Geld verdienen mit Kleinflugzeuge (bis 50 Sitze)

Hallo zusammen,

ist es eigentlich möglich eine Flotte aus Regio-Probs wirtschaftlich zu betreiben?

Hintergund der Frage: Ersetzt man einen Jet gegen einen kleinen Prob, dann wird die Bewertung des Flugzeuges schlechter, die Gewinnmarge wird wesentlich kleiner und die Flugzeit länger. Im Grunde erreiche ich damir nur, dass der Flug letztendlich weniger Verlust macht.

In den Jets saßen bisher immer so um die 20 Paxe. Der jetzt eingesetzte Prob bietet Platz für 17. Jetzt ging ich davon aus das so um die 17 auch wieder mitlfiegen. Anschlüsse kann man ignorieren da der Flug an einem Airport startet wo keine Anschlüsse sind und die Ankunft am anderen Flughafen die Zeit vom Jet ist. Fliegen jetzt auch nur 15 mit, dann schreibt der Flug Verlust. Bei einem Flugpreis von 130% habe ich bei voller Besetzung evtl. 5% Gewinn. Weiterhin gibt es auch keine jungen Flugzeuge in der Klasse der 20 - 30 Sitzer. Die Wartungsosten sind extrem.

Ich trage mich daher mit dem Gedanken die Regioflotte wieder einzustampfen. Klar werden Umsteiger generiert, aber diese machen nicht so viel aus, als das dies nicht anders aufgefangen werden kann.

Gruß Mike

Es ist sehr schwer mit kleinen Regioprobs Gewinn zu erzielen. Selbst kleine Dash sind kaum geeignet. Events. hilft der Kauf der Probs jedoch sicher bin ich nicht.

Das kann ich so nicht stehen lassen. Es ist nur schwer im direkten Vergleich mit größeren Flugzeugen, aber das sind dann auch Strecken, auf denen ein Regio-Prop nicht fliegen "sollte". Man kann auch auf Zubringerdiensten schon mit dem Flug selber Geld verdienen. Ist nur die Frage in wie weit man seine Ansprüche an eine Rendite definiert und ob man eine Netzauslastung als Zielgröße hat.

Da muss ich leider gegenhalten. Evaluierungstool Strecke:

COR (Cordoba) - BHI (Bahia Blanca) 826Km. Dort komme ich mit Standartsitzen (30) bei einem Preis von 100% auf einen Gewinn von -1% bei 100% Besetzung.

AEP (Buenos Aires Aeroparque) - MDQ (Mar del Plata) 367Km. Hier sind es mit Standartsitzen (30) bei einem Preis von 100% -10% Gewinn.

Auch das reale Ausfliegen mit 100% führt zu -9% bei 100% Preisen. Es bleibt also nur den Preis absolut anzuheben, aber dann hat der Flieger gegen die Konkurenz keine Chance mehr. Irgendwie muss das auch anders gehen. Und wenn jetzt ein Konkurent seinen Jet auf so einer Strecke pendeln lässt (damit er in der Luft ist und nicht so lange Wendestandzeiten hat) bin ich gleich raus. Bisher ist es so, das die Linie um die Hälfte weniger Verlust macht als mit dem Jet. Das war es dann aber auch schon.

Es ist sehr schwer mit kleinen Regioprobs Gewinn zu erzielen. Selbst kleine Dash sind kaum geeignet. Events. hilft der Kauf der Probs jedoch sicher bin ich nicht.

Kaufen bringt nicht viel, der größte Posten ist die exorbitante Wartung. Beispiel aus einem Flug: Wartung 1157AS$ und Leasing 213AS$.

Das sind auch Strecken (da ich selber auch in Argentiniern unterwegs bin/war) auch keine Propeller Maschine erwarten würde. Und ja - mit 100% Preiseinstellung muss man keinen Gewinn machen können.

Bei allen versuchten Regioprobs hatte ich bisher nie Gewinn. Ob Standart und geringer Preis oder Ecoplus und hoher Preis. Trotz voller Auslastung.

Dann machst Du irgendwas falsch - habe mit den DHC-8-200, -300 und -400 sowie auch ATR 42/ATR72 immer Gewinn machen können.

Das sind auch Strecken (da ich selber auch in Argentiniern unterwegs bin/war) auch keine Propeller Maschine erwarten würde

Und wo würdest Du diese erwarten? Das Aufkommen an Passagieren reicht nicht um einen 70-Sitzer zu füllen. Gerade auf Strecken bis 90 Minuten Flugzeit ist so in etwa das Gebiet wo sich die Turboprobs wohlfühlen. Der Geschwindigkeitsunterschied zum Jet ist gering und der Kerosinverbrauch sehr gering.

Außerdem geht es nicht darum wo man diesen Typ Flugzeug erwartet sondern was wirtschaftlich vertretbar ist. Und das bringt uns zum 2. Punkt.

Und ja - mit 100% Preiseinstellung muss man keinen Gewinn machen können.

