Preisgestaltung, Recht und Unrecht

wie wärs mit einem script das bei wochenabschluss eines unternehmens die flüge auf mindestpreise prüft und gegebenenfalls automatisch erhöht… Das sind ein paar Zeilen Code und pro Wochenabschluss maximal ein paar tausend DB-Abfragen… Oder legt die Mindestpreise auf einen Durchschnittswert abhängig von der Routenlänge. Erhöht die Transparenz.

Hi

wenn ich das richtig verstanden habe soll der Mindestpreis ein Instrument sein, um Dumping zu verhindern.

(Dumping bezeichnet den Verkauf von Waren oder Leistungen unter den Herstellungskosten bzw. den eigenen Kosten.)

Hier bei AS kann das eigentlich nur bedeuten, das die Flugesellschaften ihre Preise so festsetzen müssen, das sie bei ausgebuchtem Flug keinen Verlust machen.

Wie dann die Preisgestaltung der einzelnen Klassen und der Fracht aussieht, sollte völlig unerheblich sein und jedem Manager selbst überlassen werden.

Wenn dieser trotz Unterschreitung der Mindestpreise insgesamt einen Gewinn einfliegt, dann hat nicht der Manager einen Fehler gemacht, dann sind die Mindestpreise schlicht unsinnig.

Das die Mindestpreise im Frachtbereich nicht wirlich viel Sinn ergeben wurde eingangs des Threads an Beispielen belegt, hier mal eins aus dem Bereich Langstrecke:

Ich fliege z.B. ORD-SIN mit gekauften 777-200LR

Standardpreis auf der Route ist. 543/1087/1630/326

Ich nehme: 950/1343/2014/260 und verdiene damit bei ausgebuchtem Flug +97,797 AS$

Die Mindetspreise betragen: 422/455/480/423 und würde ich die nehmen wäre ich bei ausgebuchtem Flug bei einem Verlust von -45.866 AS$

und das wäre tatsächlich Dumping, nach der derzeitigen Regelung aber erlaubt.

Die Berechnung des Mindestpreises ergibt keinen oder nur sehr wenig Sinn, die Aufteilung in einzelne Klassen bzw. Fracht noch viel weniger.

Sinnvoll wäre ein Script das gezielt noch Flügen sucht die ausgebucht sind und trotzdem Verlust einfliegen (das sollte recht einfach gehen), noch besser

ein Script, das auch noch nach Flügen sucht die Verlust machen würden wenn sie ausgebucht wären (stelle ich mir schwieriger vor, aber davon verstehe ich nichts).

gruss

mhk

Und das witzige an der Sache ist ja, wenn du nun nur bei der Fracht den Mindestpreis einstellst und bei den anderen Klassen alles so lässt, werden bei der Fracht deine Buchungen runter gehen und dein Gewinn pro Flug sinken. Genau das ist ja das unverständliche an dieser Regelung…

Das ist der immer wiederkehrende Fehler in der Argumentation, du setzt einfach den kompletten Flug als Produkt an. Das ist aber nicht richtig, weil in Airlinesim keine Flüge verkauft werden (Charter/Wet-lease gibt es im Spiel nicht), sondern nur einzelne Tickets für den Flug. Selbst die einzelnen Legs einer Kombination stellen eigenständige Produkte dar. Aus diesem Grund muss auch das jeweilige Ticket als Produkt auf die Eigenschaften des Dumpings kontrolliert werden. Eine Klasse mit einer anderen Subventionieren ist deshalb nicht erlaubt, selbst wenn so insgesamt auf dem Flug ein Gewinn abfällt.

Letzteres ist übrigens überhaupt kein Kriterium. Die Zusammensetzung der für den Begriff Dumping in der Realität anzusetzenden Kosten ist je nach Rechtsgrundlage unterschiedlich, eine einheitliche und allgemeingültige Antwort gibt es nicht. Aus diesem Grund wurde in Airlinesim die vereinfachte Definition der direkten Kosten angesetzt, die so auch explizit in der Flugübersicht ausgewiesen sind. Ein Flug darf also durchaus Verlust machen (in der Berechnung).

Ich halte das nicht für einen Fehler in der Argumentation, sondern für die Argumentation als solche.

Die Tatsache, das in AS nicht die einzelnen Flüge als Produkt angesehen werden sondern die Tickets ist genau der Fehler, der von seiten der Spielführung gemacht wird.

