+++ Im Interview: CEO spricht über Börsengang, aktuelle Situation und zukünftige Ziele +++
Riga, 06.07.2018, Termin in Riga; vor Ort zum Interview mit dem Ceo der neuen baltischen Airline Livland Avia ist der bekannte AS-Reporter Avias Aviolas in der Unternehmenszentrale von Kurland Regional Invest/ Livland Avia.
Reporter: Der Börsengang von Livland Avia liegt nun einige Stunden zurück und gestern erfolgte eine gewaltige Kurskorrektur über die Aktie von Livland Avia. Was ist passiert?
Antares: Wir haben die Situation analysiert und haben festgestellt, dass am Eröffnungstag unserer Bilanz mit 18 Mio. AS$ angegeben war, obwohl der tatsächliche Wert unserer kleinen regionalen Airline bilanztechnisch nur bei etwas über 14 Mio. AS$ liegt. Deswegen erfolgte gestern die Kurskorrektur und die Aktie LIVAVI rutschte von 135,7 auf 103,66 AS$. Ob hier ein Berechnungsfehler zugrunde liegt oder von der Börsenaufsicht durch zeitliche Überlappung ein Wert in zwei Bereichen gleichzeitig auftrat, das kann nur die Börsenaufsicht erläutern.
Reporter: Wie sehen Ihre Pläne hinsichtlich der Börse nach dem erfolgreichen Börsengang aus?
Antares: Kurzfristig sehen wir LIVAVI bei 140 AS$. Bereits die heutige Kursentwicklung zeigt den Trend von Lviland Avia: zwar an letzter Stelle der EUROTOPS, haben wir als jüngstes Mitglied mit +1,6% die beste Performance von Europa. Sicherlich werden wir das nicht jeden Tag erreichen, aber es ist unser Ziel, dass unsere Aktionäre für ihr Engagement sehr gut belohnt werden und Livland Avia in kürzester Zeit den Schritt an die Spitze des unteren Drittels der EUROTOPS schafft.
Reporter: Der Börsengang brachte ca. 3,6 Mio. AS$ für Livland Avia, was wurde mit dem Geld gemacht?
Antares: Wir haben im Vorfeld bereits Entscheidungen getroffen, dazu gehörte auch, dass die notwendigen größeren Maschinen erst zu einem späteren Zeitpunkt angeschafft werden. Wir haben uns stattdessen für eine weitere ERJ-145XR sowie für 3 Maschinen des Typs CRJ-700ER entschieden, um unsere regionale Präsenz weiter zu verstärken. Eine Überraschung stellt sicherlich das Leasing von 3 Maschinen des Typs Saab 2000 dar, aber Geschwindigkeit, der Bestuhlungsvariantenreichtum und auch kleinere Start- und Landebahnen bildeten die Entscheidungsgrundlage. Von den 7 neuen Maschinen im Unternehmen laufen 5 übrigens besser, als wir uns vorgestellt haben. Und die Saab-Maschinen sind für uns nur eine temporäre Übergangslösung.
Reporter: Wie sehen Sie die aktuelle Situation von Livland Avia?
Antares: An unserem HUB sind wir mittlerweile unangefochten die Nummer 1 und werden den Vorsprung weiter ausbauen. Wir besitzen einen unmittelbaren Konkurrenten sowie 3 weitere europäische, auf bestimmten Routen konkurrierende Unternehmen, denen wir schrittweise die Marktanteile wegnehmen wollen. Hier kommt uns zugute, dass wir anstelle der sogenannten "Hubwellen-Politik" auf die im eigenen Hause entwickelte "Regelflug-Politik" zurückgreifen. Deren Ziel ist es, jeden regionalen Flughafen regelmäßig, mindestens im 6-Stunden-Abstand anzufliegen und somit für unsere IL-Partner ein sehr flexibler und zuverlässiger regionaler Anbieter zu sein, bei dem sich der Partner keine Gedanken um Ankunfts- und Abflugzeiten machen muss. Im Übrigen ist es uns schon auf den wichtigsten Routen gelungen, die unmittelbare Konkurrenz zu neutralisieren.
Reporter: Sie deuteten an, dass die Saab 2000 später wieder das Unternehmen verlassen werden. Wie sehen die Zukunftspläne von Livland Avia aus?
Antares: Im Vordergrund steht die Solidität des Unternehmens. Wir wollen die baltische Nummer 1 schrittweise modernisieren und dabei unseren Service, der seinesgleichen sucht, beibehalten. Der Erwerb von mehr Eigentumsmaschinen könnte ein Schritt sein. Außerdem suchen wir im Bereich unserer Flugziele Anbieter, die uns entsprechende Gebäude der 5-Sterne-Kategorie zur Verfügung stellen. Modernisierung bedeutet auch, dass die Saab 2000 tatsächlich später das Unternehmen verlassen werden und wir bereits eine hochmoderne Jet-Variante im Fokus haben, die unsere zukünftige 3. Wartungskategorie sein wird und deutlich mehr Passagiere transportieren kann, als aktuell unsere CRJ-900 ER. Aufgrund des umstrittenen Marktes nenne ich Ihnen aber die Maschine nicht, auf die bereits unsere Wahl gefallen ist. Ein weiteres Ziel ist die Anbindung aller Flughäfen im Baltikum - dieses Ziel erreichen wir entweder alleine oder unter Hilfestellung von Kurland Regional Invest. Interlining-Partner ist das nächste Thema. Vorstellbar ist hier der Raum Osteuropa sowie auch Israel. Im Ostseeraum haben wir mit Danske Fly und im östlichen Mitteleuropa mit Bohemian Air den perfekten Partner gefunden - weitere europäische Partner sind nur schwer vorstellbar und müssen zu unserem Profil und Anspruch auch wirklich passen und dürfen für unsere Partner und uns selbst keine Konkurrenz sein. Wir wollen auf gesunden finanziellen Beinen stehen und mit Fingerspitzengefühl expandieren.
Reporter: Vielen Dank für die interessanten Informationen, Antares