Nun gut. Das heißt bei einem normalen Preis mit voll ausgelasteter Maschine muss ich keinen Gewinn machen? Dann wird die Verbindung eingestellt. Mir erschließt sich dann eben nur der Sinn solcher Flugzeuge in AS überhaupt nicht. Der Standartpreis ist 127 AS$ der Mindestpreis liegt bei 67 AS$ und mit einem Ticket das 165 AS$ kostet fliege ich mal gerade so 1 - 2 % Gewinn ein. Und nur wenn der Flieger bis auf den letzten Platz besetzt ist. Das sind in Zahlen etwa 50 - 70 AS$ pro Flug Gewinn. Bei voller Auslastung!

Es muss doch möglich sein, ein Unternehmen nur mit Regioprobs zu betreiben. Ab einer Größe von 50 (ATR 42 oder Dash8-Q300) Sitzen wird es besser. Da kann man auf einem Flug tatsächlich 30% erzielen und auch mit einer Auslastung von 70-80% gibt es zumindest keinen Verlust. Das ist auch realistisch.

Edit: Noch ein Beispiel (allerdings kein typisches Einsatzgebiet mehr :D ):

COR (Cordoba) - BSB (Brasilia) 2420Km:

Auf der Strecke betreibt der Konkurrent eine CRJ 700ER bei einem Preis von 200AS$. Ein weiterer eine Boeing 737-700 BGW bei einem Preis von 217AS$. Das ist auch der Standartpreis auf der Route.

Da brauche ich gar nicht antreten mit meiner Dash8-Q300B LR. Der Jet vorher hat immer so um die 30 - 40 Paxe mitgenommen.

Spannend ist auch das die Flugbewertung. Mit der F100 auf 64. Mit der DH3 auf 82. Bei gleichem Preis und Service. Mitfliegen tut aber keiner.

Also irgendwas musst du falsch machen. Es gibt in dem Segment so einige Flieger, mit denen mal Geld verdiehnt (Do328, Saab340, die kleinen Dashs, die LET macht sich auch ganz gut). Zwar keine riesigen Beträge, aber es kommt durchaus was dabei rum.

bei 2.400 km Flugstrecke würde ich als Fluggast auch einem Jet den Vorzug geben ;)

Also mit Saabs macht man Gewinn, wenn man keine Konkurrenten hat und den Preis schön hochziehen kann. Wenn deine CashCow dann andere anzieht die was abhaben wollen sieht es schon schwieriger aus. Schon mal ne ERJ 140 probiert?

Es gibt in dem Segment so einige Flieger, mit denen mal Geld verdiehnt (Do328, Saab340, die kleinen Dashs, die LET macht sich auch ganz gut).

Do328, gibt es schlicht keine :( Die sind sehr sehr beliebt.

Saab340 sehr gutes Flugzeug, gibt es allerdings nur als Leasing und dort auch nur von anderen Mitspielern. Das vermeide ich, da es schon mal vorkommt das einem die Leasingverträge gekündigt werden.

LET, zu geringe Reichweite.

Schon mal ne ERJ 140 probiert?

Nein. Nachdem ich die F100 schon mit nur 20 - 25 Paxen durch die Gegend habe fliegen lassen, glaube ich nicht das die ERJ 140 mehr Paxe anzieht. Und ohne es probiert zu haben, müsste die ERJ mehr Geld verbrennen als ein Prob.

bei 2.400 km Flugstrecke würde ich als Fluggast auch einem Jet den Vorzug geben ;)

Das ORS sieht das komischerweise anders. :unsure: Bessere Bewertung als mit der F100.

Also ich mache mit der ERJ sogar bis zu 30% Gewinn...

Nur mal so ein Einwurf:

Warum meint ihr, werden immer mehr Flugzeuge in der Größenordnung unter 50 Passagieren ausgemustert? Warum wird eine Augsburg Airways wohl vor Jahren schon alle DH3 ausgeflottet haben, eine Iberia Regional DH3 und F50 sowie CR2 weggeben? Was könnte der Grund dafür sein, dass dieselben Fluggesellschaften sich anschließend wesentlich größere Modelle beschaffen (IB regional CR1000, KLM cityhopper EMB 190)? Die Liste der Beispiele könnte man in die Länge ziehen, aber das ist gar nicht nötig: Es ist in AS wie in RL schwer, derartig kleine Flugzeuge wirtschaftlich zu betreiben. Das führt immer mehr zu einem Nischendasein, aber berechtigt dennoch die Existenz der Typen.

Als ich nocht auf Tempelhof mit Canadian Commuter aktiv war, hatte ich an die 20 DH3 für Flugplätze, deren Pisten für alles andere einfach viel zu kurz sind. Ich habe mit diesem Flugzeugtyp eigentlich relativ gute Erfahrungen gemacht. Natürlich waren die Gewinne nicht berauschend, aber als Feeder, und dafür hat man die Flugzeuge ja, waren sie wunderbar und beim Verrechnen der Margen mit dem Rest der Flotte ging es wunderbar auf.

Also ich mache mit der ERJ sogar bis zu 30% Gewinn...

Bei Standardsitzen und 150%? Also die ERJ ist nur schwer in die Gewinnzone zu bekommen, zumindest bei meinem Konzept, da ist die EMB175 sinnvoller, bzw. die AN148. 