Und das hat nichts mit Charter/Wet-lease oder ähnlichem zu tun, in der Realität ist es durchaus üblich und auch erlaubt innerhalb eines Fluges einzelne Tickets zu subventionieren,

solange das Gesamtprodukt, also der Flug, Gewinn macht.

Die Regelung, die hier von Seiten der Spielführung vertreten wird ist realitätsfremd, unnötig kompliziert, in der Umsetzung unverständlich und im Ergebniss unlogisch.

Weg damit !

frohe Pfingsten

mhk

100 % Zustimmung zum wirklich gut vormulierten Beitrag des Vorposters mhk !

Deine Aussage ist so nicht korrekt. Auch in der Realität ist eine Subventionierung einer Produktkategorie durch eine andere nicht erlaubt. Das Produkt ist nicht der Flug, sondern das jeweilige Ticket - das ist im Spiel so, das ist auch in der Realität so. Und dementsprechend bezieht sich auch darauf die Berechnung der Mindestpreise. Das mag aus mancher Perspektive unverständlich sein, realitätsfremd oder unnötig kompliziert ist es nicht wenn man die Grundlage akzeptiert. Und unter der Berücksichtigung aller Positionen ist es auch nicht unlogisch, sondern fair.

Die Angebotspreise mancher Anbieter in der Realität sind nur deshalb legal, weil in bestimmte Rahmen Durchschnittsangebote einer Produktkategorie zur Festlegung der Herstellungskosten erlaubt sind (diese Möglichkeit fällt in Airlinesim weg, weil es keine Möglichkeit einer Preisstaffelung bei den Tickets gibt) und weil es besondere Regelungen für Situationen wie Werbeaktionen und Aus- bzw. Restverkäufe gibt. Auch diese Möglichkeit existiert in Airlinesim nicht. In der Realität darf auch die Lufthansa ihre Eco nicht durch die Biz subventionieren, zumindest nicht im jeweils Dumpingrelevanten Teil der Kosten (in unserem Fall also bei den direkten Kosten).

Der Knackpunkt an dem bisherigen System ist im Bereich des Performancesystems zu suchen, dass eine direkte Verknüpfung von Zuladung/Abfluggewicht zu Verbrauch nicht zulässt und daher einen zu geringeren Einfluss auf die Kostenstruktur bei "zusätzlicher" Ladung wie etwa Fracht nimmt. Es bringt aber nichts, jetzt eine Regelung zu etablieren die mit dem neuen Performancesystem wieder hinfällig wird, um dann anschließend zur aktuellen Regelung zurückzukehren.

Ich kann verstehen, dass diese Position nicht jedem gefällt. Es wäre auch merkwürdig, wenn der Wirtschaft alle Punkte der Rechtsstaatlichkeit gefallen würden, gerade wenn es um Wettbewerbsrecht oder Verbraucherrechte geht. Und ich persönlich stimme jedem zu, der sich entweder ein entsprechendes Hilfsmittel zur Überprüfung oder eine automatische Lösung wünscht. Nur die Grundsatzdiskussion zum Thema Dumping und dessen Berechnungsgrundlage führt in die falsche Richtung. Es gibt einen Grund für dieses System, dass ist der Schutz von Unternehmen vor unlauteren Mitteln, die durch Marktmacht eingesetzt werden können. Die Grundlage für unsere Regelung orientiert sich weitestgehend an der Realität, nur das wir die besseren Mittel zur Kontrolle haben. Verbesserungsvorschläge sind wie immer gern gesehen, bei diesen sollte aber eine Optimierung der Situation für alle Beteiligten im Vordergrund stehen und nicht die Reduktion persönlicher Probleme ausschlaggebend sein. "Weg damit!" ist insofern keine Option, egal wie häufig dieser Wunsch wiederholt wird.

Helios, ich stimme Dir im Grundsatz in Deiner Aussage zu. Das Problem ist aber nach wie vor die Fragwürdigkeit der Mindestpreise. Wenn ich diese tatsächlich verwenden würde, und zwar konsequent in allen Klassen, dann wäre das in meinen Augen eine wirkliche Ausnutzung einer Marktmacht, die gerade diese Regelung eigentlich ja verhindern soll. Insbesondere, wenn es nicht erlaubt ist, ein Produkt mit einem anderen zu subventionieren, ist es um so erstaunlicher, dass die Qualität des einen Produktes den Mindestpreis eines anderes beeinfluss. Aber das habe ich an anderer Stelle ja bereits angemerkt und einen für mich schlüssigen Verbesserungsvorschlag gemacht.

