite rausholen. Die Ergebnisse sehen gut aus.

Viele machen den Fehler und kaufen 1-3 von diesen Maschienen gleich zu anfang …habs allerding auch mit einer 738 gemacht 

Maschinenkauf ist insgesamt nicht so praktikabel. Werde aber mittelfristig anfangen, ältere Boeing 757 in Eigentum übergehen zu lassen, da ich plane, dieses Modell noch einige Zeit einzusetzen, bis die A321neo kommt.

Ich habe auch eine sehr luftige Bestuhlung - 137 Plätze gibt es in meiner B757-200 insgesamt

Moin,

 

mittlerweile sind es weiterhin 44 Boeing 757-200 und elf Boeing 757-300, die bei Sparrow Air zum Einsatz kommen. Einerseits bin ich froh, dass ich aktuell einen profitablen Flugbetrieb mit der 757-300 umsetzen kann, aber die „Unwirtschaftlichkeit“ wird deutlich, wenn man die 757-300 auf einer bestimmten Route mit identischen Flugpreisen/Service etc. und den anderen von mir eingesetzten Mustern vergleicht.

 

Hier ziehe ich mal Jakarta – Hong Kong heran: Eingesetzt werden hier Airbus A321, Boeing 757-200 und 757-300 sowie Douglas MD-87 und ganz unten bei der Kostenrechnung kommen folgende (grobe) Zahlen heraus, die nur den Unterschied bei voller Auslastung aufzeigen:

 

A321: ca. + 16.800 bei 182 Passagieren

 

B757-200: ca. + 14.800 bei 187 Passagieren

 

B757-300: ca. 9.300 bei 212 Passagieren

 

MD-87 : ca. + 4000 bei 109 Passagieren (ich verzeihe meiner kleinen MD-87, die kommt zumeist völlig aus der Puste in HKG an, müht sich ja ab und verdient deshalb ihren Platz)

 

Deutlich wird, wie profitabel die recht alte A321-100 ist und hier die 757-300 trotz 30 zusätzlicher Sitze erheblich weniger Einnahmen erzielt und ihre Rolle für mich nicht erfüllt, als gestrecktes Derivat der 757-200 günstiger pro Sitz zu produzieren.  Selbst die Standard-757 macht erheblich mehr Geld als die 757-300. Die 757-300 wird Teil der Sparrow-Flotte bleiben, da ich ohne zusätzliche Wartungskategorie ein Modell jenseits der 200-Sitzer-Marke einsetzen kann. Erstaunlich sind die meiner Meinung nach sehr hohen Wartungskosten der 757-300 bei ähnlich starker Nutzung des Flugzeugs wie bei den anderen hier aufgeführten Modellen. Leider kann ich aufgrund individueller Marktbedingungen die 757-300 nicht dichter bestuhlen, da dann die Gäste wegbleiben. Ein größerer Vorteil müsste sich ergeben, wenn man die 757-300 so bestuhlen würde, wie Boeing einst warb, also zwischen 240 und 250 Sitzplätzen. Traumhaft wären ja 280 Sitze wie bei mindestens einer britischen Chartergesellschaft, die dann zu Recht davon schwärmt, wie günstig die 757-300 pro Sitz produziert und alle anderen Modelle in den Schatten stellt.

 

Trotz all meiner Kritik überwiegt die positive Waagschale. Ohne 757 wären Sparrow Air nicht in der Lage, ein Langstreckennetz profitabel umzusetzen. Das Modell bietet insgesamt auf nahezu allen Routen die Leistungsfähigkeit, die ich bei der A321 vermisse.  Die Richtung ist aber klar: Die A321-Flotte wird zur Etablierung weiterer Langstrecken eine immer stärkere Rolle spielen. Mittlerweile setze ich die A321-200ER auch ab Indonesien bis nach Sydney ein und dies ohne Nutzlasteinschränkungen!

 

Last but not least zahlt sich der extra lange Atem für vier Langstrecken aus, die allesamt zuerst nur Defizite generierten: Auckland, Istanbul, Moskau und Nairobi, bedient mit der 757-200ER.  Die Auslastung erreichte stetig höhere Werte und nun erreichen die Flüge objektiv ihre Daseinsberechtigung. Es waren „strategisch umgesetzte“ Routen, die unter anderen Gesichtspunkten auch als Prestigerouten gewertet werden können und somit keinen Platz bei Sparrow Air hätten. Ich blieb stur und blieb dabei, dass es doch möglich sein muss, auf AS eine tägliche 757-Route ab Nairobi nach Jakarta anzubieten, um dem afrikanischen Kunden eine zeitlich enorme Ersparnis auf Reisen nach Asien bieten zu können.

 

Das Umsteigersystem hat sich stabilisiert und eingependelt und die 757 ist das für mich optimale Fluggerät zur Umsetzung. Auch für die Wiederaufnahme von Linienflügen nach Japan zeigt die 757-200 ihre Eignung wegen ihrer Kombination aus Kapazität und Leistungsfähigkeit.

Gruss