@Mike160

Mich würde mal dein Flugplan interessieren. Hast du viele Pausen drin, die keine Wartung ermöglichen oder gar ein Wartungsverhältnis von 200%. Mit anderen Worten, könnte man den Flugplan so optimieren, das noch ein weiterer Flug eingeplant werden kann. Das kann auch helfen Margen zu erhöhen, obwohl man nichts an den Preisen ändert.

Bei Standardsitzen und 150%? Also die ERJ ist nur schwer in die Gewinnzone zu bekommen, zumindest bei meinem Konzept, da ist die EMB175 sinnvoller, bzw. die AN148. 

Klar Standardsitze - aber die Strecken sind ja auch so kurz, dass sich da noch keiner ernsthaft drüber aufregt. Bei 150% sinds tatsächlich riesige Margen, aber selbst HAM-MUC im direkten Konkurrenzkampf ist profitabel zu betreiben. Wobei ich da auch lieber mit ner 737 fliege - die Margen sind weitaus besser.

Aber wenn man die ERJ als Flugzeug betrachtet, welches da anfängt wo die Dash aufhört, funktioniert das schon ganz gut.

Also mit Saabs macht man Gewinn, wenn man keine Konkurrenten hat und den Preis schön hochziehen kann. Wenn deine CashCow dann andere anzieht die was abhaben wollen sieht es schon schwieriger aus. Schon mal ne ERJ 140 probiert?

Die Saabs sind doch spottbillig? Ich mach damit auch bei geringen Preisen gute Margen.

Auch ich hab die Erfahrung gemacht, dass man mit kleinen Brummern Gewinne machen kann. Ich betriebe 30 DH1, 43 Do328, 13 Do328JET und 23 Cessna 208B (14 Sitzer).

Mit allen mache ich mit Economysitzen und in den 30-Sitzern zusätzlich ein paar Biz-Sitze recht gute Gewinne, die Margen betragen durchaus 10% und mehr.

Ein Beispiel sei OSL-HFT mit geleaster, 22 Jahre alter DH1 (5 Biz-Adv. und 23 Eco-Sitze), Wartungsverhältnis 360% da in OSL die Slotsituation schwierig ist.

Der Gewinn mit der voll ausgelasteten Maschine beträgt auf jedem Flug 1247 AS-$, enspricht einer Marge von 22%. Und das bei einer Strecke von 1200km.

Und das ist kein Einzelfall. Selbst die 14-Sitzer erreichen diese Margen. Man muss eben die Ziele finden, die so gehen.

@Mike160

Mich würde mal dein Flugplan interessieren. Hast du viele Pausen drin, die keine Wartung ermöglichen oder gar ein Wartungsverhältnis von 200%. Mit anderen Worten, könnte man den Flugplan so optimieren, das noch ein weiterer Flug eingeplant werden kann. Das kann auch helfen Margen zu erhöhen, obwohl man nichts an den Preisen ändert.

Unterschiedlich, von 113% bis 220% ist alles dabei. Ich versuche schon mit Extraflügen die Lücken zu füllen, nur passen diese dann nicht mehr in die HUB-Zeiten. Teilweise fliegen sie auch weiter zu anderen Zielen, aber da ist das Reisendenaufkommen auch gering. In Argentinien ist das Aufkommen abseits von Buenos Aires dann schnell sehr gering.

Der Versuch ist schon da diesen Intervall an die 100% zu bekommen, das auch bei regelmäßiger Wartung. Für Tipps und Vorschläge bin ich aber offen. Manchmal sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht.

@Mike160

Wenn du auf Fornebu Saab340 willst kannst du bei mir beruhigt zuschlagen. Ich kündige keine Leasingverträge und bin immer froh wenn ich einen langfristigen Kunden finden kann. Ich habe auch extra ein gesondertes Unternehmen für die Leasingflugzeuge gegründet damit nicht der Eindruck entsteht dass ich die Leasingobjekte dort nur vorübergehend parke. Bei Bedarf kaufe ich auch gerne mehr Flugzeuge des Typs für dich ein. Bei Interesse schreib mir einfach eine PN.

Danke für dein Angebot. Allerdings wollte ich die Flugezuge später kaufen, um diese intern von der Holding an die Töchter zu verleasen. Aber das können wir ja auch mal per PN klären. Eventuell gibt es ja noch andere Ideen und Vorschläge.

Im Moment weiß ich nocht nicht so ganz wohin mit meiner Prob-Airline. Geplant war diese ja schon als Zuschussgeschäft und Zubringer für den Rest. Nachdem ich in der Holding (noch alle Flüge vereint) einen SLF von knapp 70% hatte fällt dieser nach der Aufteilung bei beiden Airlines auf 50%. Und das obwohl ich keine Linie eingestellt habe, identischen Service anbiete, die HUB-Zeiten gleich geblieben sind. Nur die Maschinen sind kleiner geworden, was dann ja eigentlich in einem höherem SLF resultieren sollte.

Schaun wir mal wie sich die Lage jetzt so entwickelt. Da muss ich eventuell halt ein paar Konkurenten verjagen.... :D