Ich denke, dass wir uns alle darin einige sind, dass Dumping wirkungsvoll verhindert werden soll. Entsprechen ist zumindest mir an einer Regelung, die genau das auch leisten kann, sehr gelegen.

Helios, es geht hier nicht um "gefallen". Es geht darum, ob die Regel praktikabel und zielführend ist. Und das ist sie nicht.

Wie schon gesagt bietet sie keinen Schutz vor "unlauteren Mitteln". Wer konsequent zum Mindestpreis fliegt kann einen Gegner schnell aus dem Feld schlagen. Wirkliches Dumping geht eh nur über Masse, ich muss schon ein paar Widebodys einplanen, um der Konkurrenz die Flieger zu leeren. Und bekanntlich gibt in AS das Preis/Leistungsverhältnis der ganzen Reisekette den Ausschlag, nicht der einzelne Leg. Wenn ich jetzt für einen fast leeren Flug, in dem höchstens drei Nicht-Umsteiger sitzen, eine Abmahnung wegen angeblichem Dumping erhalte, erntet das bestenfalls Schmunzeln. Ein lobenswertes Prinzip, der Dumping-Schutz, wird da ad absurdum geführt. Und Real ist es nicht, wie die Frühbucher-Tickets der Billigairlines beweisen.

Was ist denn so schlimm daran, ein als untauglich und kompliziert erwiesenes Mittel (das noch dazu kaum ein Spieler kennt) durch ein einfaches, effizientes auszutauschen?

Hi

ok, ich kann die grundsätzliche Herangehensweise inzwischen nachvollziehen, da lag ich wohl falsch.

Dann jetzt mal zur aktuellen Berechnung.

Die aktuelle Formel sieht irgentwie so aus:

(Direkte Kosten - Catering, Ground-Handling, Logistik) / (angebotene Plätze gesamt * 95 + angebotene Frachteinheiten * 100) = x

Mindespreis Economy = (angebotene Plätze Economy * 95 * x + Catering Economy + anteilig Groundhandling) / angebotene Plätze Economy

Mindespreis Business = (angebotene Plätze Business * 95 * x + Catering Business + anteilig Groundhandling) / angebotene Plätze Business

Mindespreis First = (angebotene Plätze First * 95 * x + Catering First + anteilig Groundhandling) / angebotene Plätze First

Mindespreis Fracht = (angebotene Frachteinheiten * 100 * x + Logistik) / angebotene Frachteinheiten

Folgende Probleme:

Durch Weglassen der indirekten Kosten wird die ganze Berechnung hinsichtlich des Schutzes vor Dumping nutzlos,

Aktuell ist es ja erlaubt praktisch alle Flüge mit Verlust durchzuführen solange man nur nicht die Mindestpreise unterschreitet, große Gesellschaften

können dies nutzen um an eingen Standorten gezielt genau dies zu tun, die Verluste werden dann an anderen Standorten oder durch andere

Geschäftsfelder wieder ausgeglichen, kleinere Gesellschaften können dies genau nicht tun, sie müssen sowohl die indirekten als auch die direkten

Kosten an ihrem Standort verdienen.

Vorschlag: Indirekte Kosten in die Berechung aufnehmen.

Dadurch das die aktuelle Bestuhlung zur Berechung herangezogen wird ensteht eine Beziehung zwischen Fracht und Passagieren, durch Veränderung

der Bestuhlung verändert sich auch der Mindestpreis bei der Fracht.

Um dies zu verhindern folgender Vorschlag zur Änderung der Berechnung:

(Direkte Kosten - Catering, Ground-Handling, Logistik) / (Passagiere (max.) * 95 + angebotene Frachteinheiten * 100) = x

Mindespreis Economy = (angebotene Plätze Economy * (Passagiere (max.) / angebotene Plätze gesamt) * 95 * x + Catering Economy + anteilig Groundhandling) / angebotene Plätze Economy

Mindespreis Business = (angebotene Plätze Business * (Passagiere (max.) / angebotene Plätze gesamt) * 95 * x + Catering Business + anteilig Groundhandling) / angebotene Plätze Business

Mindespreis First = (angebotene Plätze First * (Passagiere (max.) / angebotene Plätze gesamt) * 95 * x + Catering First + anteilig Groundhandling) / angebotene Plätze First

Mindespreis Fracht = (angebotene Frachteinheiten * 100 * x + Logistik) / angebotene Frachteinheiten

(alles ohne indirekte Kosten, Änderungen zur ursprünglichen Formel sind unterstrichen)

Die Verteilung der Kosten auf Passagiere einerseits und Fracht andererseits ist jetzt unabhängig von der gewählten Bestuhlung, der Mindestpreis der Fracht bleibt also gleich, wenn sich die Bestuhlung ändert,

die Mindestpreise der Passagierklassen hingegen ändern sich weiterhin je nach gewählten Bestuhlung.

Mindestpreis / Standardpreis

Der Standardpreis darf niemals niedriger sein als der Mindestpreis, das ergibt einfach überhaupt keinen Sinn.

Ob jetzt der Standardpreis, wo dies erforderlich ist, dem Mindestpreis angeglichen wird, oder der Mindestpreis dem Standardpreis, ist meines Erachtens sogar völlig unerheblich.

weiterhin frohe Pfingsten

mhk

Hi

so, und nachdem ich jetzt noch mal ein bischen über die Berechnung nachgedacht habe würde ich sie noch anders machen:

  1. Aufteilung der Kosten auf Passagierkosten und Frachtkosten

(Gesamtkosten - Catering, Ground-Handling, Logistik, Niederlassung, Verwaltung) / (Passagiere (max.) * 95) + angebotene Frachteinheiten * 100 = x

Frachtkosten = angebotene Frachteinheiten * 100 * x + Logistik, Niederlassung, Verwaltung (anteilig)

Passagierkosten = Gesamtkosten - Frachtkosten

  1. Mindestpreis Fracht

Mindestpreis Fracht = Frachtkosten / angebotene Frachteinheiten

  1. Mindestpreise Passagiere

Passagierkosten / (angebotene Sitzplätze Economy * 1 + angebotene Sitzplätze Business * 1,5 + angebotene Sitzplätze First * 2) = y

Mindespreis Economy = (angebotene Plätze Economy * y * 1 + Catering Economy + anteilig Groundhandling) / angebotene Plätze Economy

Mindespreis Business = (angebotene Plätze Business * y * 1,5 + Catering Business + anteilig Groundhandling) / angebotene Plätze Business

Mindespreis First = (angebotene Plätze First * y * 2 + Catering First + anteilig Groundhandling) / angebotene Plätze First

Die Verteilung der Passagierkosten auf die einzelnen Klassen wird hier also nicht mehr über das Gewicht der Passagiere sondern über die genutzte Fläche berechnet.

  1. Groundhandling

Derzeit werden bei Nutzung eines eigenen Terminals weder direkte noch indirekte Kosten in der Kostenrechnung ausgewiesen, das geht natürlich nicht.

Wie und wo diese Kosten eingebaut werden ist mir persönlich gleichgültig, sie gehören wohl eigentlich zu den indirekten, von mir aus kann aber auch

ein Standardpreis (irgentwas so um 6 AS§) für eigene Nutzungen bei den direkten Kosten zum Ansatz gebracht werden.

Im Vorschlagsforum gabs doch schon einen Vorschlag, der der Systematik bei den Standardpreisen folgt. … und für die Kostendeckung sorgt …

Wir haben noch viele Probleme und Baustellen bei Airlinesim, das ist jedem im Team bewusst. Und ich persönlich sehe die Höhe der Mindestpreise in ihrer jetzigen Struktur als ein solches an. Das liegt meiner Meinung nach allerdings nicht am System der Mindestpreise selbst, sondern an den Grundlagen, derer es sich bedient - wie etwa dem Performancesystem.

Das ganze hat schon etwas damit zu tun, ob die Regelung gefällt oder nicht. Denn danach wird hier in der Diskussion bewertet, ob der Mindestpreis nun zielführend, fragwürdig, logisch, nachvollziehbar, sinnvoll oder überflüssig ist. Die Argumente ergeben sich daraufhin von selbst. Die Tatsache, dass meine Aufklärung über den realistischen Hintergrund (und der ist vorhanden, wie es sich mit den Frühbucherpreisen oder Sonderaktionen verhält habe ich weiter oben bereits beschrieben) der Mindestpreise gleich drei Leute zu einer negativen Bewertung animierte ist doch nichts anderes als ein Ausdruck von "nicht gefallen". Und dieser Beitrag wird wiederum nicht gefallen, wohl auch dir nicht, weil ich dir sage, dass du falsch liegst. Die Regel ist, zumindest in Grenzen, zielführend und erfolgreich. Vor der Einführung der Mindestpreise war die Situation recht einfach. Wenn ein Neuling sich auf einer etablierten Route versuchte, gab es immer wieder Konkurrenten, die ihre Preise einfach auf 1 AS$ senkten. Der "Erfolg" ließ meist nicht lange auf sich warten, der Neuling verlor die Lust meist noch bevor er tatsächlich wirtschaftlich ruiniert war. Gegenmaßnahmen waren allerdings nicht schwer durchzusetzen, es wurden Verbote erlassen, die wieder umschifft wurden. Das Spielchen ist hier hinreichend bekannt, sofern es keine eindeutigen Grenzen gibt endet jeder Fall in endlosen Diskussionen. Also kam ein flexibles System, das sich an der Situation in der Realität weitgehend orientierte - die Dumpinggrenze als Resultat der direkten Herstellungskosten eines Produktes. "In Grenzen" erfolgreich und zielführend ist es deshalb, weil es natürlich nicht jede Missbrauch von Marktmacht verhindern kann. Aber zumindest stellt es ein Instrument zur Verfügung, das Problem überhaupt anzugehen.

Und das führt wieder zur eigentlichen Intention meiner Beiträge hier:

Die Schwierigkeit besteht darin, neben dem generellen Problem, dass alles immer höchste Priorität genießen muss damit keine Beschwerden kommen, ein neues, einfacheres, effizienteres und dementsprechend besseres System zu entwickeln, dass sich nicht nur auf einzelne Stand- und Blickpunkte beschränkt, sondern eben den Anforderungen und Wünschen aller beteiligten gerecht wird. Dazu muss man auf jeden Fall verstehen, aus welchen Gründen das bestehende System erstellt wurde, welche Hintergründe die Ausgestaltung hat, welche Ziele definitiv erreicht werden müssen und wo die Grenzen im Zusammenhang mit anderen Spielbestandteilen liegen. Es hat also weniger damit zu tun, dass solch ein Wechsel schlimm wäre, als dass erstmal ein solides Ersatzprodukt bereitgestellt wird, das zum einen theoretisch, zum anderen auch praktsich entwickelt werden muss, anschließend durch die Tests geht und erst dann für das öffentliche Spiel freigegeben werden kann. Ganz davon zu sprechen, dass die neue Lösung nicht nur auch mit den zukünftigen Systemen im Spiel vernünftig wirken muss, sondern auch dann noch Sinn ergibt. Wie ich bereits weiter oben geschrieben habe, ein wichtiger Punkt ist zum beispiels das aktuelle, statische Performancesystem, das nicht berücksichtigt, welchen Einfluss die Beladung auf das maximale Abfluggewicht und damit den Verbrauch - und damit eben auch dem Mindestpreis hat. Man muss also abwägen ob es sich lohnt, jetzt Ressourcen in eine Entwicklung zu stecken, die in zwei oder drei Monaten einsatzfähig ist, auf absehbare Zeit aber dann doch nicht mehr gebraucht wird. Aus Spielersicht fällt das natürlich schwer, Ideen sind aber trotzdem gern gesehen, auch wenn diese häufig nicht umgesetzt werden können.

Letzteres hatte ich weiter oben auch geschrieben (und es wurde ebenso negativ bewertet): Wer Vorschläge zur Verbesserung des Systems oder für ein komplett neues System hat darf sich damit gern an den Support wenden, er darf es auch hier gern mit anderen diskutieren und gegebenenfalls gemeinsam mit anderen weiterentwickeln. So haben es schon einige Vorschläge in das bestehende Spiel geschafft. Was aber gar nicht geht ist, einfach die bestehenden Regeln zu missachten weil sie nicht gefallen oder nur die eigenen Wünsche unterzubringen, um dann grantig zu reagieren, wenn man aufzeigt was sonst noch alles bedacht werden muss.

[quote name=‘helios’]Das ganze hat schon etwas damit zu tun, ob die Regelung gefällt oder nicht. Denn danach wird hier in der Diskussion bewertet, ob der Mindestpreis nun zielführend, fragwürdig, logisch, nachvollziehbar, sinnvoll oder überflüssig ist.
[/quote]

Das kommt darauf an, wie Du "gefallen" definierst. Denn andersrum kann ich aufgrund der von Dir aufgezählten Eigenschaften selbst entscheiden, ob mir die Regelung gefällt oder nicht. Auch die Bewertung, was zielführend, fragwürdig etc. ist, muss ich schon selbst vornehmen, um meine Meinung zu bilden. Das jeder Spieler durch seine Situation eine etwas andere Perspektive hat, ist dabei ganz natürlich und kann die Diskussion nur bereichern.

[quote name=‘helios’]Die Tatsache, dass meine Aufklärung über den realistischen Hintergrund (und der ist vorhanden, wie es sich mit den Frühbucherpreisen oder Sonderaktionen verhält habe ich weiter oben bereits beschrieben) der Mindestpreise gleich drei Leute zu einer negativen Bewertung animierte ist doch nichts anderes als ein Ausdruck von “nicht gefallen”.
[/quote]

Bitte daran denken, dass die Spieler, die Dir negative Bewertungen gegeben haben nicht unbedingt diejenigen sind, die an der Diskussion aktiv beteiligt sind. Woher willst Du also wisssen, ob wirklich ein "Nichtgefallen" dahinter steckt, oder vielleicht nur eine andere Meinung?

Was mich betrifft, hast Du allerdings recht, auch wenn ich Beiträge nicht negativ bewerte, nur weil sie nicht meine Meinung wiedergeben (ganz im Gegenteil: die Qualität des besagten Beitrages ist sehr gut, für mich eher ein Grund ihn positiv zu bewerten). Dass diese Regel (in ihrer gegenwärtigen Form) mir gefällt, kann ich nun wirklich nicht behaupten. Welche die Gründe dafür sind, habe ich hinreichend dargestellt, diese zu bewerten ist jedem selbst überlassen. Es ist jedoch schade, wenn das Bemühen um eine Verbesserung von Regeln mit Egoismus verwechselt wird.

[quote name=‘helios’]Vor der Einführung der Mindestpreise war die Situation recht einfach. Wenn ein Neuling sich auf einer etablierten Route versuchte, gab es immer wieder Konkurrenten, die ihre Preise einfach auf 1 AS$ senkten. Der “Erfolg” ließ meist nicht lange auf sich warten, der Neuling verlor die Lust meist noch bevor er tatsächlich wirtschaftlich ruiniert war.
[/quote]

Wo ist der Unterschied zwichen 1 AS$ und Mindestpreis, abgesehen davon dass eines nicht erlaubt ist, das andere schon? Beides hat auf einen Neuling den gleichen Effekt, nämlich dass er schnell keine Lust mehr hat - vielleicht dauert es mit Mindestpreisen etwas länger. Ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen, dass ein kleines, neues Unternehmen sich behaupten kann, wenn ein Platzhirsch konsequent Mindestpreise verlangt. Aus der Ferne betrachtet sollte mir diese Regel vielleicht sogar gefallen, denn damit habe ich eine legale Möglichkeit, mir lästige Konkurrenz mit einfachen Mitteln fern zu halten. Dennoch bin ich der Meinung, dass ein wirkungsvoller Dumpingschutz in einem Spiel wie diesem unbedingt notwendig ist.

Mal ganz am Rande: Kann man die Bewertung nicht endlich komplett abschalten? Ist doch ohnehin Schwachfug und animiert erst dazu, Leute hochzupuschen oder niederzumachen. Helios, ich würde mich von Negativvotings nicht abschrecken lassen - glaub mir, man lernt es schnell, damit zu leben ^^!

LG Antares

Helios, erst mal vorweg: Ich bewerte auch Widerreden positiv, niemals negativ! Es kommt auf die Qualität des Beitrags an. Von den Rot-Klickern distanziere ich mich.

Ich hatte doch einen guten Vorschlag gemacht: Eine Untergrenze am Preisschieberegler. Das ist praktikabel, für jeden nachvollziehbar, und spart euch Arbeit. Es berücksichtigt natürlich nicht alle Details (Bestuhlung etc), aber "besser" ist der derzeigie Mindestpreis auch nicht.

Zudem kann man mit dem Midnestpreis einen Konkurrenten genauso ausknocken wie mit 1$-Preisen. Die derzeitige Regelung legalisiert so ein Verhalten sogar: Das Dumping-Paradox.

Ich meine, die Regel gehört allgemeingültiger formuliert: "Es ist untersagt, durch Preise deutlich unter Erstellungskosten Konkurrenten von Märkten zu verdrängen (Dumping)". Das würde dem Userbeirat die nötige Entscheidungsfreiheit geben, auch Mindestpreisdumping zu ahnden. Denn wer ein ganzes Drehkreuz unter Weglassen der kapitalkosten betreibt, begeht ebenfalls Dumping, und dies wird bisher nicht erfasst.

Natürlich, aber es ging in der Diskussion darum, dass die subjektive Einstellung zum Thema zu einem objektiven Argument gemacht wurde. Es ist eben ein Unterschied ob man für sich persönlich feststellt, dass man eine Regel als nicht zielführend empfindet (weil man andere Präferenzen als der Urheber der Regel hat, weil man nicht alle Fakten kennt, usw.), oder ob man allgemeingültig darstellt, dass eine Regel nicht zielführend ist. Das gleiche Prinzip gilt auch bei den Bewertungen:

Wenn es um Fakten geht läuft beides mehr oder weniger auf das gleiche hinaus, nichtsdestotrotz das ist aber der entscheidende Punkt. Es ist auf jeden Fall ein "Nichtgefallen", nur die Ausprägung ist absolut unklar. Gefällt ihnen nicht, was ich sage, wie ich es sage oder dass ich es überhaupt sage? Vielleicht kennt mich auch jemand persönlich und ich gefalle ihm nicht, schwer vorstellbar, aber nicht im Bereich des unmöglichen So oder so ist die Bewertung nicht hilfreich, genausowenig sind Äußerungen im Thread im Stile von "Also Weg damit" nicht hilfreich, vor allem dann, wenn nicht alle relevanten Punkte betrachtet wurden. Und genau weil ich weiß wie schwer das fällt, wenn man gar keinen Überblick darüber hat, was für ein Rattenschwanz an solch einer Entscheidung noch mit dranhängt stelle ich mich hier ja auch der Diskussion - nicht um eine sinnvolle Lösung für die Zukunft im Vorfeld zu zerreden, sondern sicherzustellen, dass keine relevanten Punkte verloren gehen. Und da finde ich es besonders schade, wenn dass dann jemandem nicht gefällt, weil die dahinterstehende Einstellung destruktiv sein muss.

Naja, du hast ganz klar gesagt, dass du dich gar nicht erst an die bestehenden Regeln halten willst, weil dir der Aufwand zu groß ist. Insofern ist zumindest bei dir klar, dass die Verbesserung aus Egoismus heraus passiert. Auch wenn ich deine Einstellung gegenüber den Regeln verurteile (auch wenn man sie verändern will muss man sie einhalten) so sehe ich gar kein Problem darin, wenn die Motivation zur Regeländerung eine Verbesserung der eigenen Position ist. Es ist nunmal vollkommen normal, dass man sich am heftigsten gegen Missstände zur Wehr setzt, wenn man selbst davon betroffen ist. Wichtig sind dabei eben nur zwei Punkte - die Vorschläge sollte nicht destruktiv sein und trotz aller egoistischer Motivation sollten andere relevante Positionen berücksichtigt werden. Wenn dann etwas besseres dabei herauskommt ist die Motivation letztlich egal.

Das ist ehrlich gesagt die falsche Frage, denn diese Argumentation wird immer aufkommen, egal welche Grenze man zieht. Relevant ist hingegen, dass überhaupt eine Grenze gezogen wurde, die zum einen so flexibel ist, dass sie auf alle Routen angewendet werden kann, die gleichzeitig aber so konkret ist, dass eine klare Entscheidung getroffen werden kann. Die Grenze ist jetzt da, dass heißt man kann konkrete Entscheidungen treffen, man darf sie aber auch sinnvoll verbessern. Im Falle der Mindestpreisberechnung für die Unterflurfracht ist das auch dringend nötig.

Ach, davon lasse ich mich weder abschrecken noch beeindrucken. Und zum Thema abschalten sind wir, erstaunlich aber wahr, einer Meinung - nur kann ich darauf keinen Einfluss nehmen

Ich sehe aktuell drei Probleme beim Mindestpreis:

  1. ist die Berechnung gerade im Cargo-Bereich nicht nachvollziehbar

  2. ist der Mindestpreis zu unauffällig platziert

  3. ist die Kontrolle des Mindestpreises sehr aufwändig, sofern mit Preisen unterhalb von Standardpreisen gearbeitet wird.

Eine Untergrenze am Preisschieberegler ist sicherlich eine Lösung, ich persönlich halte sie aus mehreren Gründen aber nicht für besser als die jetzige: Fixe Mindestpreise berücksichtigen keine unterschiedlichen Konzepte im Spiel, sie sind weniger realistisch und würden zu einem zweiten Standardpreis mutieren, der unter Umständen die Verwirrung nur erhöhen würde. Auf den Standardpreis selbst können wir aktuell aus verschiedenen Gründen nicht verzichten (wie etwa der Berechnung der Attraktivität).

Ich persönlich würde eine duale Lösung bevorzugen: Grundsätzlich bleibt das Konzept des Mindestpreises so wie es ist. Die Berechnung wird verbessert, Vorschläge dazu wurden hier schon erstellt. Darüber hinaus erhalten die Gesellschaften ein ähnliches Tool wie die Spielleitung, allerdings natürlich beschränkt auf die eigenen Flüge - somit könnte man schnell und effektiv falsche Preise lokalisieren. Mittelfristig wäre dann eine automatische Anpassung der Preise auf Mindestpreisniveau unter gleichzeitiger Beibehaltung der flexiblen Berechnung je Flug wünschenswert.

Dann sind wir uns in den wesentlichen Punkten ja einig. Die von mir kommunizierte Haltung zu verurteilen steht Dir natürlich frei, aber ich möchte darauf hinweisen, dass das nicht pauschal "meine Einstellung gegenüber den Regeln" ist, denn Regeln halte ich gut und wichtig, sondern nur gegenüber dieser einen, ganz speziellen Regel bzw. sogar nur gegenüber der aktuellen Ausprägung dieser Regel.

Wenn du dir das Recht heraus nimmst zu entscheiden gegen welche Regel du verstoßen willst akzeptierst du in meinen Augen das ganze Konstrukt als ein für alle bindendes Werk nicht. Und solch eine Haltung finde ich eben verwerflich, vor allem weil niemand ein derartiges Verhalten gegenüber sich selbst dulden würde. Aber ich denke, das müssen wir hier nicht weiterdiskutieren ;)

Ein unterer Anschlag des Schiebereglers wäre ja ein Prozentsatz des Standardpreises. Das Problem am derzeitigen Mindestpreis ist, dass er mit dem Standardpreis eben in keinerlei Verbindung steht, gerade das macht ihn doch so unbegreiflich.

Die "unterschiedlichen Konzepte im Spiel" würde ich nicht überbewerten, beim Maximalpreis stören die auch nicht.

Eine Lösung mit der ich bestens leben könnte. Aber warum so kompliziert, wenn es mit einem Anschlag am Schieberegler viel einfacher ginge? Angesichts der vielen Baustellen bei AS wäre ich doch froh, diese Kuh schon mal so simpel vom Eis zu haben. Aber das ist eure Entscheidung.

Eine Antwort vermisse ich noch auf den Aspekt des "Mindestpreis-Dumpings". Soll es wirklich erlaubt sein, konsequent ohne Berücksichtigung der kapitalkosten zu bepreisen? Ich sehe hier das eigentliche Problem. (mit Ironie gesagt, einen Mindestpreis hält eh jeder ein: 1 AS$ )

Den Vorwurf an Flykid wegen Egoismus und Regelbruch halte ich für unpassend. Ich kenne ihn aus dem Spiel als fairen, korrekten Spieler, und genau so sehe ich auch seine Worte hier.

Regeln sind aber nicht dafür da, dass man sie sklavisch einhält (eine deutsche Krankheit, siehe die Wartenden an roten Fußgängerampeln tief in der Nacht, wenn weit und breit kein Auto ist), sondern dass man sie sinngemäß achtet. Ich schrieb es schon: Wenn an einer Schnellstraße plötzlich ein 30-Schild steht (wie in Italien öfter erlebt), wird sich niemand dran halten - ja er würde gar den Verkehr gefährden! Es gibt auch in Realität genug Beispiele, wo jemand Regeln brach und vor dem Verfassungsgericht Recht bekam (etwa dass man beim Bewerbungsgespräch auf die Frage nach Schwangerschaft lügen darf).

Wenn die Berechnung des Mindestpreises für Cargo unsinnig falsch ist und sich eh keiner dran hält, dann sehe ich in Flykids (und meinem!) Verhalten keinen Regelbruch. Dumping machen wir ganz sicher nicht!